Nicht immer gehörte zum Weihnachtsfest ein buntgeschmückter Tannenbaum. Die Kirche weigerte sich sehr lange, den Weihnachtsbaum zu akzeptieren, da er kein religiöses Symbol darstellt. Woher kommt der Brauch, Tannen oder Fichten an Weihnachten aufzustellen?

Dauerhaft grüne Pflanzen: Symbol der Lebenskraft

Pflanzen, die dauerhaft eine grüne Farbe aufweisen, gelten in heidnischen Kulturen als Symbol für Lebenskraft und Fruchtbarkeit. In nördlichen Regionen wurden Tannenzweige an die Häuser gehangen, damit böse Geister fernbleiben und der kommende Frühling schön werden soll. Im Mittelalter wurden zu einigen Festlichkeiten Bäume dekoriert.

Der erste Weihnachts-Tannenbaum

Die ältesten Nachweise auf einen geschmückten Tannenbaum zu Weihnachten stammen aus Bremen. Gerüchte besagen, dass 1419 Bäcker aus dem Breisgau einen Weihnachtsbaum dekoriert haben mit Nüssen, Äpfeln und Lebkuchen. Anfangs des 17. Jahrhunderts stellten Bewohner in Strassburg Weihnachtsbäume in den Wohnzimmern auf. Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien erweiterte die Baumdekoration um Kerzen im Jahre 1611.

Die Verbreitung des Christbaumschmückens im 19. Jahrhundert

Tannenbäume waren im 18. Jahrhundert sehr knapp. Reiche Einwohner in Mitteleuropa stellten bunt geschmückte Tannen auf zur Weihnachtszeit. In Werken von Johann Wolfgang von Goethe finden geschmückte Tannenbäume ebenfalls Erwähnung. Im 19. Jahrhundert wurden spezielle Nadelbäumwälder angelegt, damit zur Weihnachtszeit herum ausreichend Fichten und Tannen zur Verfügung standen. 1832 fand der Christbaum Einzug nach Nordamerika durch einen Harvard-Professor mit deutscher Herkunft. Weiterhin wurden in diesem Jahrhundert die ersten Christbaumkugeln zur Baumdeko verwendet. Die erste elektrische Beleuchtung eines Tannenbaumes tauchte 1882 in den USA auf. Am Weissen Haus tauchte erstmalig 1891 ein geschmückter Christbaum auf.

Der Weihnachtsbaum wurde lange nicht von der Kirche akzeptiert

Die katholische Kirche hat sehr lange den Weihnachtsbaum nicht wirklich anerkannt für die Weihnachtszeit, da dieser keine religiöse Bedeutung hat. Der geschmückte Tannen- oder Fichtenbaum wurde als bürgerliches Symbol angesehen und die Kirche ignorierte sehr lange den Einzug in die Häuser zur Weihnachtszeit. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Aufstellen dieser bunten Nadelbäume erlaubt. Der erste Weihnachtsbaum tauchte 1982 auf dem Petersplatz in Rom auf, eingeführt durch Papst Johannes Paul II.

Der Brauch des Weihnachtsbaumes geht bis ins 15. Jahrhundert zurück und verbreitete sich erst richtig im 19. und 20. Jahrhundert. Heute gehört ein Tannenbaum aus echtem Holz oder ein Kunsttannenbaum zur Weihnachtszeit in jedes Wohnzimmer. Die meisten Haushalte lassen diesen schön geschmückten Baum bis zum Fest der Heiligen Drei Könige im Januar stehen.