Bluthochdruck – Der unerkannte Liebeskiller

Es ist der Albtraum wohl eines jeden Mannes: Das Versagen im Bett durch Erektionsstörungen, umgangssprachlich auch als Impotenz bezeichnet. Verzweifelt wird nach den Ursachen gesucht. Neben psychischen Problemen wie Stress sind es vor allem «Fehlfunktionen» des Körpers. Wenig bekannt ist, dass oftmals die Volkskrankheit Bluthochdruck als Auslöser in Betracht kommt. Da die Hypertonie beschwerdefrei verläuft, wird sie zunächst nicht erkannt. Sollten auch Sie an Erektionsstörungen leiden, geben wir Ihnen einen kleinen Überblick, wie Sie diesem Problem begegnen können.

Bluthochdruck als Ursache der «Flaute» im Bett

Ein über längere Zeit bestehender Bluthochdruck führt neben einem erhöhten Infarkt- und Schlaganfallrisiko auch zu einer dauerhaften Schädigung und Verengung der Blutgefässe. Das bedeutet aber auch, dass die Blutzufuhr zu den Schwellkörpern des Penis nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet ist. Es kommt entweder zu einer unzureichenden oder nicht lange genug anhaltenden Erektion. Trotz einer durchaus vorhandenen sexuellen Erregung ist dann plötzlich «alles vorbei».

Scheuen Sie nicht den Gang zum Arzt

Um andere Ursachen auszuschliessen, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Das kann zunächst der Hausarzt sein. Eine Blutdruckmessung gibt hier bereits Aufschluss auf mögliche Ursachen. Bestätigt sich durch wiederholte Messungen der Verdacht einer Hypertonie, wird Ihnen Ihr Arzt zunächst zu einer gesünderen Lebensweise und Umstellung der Ernährung raten. Falls dies nicht von Erfolg gekrönt ist, kommt eine medikamentöse Behandlung in Betracht.

Ihr Arzt wird zunächst mit einem Monopräparat versuchen, Ihren Blutdruck in den Griff zu bekommen. Führt dies nicht zum Erfolg, wird statt einer Dosiserhöhung auf den Einsatz mehrerer Medikamente gesetzt – aus medizinscher Sicht durchaus sinnvoll. Leider haben manche Blutdrucksenker Nebenwirkungen, die ihrerseits zur Erektilen Dysfunktion führen können.

Blutdrucksenker als Lustkiller

Betablocker können zu einer verminderten Sexualfunktion führen, indem sie ungünstigen Einfluss auf die Bildung des Sexualhormons Testosterons haben und eine Kontraktion der Schwellkörpermuskulatur bewirken.

Diuretika sind harntreibende Medikamente («Wassertabletten»), die im Verdacht stehen, Potenzstörungen durch eine Senkung des gesamten Testosteronspiegels hervorzurufen.

Daher sollten Sie Ihren Arzt stets über bestehende Erektionsstörungen informieren. Ein guter Arzt wird in diesem Fall Ihr Problem verstehen und auf andere Wirkstoffgruppen ausweichen. Gute Erfolge zur Blutdrucksenkung wurden mit Wirkstoffen der Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten und der Sartan-Gruppe erzielt – und dies ohne die gefürchteten Nebenwirkungen.

Schnelle Hilfe in Sicht

Die Suche nach einem geeigneten Medikament kann sehr langwierig sein. Völlig verständlich, dass Sie in dieser Zeit nicht auf ein erfülltes Sexualleben verzichten wollen. Zum Glück gibt es Präparate, mit denen sich die erektile Dysfunktion beseitigen lässt: Es sind die PDE-5-Hemmer, die erstmals unter der Markenbezeichnung Viagra® ein wirksames Mittel bei Potenzproblemen darstellten. Diese Präparate werden gut vertragen und können in der Regel auch mit blutdrucksenkenden Mitteln eingenommen werden. Der Urologe ist hier der richtige Ansprechpartner. Natürlich sollten Sie Ihren Blutdruck weiterhin im Auge behalten. Aber in diesem Fall ohne Versagensängste bei der sprichwörtlich schönsten (Neben)-Sache der Welt.