Ein Tabuthema, über das niemand gern spricht

Wenn unangenehm riechende Gase den Körper über den Darm verlassen, ist das den meisten Menschen sehr peinlich. Doch obwohl Blähungen äusserst unangenehm sind, steckt in den seltensten Fällen eine ernstzunehmende Erkrankung dahinter.

Wie entstehen Blähungen eigentlich?

Während des Essens verschlucken wir immer auch ein wenig Luft. Sobald diese im Dickdarm angekommen ist, entweicht sie als „Pups“. Einige Gase produziert unser Verdauungsapparat auch selbst. Während des Verdauungsprozesses fällt Kohlendioxid an, das gemeinsam mit den Ballaststoffen und Kohlenhydraten in den Dickdarm gelangt und dort unter dem Einfluss spezieller Bakterien vergärt. Es entsteht ein gasförmiger Mix aus Methan, Schwefel, Stickstoff und Ammoniak, der sich seinen Weg durch den Darm und aus dem Körper hinaus sucht. Einige Speisen wie ballaststoffreiche Gemüsesorten, beispielsweise Kohl, Rettich und Zwiebeln, die meisten Hülsenfrüchte sowie pektinhaltiges Obst wie Birnen und Äpfel verursachen besonders starke Blähungen.

Was ist normal?

Der international gebräuchliche wissenschaftliche Begriff für die Darmgase lautet Flatus. Folgen mehrere Winde aufeinander, sprechen Ärzte von Flatulenzen. Laut Experten für Magen-Darm-Erkrankungen, den sogenannten Gastroenterologen, sind pro Tag durchschnittlich zehn abgehende Winde normal. Viele davon bleiben unbemerkt, während einige von hörbaren Geräuschen und unangenehmen Gerüchen begleitet werden.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Kommen zu häufigen Blähungen weitere Begleiterscheinungen wie anhaltende Bauchschmerzen, heftiges Rumoren, Atemnot, das Gefühl, als sei etwas eingeklemmt, Durchfall oder Verstopfung hinzu, sollten Sie zum Arzt gehen. Nur er kann eine ernsthafte Erkrankung ausschliessen bzw. eine geeignete Behandlung einleiten.

Selbsthilfe gegen ernährungsbedingte Blähungen

Als Erstes sollten Menschen, die unter Flatulenz leiden, ihren Lebensstil kritisch hinterfragen. Manchmal wirken schon regelmässig kleinere Mahlzeiten, der Verzicht auf stark blähende Speisen und mehr Bewegung, allen voran Ausdauersport, Wunder. Zudem hält die ausreichende Flüssigkeitszufuhr den Darm in Schwung, wobei kohlensäurefreie Getränke wie Tee, stilles Wasser und Saftschorlen zu bevorzugen sind. Auch gründliches Kauen und Ruhe beim Essen beugen übermässigen Blähungen vor.

Hilfe aus der Apotheke

Neben speziellen Tees wirken Tropfen mit Pfefferminz-, Anis- und Kümmelöl krampflösend. In besonderen Situationen leisten auch sogenannte Entschäumungsmittel gute Dienste. Sie binden überflüssige Luft und entlasten den Darm.