Grosis Weihnachtsguetzli – wunderschöne Kindheitserinnerungen

Bestimmt erinnern auch Sie sich gerne an die Vorweihnachtszeit, wenn Grossmutter mit viel Geduld, Freude und Liebe Guetzli gebacken hat. Noch immer gehören die Klassiker von damals zu unseren Lieblingskeksen. Aber auch neue Kreationen und internationale Leckereien erobern die Schweizer Backstuben. Sind die Vorfreude auf den Genuss und der köstliche Duft, der durch die Wohnung zieht, nicht Gründe genug, sich selbst an die Weihnachtsbäckerei zu wagen?

Wir haben viele Rezepte gesammelt, die wir Ihnen mit ausführlichen Backanleitungen vorstellen möchten. Trauen Sie sich, selbst den Rührlöffel zu schwingen und Sie werden rasch merken, wie viel Spass es macht, Weihnachtsguetzli selber zu backen.

Guetzli backen – wunderschöne Kindheitserinnerungen

Weihnachtsguetzli backen – Tipps und Tricks

Glücklicherweise haben unsere Grossmütter viele Küchentipps für uns aufgeschrieben, sodass wir heute noch von ihren Erfahrungen profitieren können. Manches, was sie uns bezüglich Weihnachtsbäckerei hinterlassen haben, kennen selbst erfahrene Hobbybäcker nicht mehr. Lesen Sie hier also unbedingt weiter, wenn Sie von den nützlichen Backtipps profitieren möchten:

  • Früher kannte man Backpapier noch nicht. Sollten Sie gerade keines im Haus haben, machen Sie es wie Grosi: Die gebackenen Guetzli sofort vom heissen Blech nehmen, dann kleben sie nicht an. (Dabei aufpassen, dass sie nicht zerbrechen). Falls doch einige am Blech kleben, dieses nochmals kurz in den Ofen schieben und die Kekse dann sofort runternehmen.
  • Durch die Temperatur des Backofens wird es richtig warm in der Küche. Verarbeiten Sie deshalb jeweils nur eine kleine Menge des Teigs und stellen Sie den Rest immer wieder in den Kühlschrank. Kühl lässt er sich leichter verarbeiten. Ist zu wenig Platz im Kühlschrank, nutzen Sie einfach die winterlichen Aussentemperaturen und stellen die Schüssel mit dem Teig auf den Balkon.
  • Besonders lecker schmecken Guetzli, wenn der Teig auf gemahlenen Haselnüssen oder Mandeln, statt auf Mehl, ausgerollt wird.
  • Mürbeteig bekommt ein himmlisches Aroma, wenn Sie die Butter für den Teig leicht bräunen und dann abkühlen lassen.
  • Lebkuchen sind unmittelbar nach dem Backen recht hart. Lassen Sie sie bei Zimmertemperatur so lange liegen, bis sie weich werden und packen Sie sie dann zusammen mit einem Stückchen Apfel, Brot oder Orangenschale in eine Dose.
  • Einige Gewürze sorgen für das typische Weihnachtsaroma, diese sind: Nelken, Zimt, Anis, Ingwer, Kardamom, Muskat, Vanille, weisser Pfeffer und Koriander. Ausserdem würzen bittere Mandeln sowie Zitronen- und Orangenschalen.
  • Vanillekipferl zu formen, braucht ein wenig Fingerspitzengefühl – oder Grosis Trick: Die Kipferl werden nämlich alle gleich gross, wenn man den Teig zu Rollen formt und diese in gleich grosse Scheiben schneidet. Daraus dann ganz einfach die Kipferl herstellen.
  • Damit die Guetzli ihre Konsistenz behalten, müssen unterschiedliche Teigarten immer in verschiedenen, gut verschliessbaren Dosen aufbewahrt werden. Natürlich gilt das auch für Kekse mit unterschiedlichen Aromen.
  • Weihnachtsguetzli eignen sich nicht, um abgelaufene Gewürze zu verarbeiten. Damit das Gebäck sein typisches, intensives Aroma bekommt, sollten alle Zutaten frisch sein.
  • Das Aroma wird kräftiger, wenn sie das helle Weizenmehl mit Vollkornmehl mischen.
Mürbeteig bekommt ein himmlisches Aroma, wenn Sie die Butter für den Teig leicht bräunen und dann abkühlen lassen.

Und ausserdem noch 2 Tipps von unserer Redaktion:

  • Kaufen Sie rechtzeitig alles, was Sie für die Weihnachtsbäckerei benötigen, ein. Vergessen Sie dabei auch nicht buntes Zuckerzeug um die Weihnachtsguetzli zu verzieren. Es ist ärgerlich, wenn während des Backens eine Zutat fehlt – noch ärgerlicher, wenn diese im nächsten Supermarkt gerade vergriffen ist!
  • Grundsätzlich können zum Backen auch ältere Eier verwendet werden. Vor allem aber wenn Kinder bei der Weihnachtsbäckerei mithelfen, verwenden Sie bitte frische Eier, möglichst in Bioqualität. Denn: Wer kann schon backen, ohne zwischendurch vom rohen Teig zu naschen?
Vergessen Sie nicht buntes Zuckerzeug um die Weihnachtsguetzli zu verzieren.

Ober- und Unterhitze oder Umluft?

Wer wenig Küchenerfahrung hat, steht bezüglich der unterschiedlichen Wärmefunktionen des Backofens oft etwas ratlos da. Diese sind jedoch ganz einfach zu erklären:

Backen mit Umluft: Verfügt Ihr Backofen über eine Umluftfunktion, also hat er in der Rückwand einen Ventilator, wird während des Backens die Luft im Ofen ständig in Bewegung gehalten. Dadurch verteilt sich die Wärme gleichmässig und ermöglicht, mehrere Bleche gleichzeitig zu backen.

Ober- und Unterhitze: Bei Backöfen, die nur mit Ober- und Unterhitze funktionieren, sind die Wärmequellen am Boden und in der Decke untergebracht. Um ein gleichmässiges Backen zu ermöglichen, darf jeweils nur ein Blech eingeschoben werden. Die Wahl der richtigen Einschubhöhe ist wichtig: Guetzli werden in der Mitte gebacken.

Küchenhelfer für die Weihnachtsbäckerei

Das meiste, was Sie zum Backen benötigen, findet sich wahrscheinlich bereits in ihrem Haushalt. Sollte doch noch etwas fehlen, besorgen Sie es unbedingt, bevor Sie mit dem Guetzlibacken beginnen.

Sie brauchen:

  • Mehrere Backbleche
  • Backpapier
  • Eine Küchenwaage oder Messbecher
  • Ein Handrührgerät (es geht auch ohne, aber es erleichtert die Arbeit doch sehr)
  • Verschiedene Guetzliformen
  • Backpinsel
  • Rührschüssel
  • Teigrolle
  • Gut verschliessbare Dosen, zum Aufbewahren der Guetzli
  • Gitter zum Auskühlen
  • Zuckerstreusel-, perlen- und Sternchen zum Verzieren.

Dazu kommen natürlich die verschiedensten Zutaten, die bei den jeweiligen Rezepten angegeben sind.

Wenn alles parat ist, können Sie loslegen und Ihre Lieben mit himmlischen Guetzli so richtig verwöhnen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit der Weihnachtsbäckerei!


Text: Sabine Itting