Urlaub in der Ferne ist herrlich: Exotische Gerichte, neue Einflüsse, unvergessliche Erlebnisse. Manch ein Schweizer bringt allerdings ausser Fotos und Reiseerinnerungen weniger angenehme Souvenirs aus den Ferien mit nach Hause: Durchfall, Fieber oder Verletzungen sind keine Seltenheit. Wir klären, mit welchen Beschwerden Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten.
Infektionskrankheiten
Besonders häufig kehren Urlauber mit Infektionskrankheiten aus den Ferien zurück. Durchfall, eine Erkältung oder eine an Grippe erinnernde Erkrankung mit Fieber sind bei Reisen in subtropische und tropische Länder keine Seltenheit. Zum einen ist das Essen ungewohnt: Scharf gewürzte, exotische Speisen belasten Magen und Darm. Teilweise sind die Hygienestandards niedrig. Bei hohen Temperaturen vermehren sich Bakterien in Nahrungsmitteln und im Wasser schnell. Auch Viren werden beim Genuss von Lebensmitteln und Wasser übertragen.
Eine Ansteckung kann allerdings auch beim Reisen in europäische Länder passieren. Im Flieger, auf dem Schiff und im Hotel sind unzählige Menschen auf engem Raum zusammen. Da haben Erreger leichtes Spiel.
Tipps zur Verhinderung von Durchfall
- Essen Sie unterwegs nichts Ungekochtes wie Salat und meiden Sie nicht schälbare Früchte.
- Verzichten Sie auf scharfes Essen, wenn Sie das nicht gewöhnt sind.
- Trinken Sie Wasser aus Flaschen, nicht aus dem Wasserhahn.
Was Sie bei einem einfachen Durchfall tun können
Ein einfacher Durchfall ohne Fieber und ohne Blut im Stuhl bessert sich bei gesunden erwachsenen Menschen in den meisten Fällen in zwei bis drei Tagen von selbst:
- Gleichen Sie den Flüssigkeitsverlust aus. Gut geeignet sind Tee, stilles Mineralwasser sowie Hühner- oder Rinderbrühe.
- Steigen Sie vorübergehend auf Schonkost wie pürierte Bananen und geriebene Äpfel oder Zwieback um.
- Ruhen Sie sich aus.
- Lassen Sie sich in der Apotheke zu Durchfallmedikamenten beraten.
Leiden Sie unter blutigem Durchfall mit Fieber oder hält sich der Durchfall hartnäckig, konsultieren Sie bitte auf jeden Fall einen Arzt.
Geschlechtskrankheiten
Manche Urlauber infizieren sich am Urlaubsort bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr und bringen Krankheiten wie Syphilis mit nach Hause.
Tipp zur Verhinderung von Geschlechtskrankheiten:
- Nichts spricht gegen heisse Urlaubsflirts. Verlieren Sie dabei aber die Sicherheit nicht aus den Augen: Kondome schützen vor ungewollten Schwangerschaften und verhindern die Übertragung von ansteckenden Krankheiten.
Rückenschmerzen
Urlaubsbedürfnisse sind unterschiedlich: Manche Menschen möchten sich während der Ferien in erster Linie von der Arbeit erholen, im Liegestuhl entspannen und sich kulinarisch verwöhnen lassen. Andere planen einen Aktiv-Urlaub mit viel Sport und Action. Beides kann eine Strapaze für Ihren Rücken bedeuten.
Erst schleppen Sie vollgepackte, schwere Koffer. Danach folgt die – häufig lange –Fahrt zum Urlaubsort. Womöglich sitzen Sie über Stunden verkrampft im Auto oder Flieger, ohne die Möglichkeit, sich strecken und die Beine vertreten zu können. Die klimatisierte Zugluft tut ihr Übriges. Angekommen im Hotel, in der Pension oder auf dem Campingplatz, wartet die nächste Belastungsprobe für Ihren Rücken: Die Betten sind zu weich, zu hart oder hoffnungslos durchgelegen. Ein schlechter Start, sowohl für den Relax- als auch für den Aktiv-Urlaub.
Lassen Sie es am besten gar nicht erst zu Rückenschmerzen kommen.
Tipps zur Verhinderung von Rückenschmerzen im Urlaub
- Pausen einlegen: Planen Sie während der Fahrt mit dem Auto regelmässige Stopps ein. Nutzen Sie alle zwei Stunden die Gelegenheit, sich zu bewegen, zu recken und zu strecken.
- Spezielle Kissen verwenden: Reisen Sie mit dem Bus, der Bahn oder dem Flugzeug zum Urlaubsort, sorgen ein Rückenkissen oder eine Rückenstütze für einen entspannteren Transfer. Falls der Schulterbereich Ihr Schwachpunkt ist: Ein Nackenkissen wirkt Verspannungen im Nackenbereich entgegen. Es gibt aufblasbare Exemplare, die nicht viel wiegen und kaum Platz wegnehmen.
- Trolleys einsetzen: Als Reisegepäck ist ein Trolley mit ausziehbarem Griff rückenfreundlicher als ein Koffer.
- Aufwärmübungen machen: Falls Sie ein Aktivurlauber sind, wärmen Sie sich vor sportlichen Aktivitäten auf.
- Bewusst bewegen: Gehören Sie zu den Menschen, die am liebsten im Urlaub die Beine hochlegen, planen Sie trotzdem kleine Bewegungseinheiten ein. Gymnastik, Spaziergänge am Strand, Schwimmen oder Ballspiele lockern und kräftigen die Muskulatur.
Unfälle
Ein Sturz mit dem Fahrrad, ein Umknicken beim Volleyballspielen am Strand, ein Beinbruch beim Wandern: Gerade bei sportlich veranlagten Urlaubern kommt es in den Ferien zu kleineren und grösseren Unfällen. Verstauchte Gelenke, gebrochene Arme und Beinen oder schwereren Verletzungen sind die Folge.
Tipps zur Verhinderung von Sportunfällen in den Ferien
- Wärmen Sie sich vor jeder sportlichen Aktivität durch Dehnübungen auf.
- Wechseln Sie nicht übergangslos vom Baden im kalten Wasser zum Volleyball-Spiel in der prallen Sonne. Geben Sie Ihrer Muskulatur Zeit zum Aufwärmen.
Wann ein Arztbesuch nötig ist
Wenn Sie mit schwerem Durchfall, Fieber, Schmerzen, Hautausschlag oder unerklärlichen körperlichen Beschwerden in die Heimat zurückkehren, sollten Sie nicht zögern, sondern Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt aufsuchen. Das gilt selbstverständlich auch bei Unfällen und Sportverletzungen.
