Wir verschlafen fast ein Drittel unseres Lebens. Das ist aber keineswegs verlorene Zeit: Ungestörter Schlaf ermöglicht dem Körper die nötige Regeneration. Er ist die Voraussetzung für Gesundheit und Schönheit.

Qualität vor Quantität

Wie viel Schlaf jeder benötigt, um ausgeruht aufzuwachen, ist individuell verschieden. Es gibt sowohl Langschläfer, die sich erst nach 9 Stunden fit fühlen, als auch Kurzschläfer, für die fünf Stunden optimal sind. Entscheidend darüber, wie erholsam der Schlaf ist, sind nicht eine festgelegte Dauer, sondern ungestörte Tiefschlafphasen. Das Schlafbedürfnis ändert sich, wenn sich die Lebensumstände verändern. Während Teenager meist mehr Schlaf brauchen, nimmt das Schlafbedürfnis mit dem Alter ab. Im Sommer fühlen wir uns wacher als in der dunklen Jahreszeit und natürlich brauchen Kranke viel mehr Schlaf.

Der Körper fährt während des Schlafes den Kreislauf herunter, der Blutdruck sinkt und die Muskeln erschlaffen. Während sich der Schlafende ins Land der Träume begibt, fängt die Hirnanhangdrüse an, das Wachstumshormon Melatonin auszuschütten. Was für ein wunderbarer Anti-Aging-Prozess das ist, spüren wir erst, wenn die Tiefschlafphasen nachlassen. In der 2. Lebenshälfte nehmen diese ab, es werden weniger Wachstumshormone ausgeschüttet und in der Folge kann der Körper im Schlaf nicht mehr so gut regenerieren.  Haare und Haut werden trockener, es kommt zu Faltenbildung, die Gefässe können schlaffer, die Haare dünner und die Knochen brüchiger werden. Bei Senioren ist dies der natürlich Alterungsprozess. Treten solche Anzeichen jedoch in jüngeren Jahren auf, sollten wir, auch der Schönheit zu liebe, die Schlafqualität überprüfen.

Vielleicht haben Sie auch schon bemerkt, dass in stressigen Zeiten, wenn der Schlaf zu kurz kommt oder Sie vor Grübeln und Stress schlecht einschlafen können, das Immunsystem angeschlagen ist. Knitterfältchen, die plötzlich auftauchen, können auch ein Hinweis auf unzureichend erholsamen Schlaf sein.

Wie Sie sich betten, so schlafen Sie

Nutzen Sie Ihr Schlafzimmer nicht als Arbeitsraum oder gar als Abstellkammer. Entspannung hängt mit einer angenehmen Umgebung zusammen. Wenn Sie folgende Punkte beachten, wird aus Ihrem Schlafzimmer ein richtiger Ruheraum:

  • Frische Luft ist wichtig! Lüften Sie Ihr Schlafzimmer unbedingt, bevor Sie zu Bett gehen. Ausserhalb der Heizperiode und an ruhiger Wohnlage können Sie natürlich auch bei offenem Fenster schlafen.
  • Halten Sie Ordnung! Um Abschalten zu können, braucht Ihr Körper eine positive, aufgeräumte Umgebung. Überfüllte Tische, zugestopfte Regale, Stühle oder Sessel, die unter Bergen von getragener Kleidung verschwinden, stören nicht nur beim Einschlafen, sondern auch frühmorgens, wenn Sie die Augen aufschlagen.
  • Verbannen Sie elektrische Geräte! Fernseher, Radiowecker und Telefone können sensiblen Menschen den Schlaf rauben. Auch Bettgestelle aus Metall sind ungünstig, sie haben ein eigenes Magnetfeld, welches das des Körpers beeinflussen kann. Natürlich gehört das Handy nicht ins Bett. Die Unsitte, ständig erreichbar zu sein, macht leider bei vielen nicht vorm Schlafzimmer halt.
  • Halten Sie die Temperatur niedrig! Bei Temperaturen unter 20 Grad kann der Organismus besser abschalten. Die optimale Raumtemperatur während des Schlafes liegt bei 16 – 18 Grad.
  • Dunkeln Sie die Fenster ab! Lichtundurchlässige Gardinen, geschlossene Fensterläden oder heruntergelassene Jalousien erleichtern das Ein- und Durchschlafen und sorgen dafür, dass genügend Melatonin gebildet wird.
  • Finden Sie die perfekte Matratze! Wenn Sie eine weiche Matratze haben und auf einer härteren besser schlafen oder umgekehrt, dann gönnen Sie sich eine neue. Ihr Rücken und Ihr gesamtes Wohlbefinden werden es Ihnen danken!

