Wie unsere Gedanken Stress steuern

«Mach Dir nicht so viel Stress!» ist ein Satz, den wir oft hören, aber den kaum jemand für bare Münze nimmt. Dabei lohnt es sich, über diese Aussage genauer nachzudenken. Längst haben Hirnforscher bewiesen, dass unser Gehirn sehr anpassungsfähig ist und jeder Mensch seine Gedanken bewusst in eine positive Richtung lenken kann.

Mentales Training ist einfacher als gedacht

Wie alles im Leben lassen sich auch Gedanken trainieren. Das bedeutet, jede Frau und jeder Mann kann lernen, seine Gedanken so zu strukturieren, dass sie in stressigen Situationen konstruktiv reagieren. Wer diese Technik beherrscht, erfreut sich langfristig einer besseren Gesundheit und hat eine deutlich höhere Lebensqualität als Menschen, die sich in bestimmten Situationen von ihren negativen Gedanken vereinnahmen lassen. Wenn es gelingt, das Selbstbewusstsein so zu stärken, dass äusserlich erlebter Stress nicht mehr als lähmend, sondern als unterstützend erlebt wird, führt das dazu, dass anstehende Aufgaben besser gemeistert werden können. Doch wie lässt sich dieser Vorsatz in der Praxis umsetzen? Hier drei Beispiele:

1. Rollentausch: Falls sich Ihre Gedanken ständig darum drehen, ob Sie die angekündigte Aufgabe schaffen, stellen Sie sich gedanklich auf die Seite des vermeintlichen Beraters. Was würden Sie Ihrem besten Freund jetzt raten? Damit setzen Sie positive Gedanken in Gang, aus denen sich idealerweise produktive Lösungen ergeben.

2. Realitätstest: Stellen Sie sich vor, Sie haben Angst davor, mit einem bestimmten Mitarbeiter zusammenzuarbeiten. Sie finden ihn arrogant und absolut inkompetent. In solchen Fällen hilft oft die Frage: «Ist das wirklich so, wie ich das sehe oder empfinde nur ich die Situation so negativ?» Vielleicht verallgemeinern Sie einen bestimmten Charakterzug oder eine Aussage Ihres Gegenübers viel zu stark. Lassen Sie die Zusammenarbeit auf sich zukommen. Falls es tatsächlich Probleme gibt, können sie diese immer noch in Ruhe klären.

3. Zeitsprung: Stellen Sie sich in einer aktuell belastenden Situation die Frage, was Sie in drei, fünf oder 10 Jahren darüber denken würden. Damit nehmen Sie eine neue Perspektive und damit eine andere Sichtweise ein. Sie sind nun in der Lage, Gedanken zu entwickeln, die nicht mehr stressbehaftet, sondern lösungsorientiert sind.

Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit. Versuchen Sie selbst, einige solche Fragen zu formulieren. Falls Sie das Gefühl haben, allein nicht weiterzukommen, lassen Sie sich am besten von einem guten Coach helfen.