Der Flammkuchen stammt wahrscheinlich aus dem Elsass und hat eine lange Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen soll. Er entstand eigentlich durch Zufall, weil Backöfen damals noch keine Temperatureinstellung besassen. Die Temperatur ihres Holzofens schätzen Bäcker und Hausfrauen nämlich, indem ein dünn ausgerollter Teig Rest, mit Sauerrahm oder Schmand bestrichen, kurz in den heissen Ofen geschoben wurde. Wenn dieser in wenigen Minuten gar und leicht gebräunt war, wusste man, dass die ideale Backtemperatur für das Brot erreicht war. Da diese Teigreste sehr lecker waren, entstand so mit der Zeit eine vollwertige Mahlzeit: Der Flammkuchen wurde künftig mit Sauerrahm, Speck und Zwiebeln belegt. Und so nach und nach entdeckten kreative Köche immer neue Varianten und inzwischen heisst es auch beim Flammkuchen: Erlaub ist, was gefällt!
Leckerer Flammkuchen mit Frühlingskräutern
Die einst deftige Mahlzeit, die vor allem in der kalten Jahreszeit gerne auf den Tisch kam, bietet sich längst rund ums Jahr an. Entdecken Sie nachfolgend eine köstliche und saisonale Variante des beliebten Flammkuchens! Im Frühling, wenn die Natur erwacht und eine Vielzahl aromatischer Wildkräuter spriessen, bietet sich eine wunderbare Gelegenheit, dieses Gericht mit frischen, gesunden Zutaten zu bereichern. Unser Rezept zeigt Ihnen, wie Sie einen Flammkuchen mit selbst in der Natur gesammelten Kräutern zubereiten können.

Für kreative, naturverbundene Köche und Köchinnen
Der Frühling ist die ideale Zeit, um die Vielfalt der Wildkräuter zu entdecken. Brennnessel, Bärlauchblätter oder -blüten, Gänseblümchen, Spitzwegerich, Gundermann, Löwenzahn und Vogelmiere sind nur einige Beispiele für die Schätze, die uns die Natur jetzt schenkt. Sie sind nicht nur reich an Vitaminen und Mineralstoffen, sondern verleihen dem Flammkuchen, je nach Wahl der Kräuter, eine einzigartige, leicht herbe oder frische Note. Achten Sie beim Sammeln darauf, nur Kräuter zu pflücken, die Sie sicher identifizieren können, und sammeln Sie an sauberen Orten fernab von Strassen und intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen.

Flammkuchen-Grundrezept
Folgendes Grundrezept für den Flammkuchen ist einfach und gelingt immer.
Zutaten für den Teig:
- 250 g Mehl
- 1/2 Teelöffel Salz
- 1 Esslöffel Öl (z.B. Rapsöl oder Olivenöl)
- ca. 125 ml lauwarmes Wasser
Zubereitung des Teigs:
- Mehl und Salz in einer Schüssel vermischen.
- Öl und nach und nach das lauwarme Wasser hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen – je dünner, desto knuspriger wird der Flammkuchen.
- Den Backofen auf 220 °C Ober- und Unterhitze, oder 200 °C Umluft, vorheizen.
Frühlingshafter Flammkuchen-Belag mit Wildkräutern:
- 200 g Crème fraîche oder Schmand
- Salz und Pfeffer nach Geschmack, eventuell Knoblauch frisch oder gemahlen
- Eine Prise Muskatnuss (kann, falls Sie Muskat nicht mögen, weggelassen werden)
- Ca. 2 Hände voll gemischte Wildkräuter (z.B. junge Brennnesseln, Bärlauchblätter (klein geschnitten) oder Bärlauchblüten, Gänseblümchen, junge Löwenzahnblätter, Vogelmiere), gewaschen und trockengeschleudert
- 2 bis 3 Frühlingszwiebeln in feine Ringe geschnitten
- 100 g geräucherter Speck oder Schinkenwürfel – für eine vegetarische Variante einfach weglassen oder durch Pinienkerne ersetzen
- Etwas geriebenen Käse
Zubereitung des Flammkuchens:
- Die Crème fraîche oder den Schmand mit Salz, Pfeffer und eventuell Muskatnuss und Knoblauch verrühren.
- Den ausgerollten Teig auf ein Backblech legen und mehrfach mit einer Gabel einstechen.
- Die Crème fraîche-Mischung gleichmässig auf dem Teig verteilen, dabei einen kleinen Rand lassen.
- Die Frühlingszwiebelringe und den Speck oder Schinkenwürfel auf dem Flammkuchen verteilen.
- Die vorbereiteten Wildkräuter grob hacken und über den Flammkuchen streuen.
- Nach Wunsch mit etwas geriebenem Käse bestreuen.
- Den Flammkuchen im vorgeheizten Ofen ca. 10-15 Minuten backen, bis der Teig goldbraun und der Belag leicht gebräunt ist.
Die Zubereitung eines Flammkuchens gelingt auch unerfahrenen Köchen oder Köchinnen. Sein einfacher Teig und die neutrale Crème fraîche-Grundlage laden dazu ein, nach Herzenslust zu experimentieren und den Belag ganz dem eigenen Geschmack anzupassen. Und wenn es einmal schnell gehen soll, können Sie einen fertigen Flammkuchenteig aus dem Supermarkt verwenden.