Jubiläumsjahr in der legendären Älpli-Bar

Älpli-Bar? Da fällt der Groschen nur noch bei der Ausgehgeneration der Achtzigerjahre. Das war doch die Bar mit den Tischtelefonen? Genau das ist sie. Sie war ein Teil des legendären Restaurants und Tanzschuppens Alpengarten am Fusse der damaligen Dietschibergbahn. Der Renner des Alpengartens waren die an jedem Tisch montierten Telefone mit dem auch der Schüchternste eine Auserwählte zum Tanz auffordern konnte. Um den neuen Kontakt zu vertiefen war die angrenzende Älplibar, wo die Barmutter Claire de Zaiacomo nach dem Rechten schaute, ein idealer Ort.

Bauunternehmer und Stammgast Marco Thali war so vernarrt in die Bar, dass er sie, bevor die Bagger den Vorläufer aller Kontaktbars und das Restaurant dem Erdboden gleich machten, kurzerhand kaufte, in Einzelteile zerlegte und in seinem Bauhof original getreu wieder auferstehen lies. Marco Thali lies die Bar aber nicht einfach so dahin dümpeln. Er hauchte ihr mit der Gründung der «Zentralschweizerischen Witznacht» neues Leben ein. Und was für eines. Seit 15 Jahren produzieren sich, immer im November, die besten Witzerzähler, Komödianten, Volksmusiker oder sogar professionelle Unterhalter. Einfach alle die es verstehen Frohsinn zu versprühen, dass sich sogar die die alten Balken, mit ihren eingeritzten Sprüchen wie «Liebe Irene, das Glück in deinem Leben ist, dass Küsse keine Flecken geben», vor Lachen biegen.

Für das Highlight im diesjährigen Jubiläumsjahr sorgten das Duo Albert und Horst aus Regen, die 600km Anreise aus dem Bayrischen Wald nahe der tschechischen Grenze nicht scheuten, um ihre «Musi» und träfen Sprüche zu Besten zu geben, inklusive Übersetzung in Hochdeutsch. Sie forderten die Innerschweizer Fraktion mit Daniel Bucheli, Markus Achermann, Hansueli Amman, Masi Kauffmann und Jost Käslin zum Duell das aber keinen Sieger fand.


Text und Bilder: Heinz Steimann