Trennen Sie sich von Schlafräubern!

Jeder hat Angewohnten, von denen er weiss, dass sie nicht unbedingt gesund sind, aber trotzdem gepflegt werden. Vielleicht fällt es Ihnen leichter, sich von diesen zu trennen, wenn Sie verstehen, dass sie Ihnen die nötige Ruhe rauben, die Sie fürs Einschlafen und einen erholsamen Schlaf benötigen:

  • Ein langer Mittagsschlaf verhindert am Abend schnelles Einschlafen. Gegen ein kurzes Nickerchen ist natürlich nichts einzuwenden.
  • Obwohl Alkohol das Einschlafen erleichtern kann, sollten Sie vorm Schlafengehen darauf verzichten. Er verändert den Schlafrhythmus und verkürzt die Tiefschlafphasen.
  • Das Nikotin in Zigaretten putscht ebenso auf, wie Koffein in Kaffee, Schwarztee oder Cola.
  • Damit auch Ihr Magen zur Ruhe kommen kann, sollten Sie mindestens zwei Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr essen.
  • Zappen Sie abends nicht mehr durch die Fernsehprogramme. Durch die Informationsflut bleiben die grauen Zellen auf Trab und hindern Sie am Abschalten.

Sanfte Einschlafhelfer

Wahrscheinlich kennt jeder Zeiten, in denen Stress, Lampenfieber, Trauer oder andere vorübergehende Einschnitte in den geregelten Alltag, das Einschlafen erschweren. In den meisten Fällen helfen dann einfache Tricks und Tipps, um die nötige Entspannung zu finden und zufrieden einzuschlummern.

  • Ein Spaziergang bringt die Gedanken zur Ruhe. Auch Sport wirkt sich positiv auf die Tiefschlafphasen aus. Jedoch sollten Sie sich vor dem Schlafengehen nicht mehr voll auspowern.
  • Unterhaltungslektüre besänftigt das Gedankenkarussell. Bitte lesen Sie im Bett keine Krimis oder sehr anspruchsvolle Lektüre, eine leichte Bettlektüre dagegen ist ideal, um Abstand vom Alltag zu gewinnen.
  • Ein Arven Kissen oder das ätherische Öl der Arve sind wunderbare Helfer um gut, gesund und tief zu schlafen.
  • Heisse Milch mit Honig ist ein Tipp, den schon unsere Grossmütter kannten. Die Wirkung beruht auf dem darin enthaltenen Tryptophan, welches die Ausschüttung des entspannenden Hormons Serotonin fördert.
  • Gewöhnen Sie sich feste Schlafzeiten an. Wenn Sie immer zur gleichen Zeit schlafen gehen, wird sich der Biorhythmus des Körpers darauf einstellen.
  • Im Handel oder im Internet finden Sie beruhigende Meditationsmusik sowie gesprochene Meditationen, die Sie sanft in den Schlaf gleiten lassen.

Sollten Sie über einen langen Zeitraum mit Schlafproblemen zu kämpfen haben, schlecht einschlafen können und nachts immer wieder aufwachen, empfehlen wir Ihnen, mit Ihrem Hausarzt darüber zu reden. Er wird mit Ihnen die Ursachen erforschen und das weitere Vorgehen besprechen. Millionen Menschen leiden unter Schlafstörungen, die in den meisten Fällen harmloser Natur sind und sich rasch beseitigen lassen.

Text: Sabine Itting