Zitronengras – der Aroma-Star der südostasiatischen Küche

Das Aroma des Zitronengrases, auch Lemongras oder Citronella genannt, weckt Erinnerungen an Ferien in Asien. Die optisch eher unscheinbare Gewürzpflanze ist ein fester Bestandteil der Asia-Küche. Während Kokosmilch, Ingwer und Koriander längst auch in den Schweizer Küchen ihren Platz gefunden haben, lassen selbst Hobbyköche das Lemongras oft im Regal liegen, da sie damit nichts anzufangen wissen. Dabei gibt es viele Gründe, warum auch wir das exotische Gewürz ruhig häufiger verwenden sollten. Für alle Fans von authentischer asiatischer Küche haben wir Wissenswertes rund um das Zitronengras zusammengetragen.

Die Herkunft des Lemongrases

Das Lemongras ist unter verschiedenen Namen bekannt, was sicher auch daran liegt, dass es über 50 verschiedene Arten gibt. Das ostindische Zitronengras wächst wild in Indien, Burma, Thailand und Sri Lanka, das westindische Zitronengras stammt vor allem aus Malaysia. Während man es in Indien in erster Linie als Heilkraut und für die Herstellung von Parfüms nutzt, ist es aus den Küchen Sri Lankas und Südostasiens nicht wegzudenken. Das Lemongras wird hierfür grossflächig angebaut. Wenn Sie die Pflanze selbst züchten möchten, bedenken Sie bitte, dass sie viel Wärme und Sonne benötigt. Im Sommer können Sie die Citronella in einem gut durchlüfteten, fruchtbaren Boden in den Garten pflanzen. Ansonsten schätzt sie es, in einem Topf an einem warmen, trockenen Ort zu stehen.

Zitronengras kaufen – wo und wie

Zitronengras gehört nicht unbedingt zum Sortiment kleinerer Gemüseabteilungen. Auch auf Märkten ist es eher selten zu finden. Mit Sicherheit bekommen Sie es in Asia-Läden und mitunter auch in grösseren Supermärkten. Es ist ausserdem in Lake eingelegt oder als Gewürzpulver erhältlich. Möchten Sie frisches Lemongras kaufen, achten Sie darauf, dass sich die Stängel fest anfühlen. Am besten nehmen Sie zarte, junge Pflanzen, da ältere oft strohig sind.

Tipps für die Verarbeitung und Aufbewahrung

  • Entfernen Sie vor der Verwendung die beiden äusseren Blätter sowie den oberen Teil. Nur der verdickte Teil der Pflanze wird weiterverarbeitet.
  • Für ein kräftiges Aroma wird das Lemongras gehackt, für eine feineres im Ganzen mitgegart. Damit der unzerteilte Halm sein Aroma trotzdem entfalten kann, klopfen Sie ihn vor dem Garen mit einem Holzhammer oder Fleischklopfer faserig.
  • Zitronengras ist recht intensiv, weshalb es in Kombination mit anderen Gewürzen und Kräutern nur sparsam verwendet wird.
  • Lemongras passt nicht nur zu Fisch und Fleisch. Es würzt auch Teigwaren, Suppen, Marinaden, Sossen und Desserts.
  • Frisches Zitronengras können Sie in einer Dose oder einem Gefrierbeutel etwa eine Woche im Kühlschrank aufbewahren. Tiefgekühlt ist es bis zu einem halben Jahr haltbar.
  • Wenn Sie selbst gemachtes Eis am Stiel mögen, ersetzen Sie doch den Holzstiel einmal durch einen Stängel Citronella. Das sieht nicht nur originell aus, sondern gibt dem Glace erst noch ein feines Zitronenaroma.

So gesund ist das Zitronengras

Dass die asiatische Küche so gesund ist, verdankt sie neben der schonenden Zubereitung natürlich den vielen frischen Zutaten. Vom Lemongras heisst es, dass es in Verbindung mit grünem Tee sogar Krebszellen stoppen kann. Citronella wirkt sich positiv, auf die Gesundheit des Verdauungstraktes aus, hilft, hohen Blutdruck zu senken und zu stabilisieren und ist ein hervorragender Stresskiller. Durch seine beruhigende Wirkung fördert es einen gesunden Tiefschlaf. Regelmässig oder im Rahmen einer Kur genutzt, ist Zitronengras ein hervorragendes Mittel zur Entgiftung. Seine reinigende Wirkung verdankt es der Fähigkeit, schädliche Stoffe, wie Cholesterin und Fette, zu binden. Zudem ist es ein sanftes, aber wirkungsvolles Mittel gegen Bakterien und Pilze. Über längere Zeit als Tee getrunken und regelmässig in der Küche genutzt, sorgt das Lemongras für eine schöne Haut und kann sogar starke Akne mildern.

Ananas-Salat mit Lemongras

Ein delikates und für unsre Gaumen aussergewöhnliches Dessert ist ein Ananas-Salat. Wer die asiatische Küche liebt, wird begeistert sein!

Die Zutaten sind für 4 Personen berechnet

  • Eine Ananas rüsten: schälen, längst vierteln und den Strunk entfernen.
  • Fruchtfleisch mundgerecht würfeln.
  • 2 Stängel Zitronengras rüsten: äussere Blätter sowie den oberen Teil entfernen.
  • Einen Stängel schräg in Scheiben schneiden, den anderen sehr fein hacken.
  • 1 Vanilleschote aufritzen und das Mark herauslösen.
  • Vanillemark mit dem gehackten Lemongras, 2 EL Kokosmilch und 1 EL frisch gepresstem Zitronensaft mischen.
  • Dieses Dressing zu den Ananaswürfeln geben, alles gut vermengen.
  • Salat etwa eine halbe Stunde ziehen lassen.
  • 2 Zweige Minze abbrausen und trocken schütteln. Die Blättli abzupfen und in schmale Streifen schneiden.
  • Fruchtsalat in Schalen oder auf Teller anrichten, Minze und Zitronengrasscheiben darüber streuen.

Der Salat kann mit dünnen Scheiben von ungeschälten Biolimetten verziert werden. Wer mag, serviert ihn mit Vanilleglace.

Wenn Sie das Zitronengras oder andere Zutaten in einem Asia-Laden kaufen, scheuen Sie sich nicht, nach Rezepten oder weiteren Tipps zu fragen. Mitunter gelangen Sie so an das eine oder andere Familienrezept des Ladenbesitzers.

Text: Sabine Itting