Das Programm für den Hochzeitsabend
Die Hochzeitsplanung erfordert viel Einsatz von allen Personen, die an der Organisation beteiligt sind. Über Kleidung, Location, Menü, Einladungen und Gefährt, darf nicht vergessen werden, dass bis in den späten Abend hinein gefeiert wird. Zu viel Programm überfordert die Gäste leicht, deshalb überlegen Sie rechtzeitig gemeinsam, worauf Sie verzichten können und was unbedingt in Ihr Abendprogramm gehören soll. Natürlich ist jede Hochzeit individuell. Verstehen Sie bitte deshalb folgende Punkte nur als Anregung und Gedankenstütze.
Das Hochzeits-Abendessen
Ab ca. 18 Uhr ist es üblich, dass Abendessen einzunehmen. Dafür gibt es keine bestimmten Regeln: Erlaubt ist, was dem Brautpaar gefällt. Büfetts sind beliebt, jedoch bilden sich hier oft lange Schlangen. Deshalb ist es sinnvoll, dieses nicht nur auf einem einzigen Tisch anzurichten. Ist ein mehrgängiges Menü geplant, müssen spezielle Wünsche der Gäste berücksichtigt werden. So ist es heutzutage normal, dass in einer Gruppe von Menschen auch Vegetarier oder Veganer vertreten sind. Auch die Location für das Abendessen spielt natürlich eine Rolle. Soll es auf einem Schiff stattfinden, in einem Burghof oder in einem Saal? Für einen gelungenen Abend sollten die Speisen und die Dekorationen aufeinander abgestimmt werden.
Die Tischrede
Normalerweise begrüsst das Brautpaar seine Gäste vor dem Essen mit einer kurzen Ansprache. Vielleicht sind Sie gute Redner und sind es gewohnt, vor grösseren Menschenmengen zu sprechen. Vielleicht sind Sie aber auch eher schüchtern: So ganz kommen Sie um ein paar Worte vor dem Essen nicht drum herum. Ihre Rede darf aber durchaus ganz kurz sein. Sowieso langweilen sich die Gäste schnell, wenn die Rede länger als fünf Minuten dauert. Wenn Sie folgende Punkte beachten, können Sie nichts falsch machen:
- Halten Sie Ihre Ansprache erst, wenn alle Gäste ihren Platz eingenommen haben und nachdem jeder ein Getränk zum Anstossen bekommen hat.
- Besteht die Hochzeitsgesellschaft ausschliesslich aus Familie und guten Freunden, braucht es gar keine Vorbereitung für die Rede: Ein paar persönliche Worte, ein Dankeschön an die Helfer und an Gäste, die extra eine sehr weite Anreise in Kauf nahmen, genügen.
- Möchten Sie die Rede doch ein wenig ausführlicher gestalten, dann ist es schön, wenn die Gäste einbezogen werden. So können in kleinerer Runde die Anwesenden, die erstmal in diesem Kreis dabei sind, einander vorgestellt werden. Das ist auch eine gute Möglichkeit, die vielleicht noch etwas zurückhaltende Hochzeitsgesellschaft aufzulockern.
- In einem grossen Saal und bei mehr als 50 Gästen, ist ein Mikrofon zu empfehlen.
Die Tischmusik – vom Abendessen bis zur Tanzeröffnung
Es ist üblich, dass während des Hochzeitsessens eine Hintergrundmusik spielt. Hier ist nicht nur die Auswahl der Musik, sondern auch die Lautstärke wichtig: Ihre Gäste möchten sich natürlich während des Essens unterhalten können, weshalb eine dezente musikalische Untermalung angebracht ist. Sie erzeugt ein angenehmes Ambiente und dämpft gleichzeitig das Klappern von Geschirr und Besteck. Die Musikauswahl sollte zur Location und natürlich zu den Gästen passen. Meistens sind mehrere Generationen anwesend, weshalb man mit klassischer Musik oder Evergreens nichts falsch machen kann. Ob CD oder Livemusik: gegen Ende des Festmahls darf sie allmählich lauter werden und Lust aufs Tanzen machen. Jedoch passt Tanzmusik nicht als Tafelmusik.
Der Brauttanz
Falls Sie nicht gut tanzen können, sollten Sie rechtzeitig einen Kurs besuchen: Tanzschulen bieten Crash-Kurse, um die nötigen Tanzschritte zu erlernen, an. Um den Brauttanz kommen auch «Tanzmuffel» nicht drum herum. Der Brautwalzer ist einer der Höhepunkte des Hochzeitstages und er eröffnet den Tanz. Dabei wird der Brautstrauss in der Hand gehalten. Danach tanzt die Braut mit ihrem Vater und der Bräutigam mit seiner Mutter. In der dritten Runde tanzen die Braut und ihr Schwiegervater, der Bräutigam mit der Schwiegermutter. Erst dann ist die Tanzfläche frei für alle Gäste. Auf jeden Fall sollte sich das Brautpaar unter seine Gäste mischen und sich keineswegs zurückziehen. Falls sich niemand traut, das Tanzbein zu schwingen, holen Sie sich einfach Tanzpartner auf die Tanzfläche, so werden alle einbezogen und die Party kann starten.
Spiele und Unterhaltungen
Für Spiele und lustige Einlagen ist nicht das Brautpaar zuständig: Spiel und Spass wird von engen Freunden oder der Familie organisiert. Der ideale Zeitpunkt ist nach dem Essen und vor dem Tanz. Allerdings sollte dieser Programmpunkt nicht unendlich ausgedehnt werden. Er wirkt sonst schnell ermüdend.
Mitternacht: Zeit für ein weiteres Highlight
Viele Brautpaare präsentieren um Mitternacht eine kunstvolle Hochzeitstorte. Es gibt keine bestimmte Zeit, zu welcher die Torte serviert werden «muss». Wird sie zu dieser späten Stunde bei gedämmten Licht mit Wunderkerzen in den Saal gebracht, ist das ein wunderschöner Moment. Aus Rücksicht auf ältere Gäste, die nicht mehr so lange auf einem Fest bleiben können, kann die Torte aber auch früher angeschnitten werden. Dann bietet sich um Mitternacht das Werfen des Brautstrausses an.
Der Ausklang
Auch das schönste Fest geht einmal zu Ende. Da eine allgemeine Aufbruchsstimmung ebenso wenig romantisch ist, wie angetrunkene Gäste, heisst es, sich bei der Planung schon Gedanken um den Ausklang der Feier zu machen. Auch wenn die Hochzeit noch so schön war, irgendwann werden alle Gäste müde sein und möchten sich verabschieden. Der letzte Song, der letzte Tanz, dann gehen allmählich die Lichter an. Legen Sie am besten vorher fest, wann ihre Hochzeit zu Ende gehen soll und sprechen Sie die Zeit mit dem DJ oder der Band ab. Die meisten Hochzeiten enden spätestens 4 Uhr in der Früh.
Text: Sabine Itting