Jetzt haben die Erkältungsviren wieder Hochsaison. Einen 100 % sicheren Schutz gibt es leider nicht, aber Sie können doch einiges tun, damit Schnupfen & Co keine Chance haben. Und sollte es Sie doch einmal erwischt haben, sollten Sie nicht gleich zu Medikamenten greifen. Viele Hausmittel bewähren sich seit Jahrhunderten und sind natürlich auch heute noch genauso wirksam wie damals.

Schon wieder erkältet?

Wir alle kennen diese allgemeinen Tipps: Schlafe ausreichend, gehe viel an der frischen Luft spazieren, treibe Sport, trinke genug, ernähre dich gesund … Wenn es so einfach wäre, fit zu bleiben, warum erwischen uns Husten und Schnupfen trotzdem immer wieder? Leider ist es so, dass wir in der heutigen Zeit ziemlich durchs Leben hetzen. Wir haben Stress im Berufsleben, möchten privat zu viele Dinge unter einen Hut bringen und überfordern unseren Körper ohne uns dessen bewusst zu sein. Wer täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit pendelt, setzt sich vor allem im Winter ständig verschiedensten Viren aus. Vor allem in Familien mit jüngeren Kindern ist in der nass-kalten Jahreszeit ständig jemand erkältet. In diesen Fällen braucht das Immunsystem zusätzliche Unterstützung.

Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte!

Wenn Sie sich bewusst ernähren und gerne Sport treiben, machen Sie schon vieles richtig. Zusätzlich sollten Sie im Winter folgende Punkte beachten, denn dann geben Sie Ihrem Körper alles, was er braucht, um Erkältungsviren erfolgreich abwehren zu können:

  • Ein gut funktionierendes Immunsystem wird mit den meisten Krankheitserregern fertig. Es benötigt dafür vor allem in der nasskalten Jahreszeit verschiedene Nährstoffe. Besser als Nahrungsergänzungsmittel sind frisches Obst, Gemüse, Nüsse und Vollkornprodukte. Besonders wichtig für die Bildung von Abwehrstoffen sind Zink und Vitamin C.

  • Vitamin D wurde jahrelang vernachlässigt, bis man seinen Einfluss auf das Immunsystem intensiv erforschte. Seine Bedeutung in der Abwehr von Krankheitserregern konnten Wissenschaftler der Uni Kopenhagen nachweisen. T-Zellen, die sogenannten „Killerzellen“ des Immunsystems, funktionieren nur, wenn ausreichend Vitamin D zur Verfügung steht. Da Vitamin D zu 90 % durch Sonneneinstrahlung vom Körper selbst gebildet wird, sollte es im Winter zugeführt werden. Auch Naturärzte bestätigen, dass in diesem Fall die Einnahme eines Präparates, meist in Tropfenform, sinnvoll und notwendig ist.
  • Erkältungsviren lieben trockene Schleimhäute. Sorgen Sie also durch ausreichendes Lüften, Nasenspülungen mit warmer Kochsalzlösung oder Nasensalben dafür, dass die Schleimhäute immer gut durchfeuchtet sind. Auch ein Schälchen Wasser auf der Heizung erhöht die Luftfeuchtigkeit von Wohn- und Arbeitsräumen. Sie können diesem auch einige Tropfen eines ätherischen Öls zufügen.
  • Regelmässige Saunabesuche härten ab, halten das Herz-Kreislauf-System fit, sorgen für gut durchblutete Schleimhäute und stärken dadurch die Abwehrkräfte.
  • Nikotin, zu viel Alkohol und Schlafmangel schwächen die Immunabwehr nachweislich.
  • Sie können das Immunsystem zusätzlich mit pflanzlichen Produkten aus dem Reformhaus oder der Apotheke stärken. Empfehlenswert sind beispielsweise Echinacea-Präparate.
  • Trinken Sie mindestens 1 ½ Liter pro Tag. Im Winter ist heisse Zitrone mit Honig eine gute Wahl. Zitrone enthält viel Vitamin C und Honig wirkt antibakteriell. Wenn Sie Tee mögen, bietet sich jetzt die das Immunsystem stärkende Hagebutte an. Anis und Fenchel helfen, Bakterien zu bekämpfen. Lindenblüten fördern das Schwitzen. Thymian und Efeu sind die erste Wahl bei Husten und Bronchialbeschwerden.

