Mit Hygge-Wohntrend in den Frühling

Kaum verabschiedet sich der Winter haben wir Lust, die Wohnung umzudekorieren. Typische Winterdekorationen und Accessoires werden nun weggepackt und wir sehnen uns nach Licht und Luft und Farben.

Ein Wohntrend, der sich in letzter Zeit immer mehr auch bei uns durchsetzen konnte, ist nach wie vor aktuell: Hygge. Dieser Begriff stammt übrigens aus Dänemark und steht für skandinavische Gemütlichkeit. Was die Dänen glücklich macht, funktioniert natürlich auch in der Schweiz.

Wer den skandinavischen Wohntrend bisher vor allem mit kuscheliger Gemütlichkeit durch Decken, Felle und Kissen in Verbindung brachte, findet hier die schönsten Tipps, wie auch im Frühling das Wohngefühl so richtig hyggelig wird. Stilbruch und ein Mix mit anderen Wohntrends, die Ihr Zuhause im Frühling individuell und behaglich machen, sind in dieser Saison erlaubt.

Blumen und Blüten

Frühlingsdekorationen ohne Blumen? Undenkbar. Und da beim dänischen Hygge-Stil auf Natürlichkeit gesetzt wird, pflücken Sie Wildblumen, Gräser und Kräuter für Blumendekorationen und Sträusse selbst auf der Wiese. Haben Sie dazu keine Gelegenheit, gibt es schön Sträusse aus der Region auch auf dem Bauernmarkt. Blumenvasen sollten schlicht und einfarbig sein. Am schönsten wirken Sie auf Fensterbänken, Holztischen oder in rustikalen Regalen. Auf exotische Blumen, verschnörkelte Vasen oder Kunstpflanzen sollten Sie besser verzichten oder diese sehr sparsam einsetzen. Dafür bilden Naturhölzer, zum Beispiel ein schönes Treibholz vom letzte Spaziergang am See, passende Deko-Elemente.

Blaubeerzweige für die Frühlingsdekoration

Darf es etwas Aussergewöhnliches sein? Dann stellen Sie auf Ihren Schreibtisch oder auf einen Beistelltisch eine Vase mit Blaubeerzweigen. Die Pflanze ist typisch für den Norden und lässt sich auch in unseren Wäldern finden. Manchmal werden die Zweige sogar in Blumenläden angeboten. Sie wirken am schönsten in einer einfachen Vase, die farblich auf die übrige Dekoration abgestimmt ist. Blaubeerzweige sind ein Hingucker, den Sie günstig oder sogar gratis bekommen und den nicht jeder hat.

Wohntextilien: Sonne, Frühling, Leichtigkeit

Dunkle Decken und Kissen sollten jetzt gewaschen oder gereinigt und bis zum kommenden Herbst in den Schrank gepackt werden. Helle Wohntextilien sorgen im Frühling für Gemütlichkeit. Mögen Sie fröhliche Blumenmuster, sollten diese nicht überladen wirken. So könnte ein bunt bezogenes Kissen mit mehreren einfarbigen kombiniert werden. Statt schweren Decken in Brauntönen, kuscheln Sie im Frühjahr mit leichten Plaids in hellgrau, beige oder anderen pastelligen Farbtönen.

Auch schwere Vorhänge müssen jetzt luftig-leichtem Gewebe weichen. Schlicht, weiss oder pastellfarben passen Vorhänge am besten zum Frühling. Sie lassen ausreichend Licht in die Wohnräume und schützen gleichzeitig vor neugierigen Blicken.

