Gutes Hören ist immens wichtig

Wer Gesprächen nicht richtig folgen kann und in sozialen Situationen aufgrund eines mangelnden Sprachverständnisses ständig falsch oder unangemessen reagiert, verliert mit der Zeit nicht nur seine sozialen Kontakte, sondern muss auch berufliche Nachteile erleiden. Dabei ist Schwerhörigkeit kein Phänomen, das nur sehr alte Menschen trifft – ganz im Gegenteil, auch junge Leute und Menschen im besten Alter sind vermehrt betroffen.

Schwerhörigkeit ist weit verbreitet

Ein häufiger Grund für die verstärkt auftretende Schwerhörigkeit bei jüngeren Menschen ist der für unsere Zeit erhöhte Lärmpegel. Viele Menschen nehmen diesen überhaupt nicht mehr wahr, da mit der Zeit eine gewissen Gewöhnung eintritt. Insbesondere Stadtbewohner sind von ständigem Strassengeräuschen, Baustellenlärm sowie den Lebensgeräuschen der Nachbarn betroffen. Diesen lässt sich schwer ausweichen, wenn man nicht gerade in die Einsamkeit der Berge entfliehen will. Des Weiteren sind viele junge Menschen von einer schleichenden Verschlechterung ihres Gehörs betroffen – schuld sind in diesem Fall die ständig getragenen Kopfhörer, über die eine musikalische Dauerberieselung erfolgt. Schwerhörigkeit ist schon längst kein Problem mehr, das alte Menschen betrifft – ergo geht es uns alle etwas an.

Der Hörverlust kommt schleichend – und oft unbemerkt

Dabei merken die meisten Betroffenen nicht einmal, dass sie schlecht hören. Der Hörverlust kommt in der Regel nicht plötzlich und ist mit einmal einfach da – Ausnahme: Sie erleiden einen Hörsturz oder sind von einer akut auftretenden Erkrankung im Hals-Nasen-Ohren-Bereich betroffen – sondern entsteht schleichend und unbemerkt über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Doch selbst wenn die ersten Anzeichen wahrgenommen werden, so wollen sich Betroffene ihre Schwerhörigkeit oft nicht eingestehen. Schwerhörigkeit und damit das Tragen eines Hörgerätes gelten als Makel – ganz im Gegensatz übrigens zum Tragen einer Brille, die schon längst als Hilfe bei einer Sehschwäche und sogar als modisches Accessoire anerkannt ist. Das Problem dabei ist, dass schlecht hörende Menschen von ihren Gesprächspartnern als «dumm» oder «schwer von Begriff» eingeschätzt werden – völlig ungerechtfertigt!

Woran Sie eine Schwerhörigkeit erkennen können

Höchstwahrscheinlich sind Sie schwerhörig, wenn Sie bei sich selbst (oder einer anderen möglicherweise betroffenen Person) mindestens eine der folgenden Verhaltensweisen wiedererkennen:

  • Die Menschen um Sie herum sprechen leise und scheinen ständig undeutlich zu sprechen.
  • Sie müssen Ihre Gesprächspartner häufig darum bitten, das Gesagte zu wiederholen.
  • Sie werden häufig darauf hingewiesen, dass Sie den Fernseher oder das Radio zu laut eingestellt haben.
  • Sie können Gesprächen mit mehr als zwei oder drei Beteiligten nur noch schwer folgen.
  • Gespräche strengen Sie über Gebühr an, da Sie sich stark konzentrieren müssen.
  • Sie schauen Ihren Gesprächspartnern während des Sprechens auf den Mund.
  • Sie nehmen vor allem hohe Töne nur noch sehr leise oder gar nicht mehr wahr.
  • Sie reagieren in Gesprächen falsch oder unangemessen auf die sprachlichen Äusserungen Ihres Gegenübers – weil Sie diesen nicht richtig oder falsch verstanden haben.
  • Sie nehmen viele Umgebungsgeräusche nicht mehr richtig wahr (z. B. Hören Sie das Telefon oder die Haustürklingel nicht mehr).
  • Sie werden darauf hingewiesen, dass Sie oft übermässig laut sprechen.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind schlecht hört, achten Sie auf diese Anzeichen:

  • Das Kind reagiert nicht auf eine Ansprache von hinten – wenn Sie ihm ins Gesicht sehen aber schon.
  • Das Kind erschrickt nicht bei lauten Geräuschen bzw. reagiert überhaupt nicht darauf.
  • Das Kind spricht nicht bzw. nur sehr undeutlich (ab einem Alter von ca. zwei Jahren)
  • Ihr Baby oder Kleinkind brabbelt nicht und scheint auch nicht auf Ihre Ansprache zu reagieren

In all diesen Fällen wird es dringend Zeit, zu einem auf Hals-Nasen-Ohren spezialisierten Arzt oder zu einem versierten Hörgeräteakustiker aufzusuchen und dort einen Hörtest vornehmen zu lassen.

Ein Hörgerät verbessert die Lebensqualität erheblich

Schwerhörigkeit ist kein Schicksal, das Sie hinnehmen und mit dem Sie leben müssen. Stattdessen können Sie mit Hilfe eines modernen Hörgeräts Ihre volle Hörfähigkeit fast oder sogar im jugendlichen Umfang wiedererlangen. Heutzutage sind Hörgeräte äusserst leistungsfähige Minicomputer, die perfekt auf Ihre Bedürfnisse angepasst werden. Dazu fallen die Geräte kaum noch auf, da sie mittlerweile sehr klein sind und entweder – je nach Art und Schwere Ihrer Hörminderung – im Gehörgang oder hinter der Ohrmuschel versteckt werden. Haben Sie keine Angst vor diesem Schritt, denn das Hörgerät wird Ihre Lebensqualität erheblich verbessern: So können Sie wieder ohne Nachteile am sozialen Leben teilhaben.

Extra-Tipp: Wenn Sie das Hörgerät erst seit Kurzem tragen, mag es zunächst noch ungewohnt für Sie sein und vielleicht manchmal auch unangenehm. Sie nehmen Ihre Umwelt nun wieder viel lauter wahr, daran müssen Sie sich erst wieder gewöhnen. Tragen Sie das Gerät regelmässig, wird es schneller normal und Sie registrieren es schliesslich überhaupt nicht mehr.