Hausmittel oder Apotheke – Was gegen Insektenstiche wirklich hilft

Im Sommer lässt es sich nicht komplett vermeiden, mit summenden und brummenden Insekten in Berührung zu kommen und gestochen zu werden. Die meisten Stiche sind zwar lästig, aber harmlos.

Warum Mückenstiche jucken

Manche Menschen spüren den Juckreiz nach einem Insektenstich weniger, für andere kann er unerträglich sein. Das Jucken ist eine allergische Reaktion der Haut auf das Speichelsekret der Mücken. Dieses wird während des Stechens injiziert und verhindert, dass an der Einstichstelle das Blut gerinnt, denn nur so kann das Insekt davon trinken. Was ziemlich brutal klingt, ist aber im Grunde genommen nicht schlimm. Der Körper setzt Histamine an der gestochenen Hautstelle frei, was eine allergische Reaktion hervorruft. Wie stark diese ausfällt ist von Mensch zu Mensch verschieden, aber auch davon abhängig, ob eine Mücke, Biene oder Wespe zugestochen hat.

Gehören Sie zu den Menschen, die besonders häufig gestochen werden?

Es ist nachgewiesen, dass Frauen und Kinder häufiger gestochen werden als Männer. Das liegt daran, dass blutsaugende Insekten einerseits die Menschen mit der höheren Hauttemperatur ansteuern, und das sind in der Regel nicht die Männer, und zudem ihre Opfer nach deren Hautausdünstungen auswählen. Diese sind grundsätzlich individuell bei jedem Menschen verschieden, aber sie lassen sich auch durch die Ernährung beeinflussen. Wer gerne scharfe Speisen geniesst und kräftig mit Knoblauch würzt, ist bei Stechmücken weniger beliebt.

Erprobte Hausmittel bei Insektenstichen

In Apotheken und Drogerien finden Sie einige Produkte, die den Juckreiz beruhigen sollen. Aber chemische Salben und Tinkturen sind gar nicht nötig, denn die Natur hält genug Mittel bereit, welche nichts kosten und mindestens genauso gut helfen. Erprobte Hausmittel:

  • Eine dicke Scheibe einer ganz normalen Küchenzwiebel, sofort nach einem Bienen- oder Wespenstich aufgelegt, verhindert starke Schwellungen und dämmt den Juckreiz. Der austretende Saft kühlt und wirkt leicht desinfizierend. Unsere Grossmütter schnitten das Gemüse immer noch etwas ein, damit mehr Saft austritt. Zwiebeln sind ein Klassiker bei Insektenstichen und haben als bewährtes Hausmittel Generationen vor uns geholfen. Leider hört man heute immer wieder Gegenstimmen. Entscheiden Sie also selbst …
  • Spitzwegerich ist eine richtig gute Wahl, wenn unterwegs beim Wandern und Spazieren oder im Garten ein Insekt zusticht. Einfach saubere Blätter suchen und verreiben, bis sie saftig werden, dann direkt auf den Stich auflegen. Mehrmals erneuern. Spitzwegerich hilft übrigens auch bei anderen kleinen Verletzungen, wie Schnitt- oder Brandwunden.
  • Da sich die Gifte, welche Mücken, Wespen und Co beim Stechen absondern, ab 45 Grad zersetzen, ist auch dieses Hausmittel eine gute Wahl: Erhitzen Sie einen Esslöffel in heissem Wasser und drücken Sie ihn auf die Einstichstelle. Aber aufpassen, dass Sie sich nicht verbrennen!
  • Apfelessig gilt als altbewährtes Hausmittel bei vielen Beschwerden und ist ebenfalls optimal für die Erste Hilfe nach einem Stich. Er hilft auch später, um den Juckreiz zu stillen. Tränken Sie etwas Watte oder ein Papiernasstuch mit Apfelessig und legen Sie dieses wie eine Kompresse auf.
  • Schwarztee enthält reichlich Gerbstoffe. Diese helfen gegen Schwellungen und lästiges Jucken. Sie können entweder einen starken Tee zubereiten und für Umschläge verwenden, oder einen Teebeutel mit heissem Wasser überbrühen, etwas abkühlen lassen, leicht ausdrücken und direkt auflegen.

Auch wenn es schwerfällt, sollten Mückenstiche oder Bienenstiche nicht aufgekratzt werden, da es sonst zu Infektionen kommen kann. Halten Sie die Haut rund um den Stich aus dem gleichen Grund immer sauber! Bei Bienen- oder Wespenstichen in der Nähe von Schmuckstücken, entfernen Sie diese besser sofort, da mit einer grösseren Schwellung zu rechnen ist.

So halten Sie lästige Insekten fern

Mücken und auch Zecken verabscheuen den für menschliche Nasen kaum wahrnehmbaren Duft von Kokosöl. Deshalb ist dieses Naturprodukt ein gutes und natürliches Abwehrmittel, das gleichzeitig die Haut pflegt. Kokosöl schreckt selbst Bremsen und andere, besonders aufdringliche, stechende Insekten ab.

Sie lieben es, eine Tasse Kaffee auf dem Balkon oder im Garten zu trinken? Wären da nur nicht diese lästigen Mücken. Diese mögen den Kaffeegeruch aber gar nicht, besonders hassen sie es, wenn Kaffeepulver geräuchert wird. Alles, was Sie dazu benötigen, ist eine feuerfeste Schale und etwas Kaffeepulver. Das Anzünden erfordert manchmal etwas Geduld, aber sobald sich der erste Rauch entwickelt, verziehen sich die Plagegeister umgehend, während Sie sich wie in einer Rösterei fühlen werden und den Kaffeeduft geniessen können.

Stehendes Wasser in Vogeltränken oder Regentonnen und selbst Wasserreste in Giesskannen sind ideale Brutstätten für allerlei Mücken. Schütten Sie aber das Wasser nicht einfach weg, sondern säubern Sie die Gefässe danach gründlich, denn Mückeneier überleben einige Tage auch im Trockenen.

Wer kennt nicht das lästige Summen im Schlafzimmer, das das Einschlafen beinahe unmöglich macht? Keiner wacht gerne zerstochen auf. Wenn trotz Fliegengittern am Fenster die eine oder andere Mücke den Weg in Ihre Räume gefunden hat, müssen Sie wohl oder übel mit der Fliegenklatsche auf die Jagd gehen. Kokosöl anstelle von Bodylotion hilft zwar garantiert, aber hält nur wenige Stunden an. Als Notlösung könnten Sie auch nachts den Ventilator laufen lassen. Durch die verwirbelte Luft finden die kleinen Biester nämlich nicht mehr heraus, woher das ausgeatmete Kohlendioxid stammt.

Wichtig!

Sollten Sie unter einer Insektenstichallergie leiden, tragen Sie das vom Arzt abgegebene Notfallset immer bei sich, um es sofort zur Hand zu haben. Ideal sind dafür kleine Behälter, die am Schlüsselbund befestigt werden können.