Hygge-Feeling im Schlafzimmer

Hygge bedeutet auch entschleunigen, und wo könnten Sie dies besser tun, als im Schlafzimmer? Vorausgesetzt, der Raum dient nicht als Abstellkammer und ist liebevoll und minimalistisch eingerichtet. Damit Sie im Bett so richtig schön chillen können, besorgen Sie sich mehr als nur ein Kissen. Es darf auch ein ganzer Stapel sein. Die flauschige Flanellbettwäsche wird nun erst einmal im Schrank verstaut. Achten Sie bei Bettwäsche für den Frühling auf Qualität und Design. Baumwoll-Satin ist pflegeleicht und auch an warmen Tagen angenehm. Zum Hygge-Stil passen am besten dezente florale Muster sowie einfarbige oder gestreifte Bettbezüge. Auch weisse Bettwäsche ist wieder modern. Farbtupfer sind natürlich erlaubt. Ein bunter Frühlingsstrauss oder einzelne, geschmackvolle Accessoires bilden einen schönen Kontrast.

Kerzen und Hygge – zwei Themen, die zusammengehören

Kunstlicht ist zwar zweckdienlich, aber kaum gemütlich. Deshalb setzt der Hygge-Wohnstil auf Kerzen und schaltet ansonsten nur jene Lichtquellen an, die unbedingt notwendig sind. Kerzenlicht beschert Momente der Ruhe und Behaglichkeit. Stellen Sie viele verschiedene Kerzen auf, am besten gleich mehrere in verschiedenen Grössen nebeneinander, aber verabschieden Sie sich jetzt von den Kerzenhaltern, die noch vom Winter und der Weihnachtszeit auf dem Tisch oder dem Bücherregal stehen. Schlichte Teelichter, weisse Kerzenhalter mit modernem, aber nicht aufdringlichem Design aus Holz, Metall, Glas oder Stein – all das harmoniert mit Ihrer neuen Frühlingsdekoration.

Hyggelige Frühlingsideen für die Küche

Wer das Glück hat, eine Wohnküche zu besitzen, kann diese auch so richtig hyggelig einrichten und dekorieren. In Skandinavien wird Wert daraufgelegt, dass eine Küche nicht nur zweckmässig, sondern ein Raum ist, der Platz und das nötige Ambiente bietet, in dem Familie und Freunde gerne gemeinsam kochen, essen, zusammensitzen. Küchen im Hygge-Stil sind hell, am besten weiss mit hölzernen Arbeitsflächen. Ein grosser Tisch ist ein Muss. Pflanzen gehören natürlich auch in die Küche. Ein schöner Frühlingsstrauss oder Grünpflanzen sorgen für eine einladende Atmosphäre. Auf einem Regal oder dem Fensterbrett können Sie im Frühling in Töpfen und Kisten Kräuter ziehen. Accessoires machen die Küche wohnlich, wählen Sie diese mit Bedacht, damit der Raum nicht unruhig oder überladen wirkt.

Wohntrends für den Frühling 2019 kurz zusammengefasst:

  • Die aktuellen Farbtöne lassen sich kurz zusammenfassen als «Eiscremetöne» von Vanille über Erdbeere bis Pistazie passt alles. Und das beste: Sie werden über den Frühling hinaus das ganze Jahr über im Trend bleiben.
  • Slow Living ist nicht neu, aber immer noch da und ergänzt sich super mit dem Hygge-Stil: Das Zuhause wird zur persönlichen Ruheinsel. In freundlichen, hellen Räumen ohne Krimskrams und unnötigem Ballast haben wenige, hochwertige Lieblingsstücke Platz. So entsteht eine angenehme Atmosphäre zum Entspannen und Auftanken als Kontrast zur oft viel zu hektischen Welt da draussen.
  • Ein neuer Trend drängt 2019 auf den Wohnmarkt: Metallic und Art Deco. Ob glänzende Metalle und luxuriöse, dunkle, gemusterte Stoffe, Accessoires und Tapeten die Leichtigkeit des aktuellen Trends verdrängen, wird sich zeigen. Ausgewählte Stücke lassen sich aber gut integrieren, ohne zu schwer und erdrückend zu wirken. Aktuell gilt:
    In der Leichtigkeit einer hyggeligen Wohnung blühen wir auf und heissen den Frühling willkommen.
Text: Sabine Itting