Grossmutters Tipps, falls es Sie doch erwischen sollte

Jeder kennt es: Der Hals kratzt, der Kopf brummt und man möchte am liebsten nur noch schlafen. Und genau das sollten Sie auch tun, wenn Sie die Möglichkeit dazu haben. Vermeiden Sie Anstrengungen und ruhen Sie sich aus. Ansonsten riskieren Sie Komplikationen und langwierigere Erkrankungen. Bronchitis, Mittelohrentzündung oder Lungenentzündungen sind einige der möglichen Folgen einer „verschleppten“ Erkältung.

Bei hohem Fieber und wenn Sie eine echte Grippe eingefangen haben, sollten Sie natürlich umgehend Ihren Hausarzt kontaktieren. Handelt es sich aber um eine harmlosere Erkältungskrankheit, lindern Hausmittel die Beschwerden und helfen Ihnen, schnell wieder auf die Beine zu kommen.

Hühnerbrühe
Omas „Geheimwaffe“ gegen grippale Infekte ist noch immer eines der besten Mittel. Egal, ob hausgemacht oder fertige Bouillon: Die heisse Flüssigkeit wirkt schleimlösend und befeuchtet die Schleimhäute. Der enthaltene Eiweissstoff Cystein hat zudem entzündungshemmende Wirkung.

Dampfbad
Fällt das Atmen schwer, lindert ein Dampfbad. Als Zusatz eignet sich beispielsweise die entzündungshemmende Kamille sehr gut. Dafür nehmen Sie 100 g Kamillenblüten und lassen diese in 2 Litern Wasser fünf Minuten köcheln. Dann in eine Schüssel abgiessen und einen halben Teelöffel Salz dazugeben. Das hält die Nasenschleimhaut feucht.
Nun legen Sie ein Handtuch über den Kopf und inhalieren die ätherischen Öle der Kamille. Dabei sollten Sie durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen.

Zwiebelsaft
Aus Zwiebeln und Honig stellen Sie ganz einfach einen wirksamen Hustensirup her: Schneiden Sie einige Zwiebeln in kleine Stücke und geben Sie diese in ein Glas. Dann mischen Sie pro Zwiebel einen Esslöffel Honig darunter und lassen die Zwiebel-Honig Mischung ziehen, bis sich ausreichend Flüssigkeit absetzt. Ob Sie diese aus dem Glas löffeln oder durch ein Sieb abgiessen, spielt keine Rolle. Im Kühlschrank kann der Sirup ein bis zwei Tage aufbewahrt werden. Sollten Sie keinen Honig daheim haben, können Sie als Alternative Zucker verwenden, wobei die Wirkung des Honigs natürlich stärker ist.

Kartoffel-Umschlag
Bevor Sie bei quälendem Husten zu einem Hustenblocker greifen, versuchen Sie doch zuerst einmal, die Beschwerden durch einen Brustwickel zu lindern: Etwa 8 Kartoffeln mit Schale weich kochen und durch eine Presse drücken. Den Kartoffelbrei schlagen Sie in ein Tuch ein und legen diesen Kartoffel-Umschlag so heiss, wie es Ihnen angenehm ist, auf die Brust. Dann decken Sie ihn mit einem Handtuch ab und lassen ihn so lange wirken, bis er abgekühlt ist.

Diese Hausmittel können bei einfachen Infektionen der Atemwege, also einer gewöhnlichen Erkältung, Linderung bringen und die Heilung beschleunigen. Sollten Ihre Beschwerden anhalten oder sich gar verstärken und kommt noch Fieber hinzu, sollten Sie einen Besuch bei Ihrem Hausarzt auf keinen Fall aufschieben!

Text Sabine Itting