Die Geschichte des Christbaums
Um Weihnachten respektive die Weihnachtszeit ranken sich viele, zumeist länderspezifische Mythen und Legenden. Statt eines Weihnachtsmanns gibt es dabei in einigen Regionen Weihnachtskobolde oder sogar Weihnachtsradieschen; vor allem Weihnachtshexen sind weit verbreitet. Aber eins haben in der heutigen Zeit nahezu alle Länder gemeinsam: Ohne einen Weihnachtsbaum im eigenen Heim fehlt es in der Heiligen Nacht und an den Weihnachtsfeiertagen an dem für diese Zeit typischen Charme.
Immergrüne Pflanzen als Inbegriff für Lebenskraft
Historisch betrachtet hat die Verwendung eines geschmückten Tannenbaums allerdings keinen nachweisbaren Anfang. Stattdessen basiert die Weihnachtsbaum-Tradition vielmehr auf unterschiedliche Bräuche verschiedener Kulturen. Pflanzen, die sich – wie eben ein Nadelbaum – ganzjährig immergrün präsentierten, hatten dabei eine ganz besondere Bedeutung. Sie galten als der Inbegriff für Lebenskraft und für Gesundheit. Daher schmückten die Menschen in antiken Zeiten ihr Zuhause mit immergrünen Pflanzen und Gewächsen, damit die Gesundheit im eigenen Heim stets allgegenwärtig war.
Bäume wurden schon in der Antike geschmückt
Im Mithras-Kult wurde zum Beispiel zur Wintersonnenwende ein Baum geschmückt, um den Sonnengott zu ehren. Die Römer behängten demgegenüber ihre Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen. In nördlichen Regionen hängten die Menschen Tannenzweige ins Haus, um den bösen Geistern Herr zu werden. Im Mittelalter war das Schmücken von Bäumen dann bereits zu einer festen Institution gereift. Allerdings war auch hier der Weihnachtsbaum noch nicht in der jetzigen Form bekannt. Entscheidende Rollen spielte viel eher der Maibaum, der Richtbaum oder auch der Paradiesbaum; letzterer sollte an den Sündenfall erinnern.
Das Brauchtum um den Weihnachtsbaum wird hoffähig
Urkundlich erwähnt wurde der Weihnachtsbaum angeblich erstmals im Jahr 1419. Die Freiburger Bäckerschaft soll damals einen Baum mit Süssigkeiten, Nüssen und Früchten behängt haben, der an Neujahr von Kindern dann >> geplündert Überlieferungen von einem Aufkommen des Brauchtums rund um den Christbaum. Erst in Schlettstadt (1521), dann in Stockstadt am Main (1527), später in Riga und Reval (1538) sowie in Münster (1539) und letztendlich in der Reichsstadt Gengenbach (1576) sowie im Elsass (1605) wurden Tannenbäume zu Weihnachten festlich geschmückt.
Tannenbäume an der Decke: Weihnachten mal ganz anders
Spätestens aber seit Johann Wolfgang von Goethe in seinem Briefroman >>Das Leiden des jungen Werthers christlichen Ländern durchgesetzt. Es hatte allerdings viele Jahrhunderte gedauert, bis der stehende und geschmückte Weihnachtsbaum sich in der heimischen Stube etabliert hatte. Vor noch nicht allzu vielen Jahrzehnten gab es sogar einmal den Brauch, Tannenbäume mit der Spitze an Zimmerdecken aufzuhängen und ihn wie einen stattlichen Kronleuchter zu dekorieren. Sicherlich eine eher unorthodoxe Art, das Weihnachtsfest zu begehen. Ob Kinder singend um den Weihnachtsbaum herum schwirrten, ist allerdings nicht überliefert …