Im zeitigen Frühjahr häufen sich Schnupfen und Erkältungen vor allem bei Kindergarten- und Grundschulkindern. Aus diesem Grund haben wir für Sie einige bewährte Hausmittel gesammelt, die bei kindlichen wie erwachsenen Erkältungskrankheiten besonders gut helfen – sanft und natürlich.

Bis zu 15 Infekte pro Jahr sind normal

Eltern von kleinen Kindern sind so manches Mal verzweifelt: Kaum ist die eine Erkältung mit Fieber und starkem Husten überstanden, schon läuft die Nase des Kindergartenzwerges wieder. Das kann doch unmöglich normal sein? Das Nachbarskind ist doch schliesslich auch nicht so oft krank? Doch seien Sie versichert: Zwischen 12 und 15 Infekten pro Jahr sind bei Kindern im Alter von bis zu fünf Jahren vollkommen normal. Das kindliche Immunsystem befindet sich noch in der Entwicklung und probiert sich daher an allen möglichen Krankheitserregern aus. Doch keine Sorge, denn etwa ab dem Schulalter werden die meisten Kinder deutlich robuster und nehmen nicht mehr jede Erkältungswelle mit. Problematisch wird es erst, wenn Ihr Klein- oder Kindergartenkind sehr oft mit Bronchitis und / oder Angina zu kämpfen hat. Diese Anfälligkeiten gehören kinderärztlich genau überwacht, manchmal kann sich daraus Asthma oder eine (Hausstaubmilben-)Allergie entwickeln bzw. die Rachenmandeln müssen entfernt werden.

Befreit die Nase und erleichtert die Atmung: Inhalieren mit Salzlösung

Was kleinen wie grossen Schnupfennasen immer wunderbar hilft, ist das Inhalieren mit Salzlösung. Hierfür können Sie sich in der Apotheke einen Vernebler ausleihen oder einen solchen käuflich erwerben. Dies ist insbesondere in Familien mit mehreren Kindern sinnvoll. Alternativ ist auch das traditionelle Dampfbad sehr wirksam, jedoch bei kleinen Kindern aufgrund der Gefahr des Verbrühens nicht ratsam. Die Salzlösung mischen Sie entweder selbst an oder kaufen sie fertig in der Apotheke. Wer selbst mischen möchte: Pro 10 Milliliter Wasser verwenden Sie eine Messerspitze normales Kochsalz. Mischen Sie die Lösung immer frisch an.

Vorsicht: Keine ätherischen Öle für Säuglinge und Kleinkinder!

Bei Erkältungen hilft kaum etwas besser als regelmässige Inhalationen. Bedenken Sie jedoch, dass gerade bei Kindern unter zwei Jahren die häufig bei Erkältungen verwendeten ätherischen Öle schwerwiegende Auswirkungen haben können: Babys und Kleinkinder reagieren darauf oft mit einer Verengung der Atemwege, die wiederum möglicherweise Erstickungsanfälle provozieren. Verzichten Sie daher bei so kleinen Kindern auf ätherische Öle. Dagegen ist das Inhalieren mit Salzlösung auch bei sehr jungen Säuglingen zu empfehlen.

Wirksam gegen Husten: Zwiebelsaft und Honig

Ein wunderbares Mittel gegen Husten ist Zwiebelsaft mit Honig, den Sie vor allem vor dem Schlafengehen verabreichen sollten. Honig hat eine wunderbar hustenstillende Wirkung, während der antibiotische wie vitamin- und mineralstoffreiche Zwiebelsaft die Krankheitserreger in Schach hält und ausserdem das Immunsystem stärkt. Erstaunlicherweise mögen die meisten Kinder diesen süssen Saft sehr gern, auch wenn sie normalerweise bei Zwiebeln eher «Igitt!» schreien. Allerdings dürfen Sie Kindern unter einem Jahr keinen Honig geben. Da es sich um ein unbehandeltes Naturprodukt handelt, können enthaltene Bakterien (Clostridium botulinum) den oft tödlichen Säuglingsbotulismus auslösen. Statt Honig können Sie in diesem Fall ausnahmsweise auch Zucker (beispielsweise Rohrzucker) verwenden.

Rezept für Zwiebelsaft gegen Husten:

Schneiden Sie eine Zwiebel in feine Stückchen und übergiessen Sie sie mit einem Esslöffel Honig. Stellen Sie die Mischung abgedeckt an einen warmen Ort und lassen Sie sie einige Stunden ziehen. Dabei tritt Saft aus, den Sie dem Kind löffelweise verabreichen. Noch wirksamer wird die Mixtur, wenn Sie sie mit einigen Thymian-Blättern aufwerten.

Sorgen Sie für viel frische Luft und sanfte Bewegung

Sofern Ihr Kind kein hohes Fieber hat, hilft frische, feuchte Luft und ein wenig Bewegung ebenfalls sehr gut gegen verstopfte Nasen und Husten. Fiebernde Kinder gehören allerdings nicht in den Park, sondern brauchen viel Ruhe – es sei denn, Ihr kranker Schatz ist noch im Buggyalter.

Kopf hoch lagern und Luft befeuchten

Überhaupt wirkt feuchte Luft wahre Wunder gegen gereizte Atemwege. Sorgen Sie für viel frische Luft in der Wohnung, indem Sie häufig lüften und die Heizung herunter drehen. Installieren Sie einen Luftbefeuchter im Kinderzimmer oder legen Sie feuchte Handtücher auf die Heizkörper. Damit das Schnupfensekret besser ablaufen und Ihr Kind besser schlafen kann, lagern Sie den Kopf höher. Dazu legen Sie eine zusammengefaltete Decke oder auch ein dickeres Buch unter die Matratze.