Bei Earline wirst du verstanden

Die Earline AG hat sich mit massgeschneiderten In Ear-Monitoringsystemen längst in der Musikbranche etabliert. Urs German ist der Mann hinter der Marke und hat bereits mehrere Unternehmen in diesem Bereich erfolgreich aufgebaut. Doch wie ist der gelernte Bauer in der Hörbranche gelandet und warum vertraut ihm die ganze Schweizer Musikszene? Wir haben nachgefragt.

Urs German ist der Mann hinter der Marke und hat bereits mehrere Unternehmen in diesem Bereich erfolgreich aufgebaut.

MI: Dein beruflicher Werdegang ist ungewöhnlich. Du hast eine landwirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen und im Verkauf gearbeitet, bevor du in die Hörakustik eingestiegen bist.

UG: Genau, meine Frau war Hörakustikerin und ihr Vater betrieb eine Hörgerätkette. Das hat mein Interesse geweckt. Ich bin also ins Geschäft eingestiegen und habe den Bereich Gehörschutz betreut. Das Wissen habe ich mir «learning by doing» angeeignet. Im Jahr 2002 gründete ich das Unternehmen Audio Protect AG, mit dem ich Gehörschutz vertrieb. 2008 entstand SaveRave mit massgeschneiderten Werbe-Gehörschutz für Events und im Jahr 2020 dann die Earline AG. Mittlerweile habe ich Audio Protect verkauft und SaveRave in die Earline eingegliedert.

Das komplette Angebot finden Sie auch unter www.earline.ch

MI: Mit der Earline AG vertreibst du massgeschneiderte In Ear-Monitoringsystem, die hauptsächlich von Musikerinnen und Musiker genutzt werden. Wie wurdest du Spezialist für diesen Teilbereich?

UG: Ende der 90er-Jahre besuchte ich einen Event eines deutschen Kopfhörerherstellers, während dem einer der ersten Ear-Kopfhörer ohne Kabel präsentierte wurde. Alle waren von der Erfindung per se total begeistert. Ich wusste sofort: Ein 0815-Kopfhörer wird nur bei sehr wenigen Menschen bequem und sicher im Ohr halten. Und während ein schlechtsitzender und unbequemer In Ear im Alltag «nur» mühsam ist, ist es während einer Liveperformance eine Katastrophe – denn ohne In Ear-Monitoring ist der Musiker quasi blind. So entstand die Geschäftsidee und ich machte mich auf die Suche nach Partnerunternehmen, die massgeschneiderte In Ear-Monitoringsysteme nach meinen Angaben anfertigen würden.

MI: Du bist bekannt dafür, die Bedürfnisse von Musikerinnen und Musiker zu verstehen, obwohl du selbst keiner bist. Wie erreichst du diese Verbindung?

UG: Ich habe viel Zeit damit verbracht, Musiker zu beobachten, ihre Konzerte zu besuchen und mit ihnen über ihre Erfahrungen zu sprechen. So habe ich gelernt, ihre emotionalen Bedürfnisse in eine Sprache zu übersetzen, die Tontechniker verstehen. Das ist meine Schnittstelle. Ich sehe mich als Vermittler. Durch das Zuhören und Verstehen beider Seiten kann ich eine Brücke zwischen Technik und Kunst bauen und dabei helfen, Lösungen zu finden, die für beide Seiten funktionieren.

Urs Germann: „Durch das Zuhören und Verstehen beider Seiten kann ich eine Brücke zwischen Technik und Kunst bauen und dabei helfen, Lösungen zu finden, die für beide Seiten funktionieren“.

MI: Dein Kundenstamm liest sich wie das Who-is-who der Schweizer Musikszene. Wie hast du dir dieses Netzwerk aufgebaut?

UG: Mein Netzwerk basiert grösstenteils auf persönlichen Weiterempfehlungen. Wenn ein Musiker ein Problem beim Soundcheck hat, wird oft gesagt: „Ruf Urs an, er kann dir helfen.“ Und fast immer kann er es dann auch (lacht).

MI: Was macht Earline so einzigartig?

UG: Jede Musikerin und jeder Musiker ist anders, sowohl persönlich als auch in Bezug auf sein Instrument und Hörgefühl. Earline bietet massgeschneiderte Lösungen, die nicht nur technisch ausgefeilt, sondern auch optisch ansprechend sind – so sind viele In Ear-Monitoringsysteme in verschiedenen Farben oder sogar mit Band-Logo erhältlich. Um ein perfektes Passgefühl zu gewährleisten, nehme ich einen Ohrabdruck.

MI: Am Firmensitz in Spreitenbach befindet sich auch die Soundbar. Was hat es damit auf sich?

UG: In der In Ear Soundbar können rund 60 Kopfhörer von unterschiedlichen Brands getestet werden. Um Hörer untereinander zu vergleichen, stehen Musikplayer mit Tidal Sound zur Verfügung, zudem kann über ein Mikrophon mitgesungen werden. So probiere ich ein Live-Erlebnis nachzustellen. Denn nicht nur Passform, Preis oder Marke eines Höreres sind entscheidend, sondern in erster Linie das individuelle Hören, Fühlen und Empfinden, welcher jeder Kopfhörer andere abbildet. Mit einem Ohrabdruck und einem Termin in der Soundbar kann ich jedem Mensch, egal ob Promi oder nicht, die für ihn perfekt passenden In Ears in seiner Preisklasse empfehlen.

Vielen Dank für das spannende Interview und weiterhin viel Erfolg, lieber Urs.