Wirkt es wirklich?

Man tut es jeden Tag zwei Mal. Am besten morgens und abends – das Zähneputzen! „Old school“ ist dabei, eine konventionelle Bürste zu benutzen, moderner sind da die elektrischen Modelle. Bisher gab es meist weisse Zahnpasten, manchmal mit Streifen, die rot oder blau gefärbt sind. Doch jetzt kommt eine gewöhnungsbedürftige Neuheit: schwarze Zahnpasta mit Aktivkohle!

Schwarze Zahnpasta für weisse Zähne

Das Ganze klingt ein wenig paradox: Man möchte mit einer schwarzen Zahnpasta die Zähne weisser machen. Verantwortlich dafür soll der entscheidende Inhaltsstoff der schwarzen Zahnpasta – die Aktivkohle – sein. Diese wird nicht unter der Erde abgebaut, sondern speziell für die Zahncreme hergestellt und besteht aus Nussschalen. Diese werden bei 1’000 °C verbrannt. Anschließend wird die Aktivkohle noch mit Wasserdampf behandelt. Durch diese Behandlungen entsteht eine grosse Oberfläche und ihre Fähigkeit, bestimmte Stoffe an sich zu binden. 

Der Test

Zahnpasta mit Aktivkohle riecht wie ganz normale Zahnpasta nach Minze. Man benötigt fürs Zähneputzen auch dieselbe Menge wie bei weisser Zahncreme. Und sie schmeckt auch noch wie herkömmliche Zahncreme schön frisch! Nach dem Zähneputzen sind die Zähne glatt und fühlen sich sauber an. Einen Effekt, dass die Zähne weisser geworden sind, kann man nach einem Mal putzen nicht richtig feststellen. Es wird auch empfohlen, die Zahnpasta mit Aktivkohle häufiger zu benutzen, allerdings nicht dauerhaft, da sie auch gute Stoffe wie z. B. Mineralstoffe binden könnte. 

Kritik an der schwarzen Zahncreme

Kritisch wird gesehen, dass die Aktivkohle auch Stoffe an sich bindet, die wichtig für den Zahnschmelz sind. Auch ist die Zahncreme nicht geeignet für Menschen mit Zahnprothesen, bei denen möglicherweise Zahnverfärbungen entstehen können. Auch Menschen mit sensiblen Zähnen sollten Zahnpasta mit Aktivkohle nur vorsichtig testen, denn diese wirkt abrasiver als herkömmliche Zahncreme. 

Andererseits wird der schwarzen Zahncreme vorgeworfen, überhaupt nicht mehr wirken zu können. Der Grund dafür liegt in der Starken Bindungskraft der Aktivkohle. Diese setzt bereits ein, wenn die Zahncreme in der Produktion hergestellt wird. Ab diesem Zeitpunkt reagiert die Aktivkohle schon mit den anderen Stoffen in der Zahncreme und könnte so nicht mehr genügend Stoffe beim Zähneputzen aufnehmen. 

Um dies zu umgehen, wird manchmal ein Aktivkohle-Pulver empfohlen. Dieses wird in Wasser aufgelöst und anschliessend als Mundspülung benutzt.