Sind Sie zufrieden mit Ihren Haaren? Dann dürfen Sie sich glücklich schätzen. Leider schlagen sich zu viele Menschen mit den verschiedensten Haarproblemen herum. Welche Ursachen stumpfes, fettiges oder brüchiges Haar haben kann, warum es zu Haarausfall und Schuppen kommt, all das lesen Sie in diesem Beitrag. Natürlich haben wir auch ein paar Pflegetipps für Sie zusammengestellt und geben Informationen über Haarpflege zum Selbermachen.

Was die Haare über unser Befinden wissen

Die Frisur ist Geschmacksache und erzählt, genau wie die Haarbeschaffenheit eine Menge über uns. Anatomisch betrachtet sind die Haare übrigens ein Teil der Haut. Und so wie diese gelten auch die Haare als Spiegel der Seele. Aber nicht nur das: Sie können in entsprechenden Untersuchungen auch Informationen über unseren Gesundheitszustand geben. Diese Möglichkeit wird immer noch unterschätzt. Es heisst, dass ein einziges Kopfhaar mehr über seinen Träger preisgibt, als ein Tropfen seines Blutes.

Haare sollen Auskunft über einen möglichen Mangel an Mineralstoffen, über eingenommene Medikamente und selbst über einige Krankheiten geben können. Eine Haaranalyse macht sich zu Nutzen, dass unsere Haare durch ihre Wurzel Kontakt mit dem Blutkreislauf haben und Stoffe speichern können, die im Blut zirkulieren. Bei der Haaranalyse handelt es sich um eine laboranalytische Untersuchung, die davon ausgeht, dass ein Haar durchschnittlich 1 Zentimeter pro Monat wächst. Somit kann jeder Zentimeter Haar über einen Monat Auskunft geben. Dieses Untersuchungsverfahren wurde in der Schweiz vor allem in Zusammenhang mit Drogentests bekannt.

Haarprobleme – Ursachen und Tipps

Wenn dem Haar der Glanz fehlt können falsche Pflegeprodukte, zu häufiges Färben oder die nachlassende Durchblutung der Kopfhaut die Ursache sein. Kommen ständige Müdigkeit, scheinbar grundloses Frieren und plötzliche Gewichtszunahme hinzu, sollte an eine Unterfunktion der Schilddrüse gedacht werden. Bei anhaltenden Beschwerden ist also der Ganz zum Arzt ratsam. Liegen keine gesundheitlichen Probleme vor, versuchen Sie den alten Tipp anzuwenden: 100 Bürstenstriche pro Tag sollen das Haar zum Glänzen bringen. Tatsächlich regt sanftes Bürsten die Produktion der Talgdrüsen an und verteilt das nötige Fett gleichmässig im gesamten Haar.

Wenn Haarausfall nicht mehr normal ist, also über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare täglich ausfallen, dann ist es Zeit zum Handeln! Die Ursachen sind vielseitig und glücklicherweise oft harmlos: Liegt ein Mangel an Selen, Eisen, Zink oder Vitaminen vor, kann durch die Ernährung gegensteuert werden. Wenn Infektionskrankheiten, Medikamente, Blutverdünner oder hoher Blutdruck die Ursache sind, sollte ein Besuch beim Hausarzt vereinbart werden. Haarausfall kann, wie wir alle wissen, genetische Ursachen haben, die wir hinnehmen müssen. Auch hormonell begünstigter Haarausfall ist bekannt und trifft besonders Frauen in den Wechseljahren. Auch hier ist der Arzt oder ein Heilpraktiker der richtige Ansprechpartner.

Schuppen treten bei Frauen meistens trocken, bei Männern fettig auf. Ob es sich bei Schuppen um ein kosmetisches Problem handelt oder auf eine Gesundheitsstörung hinweist, kann ein Laie meist nur schwer einschätzen. Als Ursachen kommen neben einer gestörten Talgproduktion der Kopfhaut beispielsweise Pilzinfektionen oder Neurodermitis infrage. Je nachdem, ob es sich um trockene oder fettige Kopfhaut handelt, müssen die richtigen Pflegeprodukte ausgewählt werden, um den Kampf gegen die Schuppen zu gewinnen. Hilft eine sorgfältige Pflege nicht, sollte ein Hautarzt kontaktiert werden.

