Filterkaffee – günstig und einfach zuzubereiten

Kennen Sie noch den Filterkaffee? Als die ersten Kaffeekapseln auf den Markt kamen und uns Georg Clooney charmant suggerierte, dass eigentlich gar nichts anderes in die Kaffeetasse gehört (What else?), wollten die meisten Kaffeeliebhaber so eine Maschine besitzen. Inzwischen sehen viele das anders, denn Kapseln sind überteuert und zudem überhaupt nicht umweltfreundlich. Vor allem jüngere Leute wissen aber heute kaum noch, wie man Kaffee ganz einfach aus Bohnen selbst zubereiten kann.

Zwar ist inzwischen aufgrund der Konkurrenz der Preis für eine einzelne Kaffeekapsel etwas gesunken, gewachsen ist dagegen der Abfallberg. Ganz gleich ob Aluminium oder Kunststoff: Die Kapseln sind nicht umweltfreundlich. Es ist weder sinnvoll noch umweltverträglich, Kaffeepulver in Kapseln zu verpacken. Probieren Sie doch mal eine Tasse Filterkaffee, ganz nostalgisch von Hand gebrüht: Richtig zubereitet ist der Geschmack einer gefilterten Tasse Kaffee unschlagbar. Und nicht nur das: Der Kaffeesatz lässt sich im Haushalt, im Garten und sogar für die Schönheitspflege vielseitig verwenden.

Filterkaffee hat viele Vorteile

In einen Kaffee-Vollautomaten können Sie Bohnen geben, er übernimmt die ganze Arbeit. Ansonsten mahlt eine Kaffeemühle das Pulver. Stellen Sie diese wie folgt ein:

  • für Stempelkannen: grober Mahlgrad
  • für herkömmliche Kaffeemaschinen oder Kaffeefilter: mittlerer Mahlgrad
  • für den Espresso-Kocher: feiner Mahlgrad

Sie können auch komplett auf Kaffeemaschinen verzichten und sich eine Tasse feinen Filterkaffee einfach mit einem Kaffeefilter zubereiten. Es gibt Dauerfilter oder Einwegfilter, die aus speziellem Filterpapier hergestellt werden und in einen Porzellan- oder Kunststoff-Filterhalter eingelegt werden. Das ist ideal für Einpersonenhaushalte oder aber auch für unterwegs, auf mehrtägigen Wanderungen, beim Camping oder einem ausgedehnten Picknick. Frisch gebrüht, schmeckt der Kaffee viel besser als aus der Thermoskanne.

Die richtige Zubereitung eines echten Filterkaffees

Auch wenn man umgangssprachlich von «Kaffee kochen» spricht, so sollte Filterkaffee nur gebrüht werden:

Während das Wasser aufkocht, falten Sie das Filterpapier und legen es in den Filterhalter ein. Diesen setzen sie auf die Kaffeetasse oder die Kaffeekanne. Pro Tasse wird ein Löffel sehr fein gemahlenes Kaffeepulver in den Filter gegeben. Wünschen Sie das Getränk etwas stärker, nehmen Sie etwas mehr Pulver.

Das Wasser sollte nicht mehr sprudeln, wenn Sie etwas davon über das Pulver giessen. Sobald der erste Schluck durchgelaufen ist, giessen Sie langsam weiteres Wasser nach, bis Tasse oder Kanne gefüllt sind. Dann ist der echte Filterkaffee bereits fertig.

Tipps rund um den Filterkaffee

  • Falls Sie nur sehr kalkhaltiges Leitungswasser zur Verfügung haben, lohnt sich die Anschaffung eines Wasserfilters. Sie können den Kaffee aber auch mit Mineralwasser ohne Kohlensäure zubereiten. Da Kalk die aromagebenden Säuren bindet, bestimmen nicht nur die Bohnensorten, sondern auch die Wasserqualität den Geschmack des Kaffees.
  • Möchten Sie Kaffee auf Vorrat kaufen, sind Bohnen besser geeignet als Pulver. Gemahlen verliert er nämlich schneller das Aroma. Mahlen Sie jeweils nur so viel, wie sie gerade benötigen. Kaffee sollte immer luftdicht und trocken verpackt aufbewahrt werden. Er gehört nicht in den Kühlschrank.
  • Den Kaffeesatz sollten Sie nicht einfach wegwerfen, er kann vielseitig verwendet werden:
  • Vermischt mit Kokosöl dient er als wirksames Körperpeeling und soll sogar gegen Cellulitis wirken. Auch zum Räuchern ist Kaffeesatz geeignet, Wespen und andere lästige Insekten mögen den Duft gar nicht und halten sich fern. Etwas frisches Kaffeepulver vertreibt schlechte Gerüche aus Küchenschrank und Kühlschrank. Und nicht nur das: Das feuchte Pulver können Sie mitsamt der Filtertüte, die Sie vorher ausdrücken, in verschwitzte Turnschuhe stecken und über Nacht einwirken lassen. Das vertreibt den unangenehmen Geruch.

Kaffee und Eisenmangel – wichtiger Hinweis

Wenn Sie unter Eisenmangel leiden und Eisenpräparate einnehmen müssen, sollten Sie diese niemals mit Kaffee, sondern mit Wasser oder am besten mit frischem Orangensaft einnehmen. Die Aufnahme von Eisen wird durch Vitamin C gefördert, durch die im Kaffee enthaltene Gerbsäure jedoch blockiert.

Sabine Itting