Die Schweiz ist für viele ein Traumziel, wenn es um Arbeit, Sicherheit und Lebensqualität geht. Die Löhne sind hoch, das Leben ist gut organisiert, die Wirtschaft ist stabil. Kein Wunder also, dass jedes Jahr viele Menschen aus dem Ausland in der Schweiz arbeiten möchten. Aber wie kommt man an eine Stelle und was muss man dabei beachten? Hier finden Sie die wichtigsten Infos auf einen Blick.
Wer darf in der Schweiz arbeiten?
Wenn Sie aus einem EU- oder EFTA-Land kommen, ist der Einstieg relativ einfach. Sie dürfen in der Schweiz arbeiten, ohne dass Ihr Arbeitgeber eine spezielle Bewilligung einholen muss. Für Kurzaufenthalte bis zu drei Monaten reicht oft eine Online-Meldung. Möchten Sie länger bleiben, brauchen Sie eine Aufenthaltsbewilligung. Diese bekommen Sie bei der Gemeinde, in der Sie wohnen. Für befristete Jobs unter einem Jahr gibt es die L-Bewilligung, bei unbefristeten oder längerfristigen Verträgen wird die B-Bewilligung ausgestellt.
Wer aus einem Drittstaat – also ausserhalb von EU und EFTA – kommt, hat es schwerer. Es werden fast nur gut ausgebildete Fachkräfte mit Berufserfahrung zugelassen. Ausserdem muss der Arbeitgeber zuerst nachweisen, dass keine passende Person aus der Schweiz oder der EU gefunden werden konnte.

Ist mein Abschluss in der Schweiz gültig?
Nicht automatisch. Ob Ihr Diplom oder Ihre Ausbildung anerkannt wird, hängt davon ab, welchen Beruf Sie ausüben möchten. In Berufen wie Arzt, Pflege, Lehrer oder Architekt ist eine offizielle Anerkennung Pflicht. Dafür gibt es spezielle Stellen, zum Beispiel das Staatssekretariat für Bildung. In anderen Berufen ist die Anerkennung freiwillig, kann aber hilfreich sein, wenn Sie sich bewerben oder über Ihr Gehalt verhandeln möchten.

Welche Sprache brauche ich, um einen Job in der Schweiz zu finden?
In der Schweiz gibt es vier Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Welche Sprache wichtig ist, hängt davon ab, wo Sie arbeiten. In Zürich oder Bern wird Deutsch gesprochen, in Genf Französisch, im Tessin Italienisch. Englisch wird in vielen Firmen ebenfalls gebraucht, vor allem in internationalen Unternehmen. Trotzdem ist es im Alltag und bei Behörden sehr hilfreich, wenn Sie sich in der Landessprache verständigen können. In einigen Kantonen ist ein Sprachnachweis sogar Voraussetzung für die Aufenthaltsbewilligung.

Wie ist die Arbeit in der Schweiz organisiert?
In der Schweiz wird viel Wert auf Pünktlichkeit, Eigenverantwortung und gute Leistung gelegt. Die meisten Menschen hier arbeiten zwischen 40 und 42 Stunden pro Woche. Überstunden müssen entweder bezahlt oder mit Freizeit ausgeglichen werden. Sie haben mindestens vier Wochen Ferien im Jahr, ab dem 50. Geburtstag fünf Wochen und in verantwortungsvollen Positionen mitunter sechs Wochen. Während einer Krankheit oder nach einem Unfall haben Sie Anspruch auf Lohnfortzahlung, je nach Dauer Ihrer Anstellung. Die Probezeit liegt meist zwischen einem und drei Monaten.

Was ist mit Versicherungen und Steuern?
Sobald Sie in der Schweiz arbeiten, sind Sie automatisch bei den wichtigsten Sozialversicherungen angemeldet. Dazu gehören Altersvorsorge, Invalidenversicherung, Erwerbsersatz und Arbeitslosenversicherung. Je nach Lohn sind Sie auch bei einer Pensionskasse versichert. Diese Beiträge werden direkt vom Lohn abgezogen.
Wichtig: Die Krankenversicherung müssen Sie selbst abschliessen. Sie ist Pflicht und muss innerhalb von drei Monaten nach dem Umzug erledigt werden. Welche Kasse Sie wählen, können Sie selbst entscheiden.
Was die Steuern betrifft: Die meisten ausländischen Angestellten zahlen Quellensteuer. Diese wird ebenfalls direkt vom Gehalt abgezogen – je nachdem, wie viel Sie verdienen, ob Sie verheiratet sind und in welchem Kanton Sie wohnen.

Wie finde ich in der Schweiz eine Wohnung?
Gerade in grossen Städten wie Zürich, Basel oder Genf ist Wohnraum knapp – und oft teuer. Bewerben Sie sich frühzeitig, am besten mit vollständigen Unterlagen: Kopie Ihres Ausweises, Arbeitsvertrag und ein Auszug aus dem Betreibungsregister (das ist ein Nachweis, dass Sie keine offenen Schulden haben). Viele Vermieter verlangen diese Dokumente bereits beim ersten Kontakt. Aufgrund der hohen Mieten bilden sich immer mehr WGs, nicht nur für ganz junge Menschen. Zumindest für die erste Zeit in der Schweiz wäre das sicher eine Überlegung wert.
Wenn Sie eine Wohnung gefunden haben, profitieren Sie von guter Infrastruktur, viel Sicherheit und einer hohen Lebensqualität – egal ob Sie lieber in der Stadt, auf dem Land oder in den Bergen wohnen.
Fazit: In der Schweiz zu arbeiten kann sich lohnen – beruflich und persönlich. Der Einstieg ist gut machbar, wenn Sie sich rechtzeitig um Bewilligungen, Versicherungen und Sprache kümmern. Je besser Sie vorbereitet sind, desto einfacher wird der Neustart. Und dann heisst es: Willkommen in der Schweiz!









