Mit LowCarb abnehmen – ist das gesund?

LowCarb ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde – wenn schon nicht als praktiziertes Ernährungsziel, dann wenigstens als Trendthema. Seit die Stars in Hollywood ihre Abnehm-Erfolge mit der zuckerreduzierten Nahrung begründen, schwenkt auch Europa auf diesen Kurs ein. Die Liste der prominenten Befürworterinnen reicht von Catherine Zeta-Jones über Kate Middleton bis Heidi Klum. Die Attraktivität der Damen mag ein Argument für LowCarb sein – aber was ist mit der Gesundheit?

Was geschieht, wenn die Hauptkomponente der Ernährung reduziert wird?

LowCarb bedeutet die deutliche Senkung der Kohlehydrate im individuellen Speise- (und Getränke-) Plan – und damit einen erheblichen Eingriff in eine ausgewogene Ernährung, wie sie beispielsweise die Schweizer Gesellschaft für Ernährung propagiert. Hier gelten 50 – 60 % Kohlehydrate als gesund – LowCarb orientiert im günstigsten Fall auf die Hälfte dieses Wertes. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung räumt immerhin ein, dass auch ein Anteil von 40 % Kohlehydrate noch ausreichend Vital- und Ballaststoffen liefert. Was LowCarb an Kohlehydraten reduziert, wird zwangsläufig durch Eiweiss oder Fett kompensiert. Aber Proteine sind reine Energieträger und Fett gilt immer noch als absoluter Dickmacher. Dazu kommt das erhöhte Risiko für Menschen mit Herz- und Kreislauferkrankungen, Schwangere, Senioren und Kinder sowie Nieren- und Leberprobleme durch die erhöhte Eiweisszufuhr.

LowCarb und nicht NoCarb

Einig sind sich indes alle Experten, was die generelle Änderung der üblichen Essgewohnheiten anbelangt. In der Regel ernähren sich die Mitteleuropäer heute zu über 90 % von Kohlehydraten und Fett – was direkt zum Übergewicht führt. Mittlerweile sind in der Schweiz mehr als 40 % der Bevölkerung davon betroffen. Schon jedes 6. Schweizer Kind ist zu dick. Der LowCarb-Ansatz geht also schon einmal in die richtige Richtung. Mit der Ächtung des Zuckers zeigt er auch einen guten Weg auf, völlig überflüssige Kohlehydrate zu vermeiden. Die Grundlage der LowCarb-Ernährung ist Gemüse – auch hier gibt es keinen Grund für Kritik. Denn Spitzkohl, Paprika oder Broccoli liefern Spitzenwerte an Vitaminen, Spurenelementen oder Ballaststoffen.

Strittig bleiben die tierischen Fette, denn die gesunden Omega-3 und Omega-6-Säuren finden sich in guter Konzentration vorwiegend in pflanzlichen Ölen wie Raps oder Olive. Wie weit der Eiweiss-Anteil gehen sollte, zeigt die Sportnahrung: 30 % sind hier die Regel – im Verbund mit 2 bis 3 Litern Wasserzufuhr am Tag. Aber diese Trink-Empfehlung geben schon wieder alle Ernährungsexperten in völliger Übereinstimmung.