Sprödes, brüchiges Haar ist vor allem ein kosmetisches Problem. Schuld an brüchigem Haar können Dauerwellen, zu heisses Föhnen, aggressive Färbemittel aber auch das zu feste Zusammenbinden sein. Möglichweise besteht ein Mangel an Biotin, einem wichtigen Haarbaustein. Biotin, auch als Vitamin H bekannt, ist in Eigelb, Erd- und Walnüssen, Sojabohnen, Weizenkleie sowie einigen Innereien von Rind und Schwein enthalten. Brüchige Haare brauchen besonders rücksichtsvolle Pflege: Sie leiden, wenn sie nach dem Waschen mit dem Handtuch gerubbelt oder in feuchtem Zustand „gewaltsam“ gebürstet werden. Wenn möglich sollten sie an der Luft trocken.

Fettige Haare sind auf eine erhöhte Talgproduktion zurückzuführen. Die Auslöser dafür können Hormonschwankungen, Stress oder falsche Pflege sein. Die Haare wirken ungepflegt und werden täglich intensiv gewaschen, was jedoch die Talgdrüsen nur noch mehr anregt. Milde, natürliche Shampoos, vor allem bei häufigem Waschen, können Abhilfe schaffen. Bei langen Haaren verteilt Bürsten den Talg von der Kopfhaut bis zu den Spitzen. Das gibt gleichzeitig einen schönen Glanz. In schweren Fällen, muss man das fettige Haar nicht einfach hinnehmen, dann kann der Hautarzt ein Präparat verordnen, welches die Aktivität der Talgdrüsen reguliert.

Haarpflege selber machen

Wer der Werbung Glauben schenkt, ist nicht immer gut beraten! Immer grösser wird die Auswahl an Pflegeprodukten und für jeden Haartyp ist etwas dabei. Wenn sich nach der Wäsche die Haare weich und seidig anfühlen, liegt das jedoch meistens an den in den Shampoos und Spülungen enthaltenen Silikonen. Diese hüllen das Haar zwar schützend ein, wehren aber auch die Pflegestoffe ab, die nun nicht mehr aufgenommen werden können. Achten Sie beim Kauf Ihrer Haarpflege also darauf, dass keine Silikone enthalten sind. Am besten greifen Sie auf Produkte aus dem Reformhaus zurück oder stellen sie gleich selber her.

Das Selbermachen von Pflegeprodukten ist derzeit voll im Trend. Deshalb lassen sich im Buchhandel wie auch im Internet jede Menge Tipps und Anleitungen finden. Für die Herstellung von Shampoos eignet sich als Grundlage eine hochwertige Olivenölseife. Aleppo-Seife ist eine hervorragende Wahl. Der aus der Seife hergestellten Lauge werden auf das Haar abgestimmte ätherische Öle beigemischt. Gegen Schuppen eignet sich beispielsweise Rosmarin sehr gut. Auch Teebaumöl bekämpft Schuppen. Brennnesseln und Kamille helfen gegen fettige Haare.
Avocado, als Haarmaske angewendet, ist ein super Mittel bei strohigem, trockenem Haar.

Kokosöl-Haarkur

Kokosöl erobert gerade die Herzen all jener, die auf gesunde Ernährung sowie chemiefreie Pflegeprodukte setzen. Es ist so vielseitig, dass es in keinem Haushalt fehlen sollte. Auch unsere Haare lieben es!

So machen Sie sich rasch eine hochwirksame Haarkur:

  • Ein kleines Glas Kokosöl (ca. 100 g) in heissem Wasserbad schmelzen.
  • Ca. 20 Tropfen ätherisches Öl, abgestimmt auf Ihre Haare, untermischen. Möchten Sie zwei verschiedene Öle verwenden, benutzen Sie je 10 Tropfen.
  • Das abgekühlte und wieder fest gewordene Kokosöl ist nun gebrauchsfertig. Im Sommer sollte es im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Für die Anwendung schmelzen Sie eine kleine Menge der Ölmischung in der Hand und massieren diese im gesamten Haar sowie auf der Kopfhaut gut ein. Nun wickeln Sie ein Handtuch, idealerweise vorgewärmt, um den Kopf und lassen die Haarkur mindestens eine halbe Stunde einwirken.
  • Anschliessend wird das Haar gut shampooniert, um das restliche Öl zu entfernen und kann dann wie gewohnt frisiert werden. Es bekommt durch die Kokosöl-Haarkur eine extra Portion Feuchtigkeit und wird geschmeidig und glänzend.

Text Sabine Itting