Nicht überall auf der Welt ist der Weihnachtsmann die zentrale Figur der weihnachtlichen Feierlichkeiten. In anderen Regionen wird das Weihnachtsfest auch schon einmal durch Hexen, Gnome, Weihnachtszwerge oder zum Beispiel Radieschen geprägt. Auf der ganzen Welt lassen sich die verschiedensten Bräuche finden, die sich teilweise stark vom westeuropäischen Verständnis von Weihnachten unterscheiden. Dabei regen die Weihnachts-Bräuche der anderen Art manchmal zum herzhaften Lachen an, manchmal zum Schmunzeln und manchmal einfach nur zum Staunen. Gerade in einigen Regionen Mexikos präsentiert sich das weihnachtliche Brauchtum nahezu bizarr. 

Weihnachten in Mexiko: Die Nacht der Radieschen

So wartet gerade das Gebiet rund um die Stadt Oaxaca mit einem wahrlich außergewöhnlichen respektive bizarren Weihnachtsbrauch auf: Es wird geschnitzt – auf eine aussergewöhnliche Art und Weise. Als Material dienen nämlich mexikanische Radieschen. Die Radieschen-Schnitzereien stellen weihnachtliche Überlieferungen nach oder verkörpern kunstvolle Krippenfiguren. Jeden 23. Dezember wird das Radieschenfest mit den Schnitzereien und einem grossen Feuerwerk gefeiert und so die Weihnachtsfeierlichkeiten eingeläutet.

Bier und Reisbrei für die finnischen Weihnachtskobolde

In Finnland wird dagegen Weihnachten ein Glas Bier und Reisbrei für die Kobolde bereitgestellt. Dieser Brauch wird sehr wichtig genommen, da dies der einzige Weg ist, um die Kobolde zu besänftigen und Unglück von Familie und Heim fern zu halten. Anstatt Kobolde stehen in Estland die Hexen im Mittelpunkt. Der Legende nach treiben die Hexen vorzugsweise zur Weihnachtszeit allerlei Unfug. Sie sollen beispielsweise den Kindern die Geschenke vor der Bescherung stehlen. Um das zu verhindern, müssen vor Weihnachten Haus und Hof sowie sämtliche Reisigbesen akribisch gereinigt werden.

Von der Weihnachtshexe La Befana bis hin zu 13 Weihnachtszwergen

Die Italiener freuen sich demgegenüber auf das Erscheinen ihrer Weihnachtshexe La Befana. Insbesondere der Nachwuchs, denn sie hinterlässt in der Nacht zum 6. Januar immer Geschenke für die Kinder.

In Island spielen Hexen an Weihnachten keine Rolle, der Weihnachtsmann allerdings auch nicht. Geschenke werden ab dem 12. Dezember von 13 Zwergen gebracht; jeden Tag ist ein anderer Weihnachtszwerg an der Reihe. Kinder müssen in diesen Tagen früh und schnell schlafen. Wer die Weihnachtszwerge sieht, geht nämlich bei der Bescherung leer aus.

Ein besonderer Weihnachtsstuhl schützt die Ungarn vor Ungemach

In Nigeria bringen gar die Ziegen zu Weihnachten die Präsente, in Kenia wiederum dienen sie als weihnachtlicher Festschmaus und für ledige Japaner gehören Singlepartys zum festen Bestandteil der Festivitäten.

Die Ungaren bauen dagegen zu Weihnachten stets einen Luca-Stuhl (Luca széke). Dieser muss exakt am Heiligen Abend fertig sein und wird dann zur Christmette mitgenommen. Dann stellen sich die Ungarn auf ihren Luca-Stuhl, verstreuen Mohnsamen und halten gemeinsam nach Hexen Ausschau. Zuhause muss der Stuhl anschließend sofort verbrannt werden. Erst dann sind die Ungarn ein Jahr lang vor den Hexen sicher.