Vom Cutaway bis zum Frack – das perfekte Outfit für den Bräutigam
Auch wenn ihn die Braut fast immer in den Schatten stellt: Der Bräutigam sollte natürlich für seinen grossen Tag ebenso perfekt gekleidet sein, wie sie.
Wo kaufen Herren die Hochzeitsgarderobe?
Die meisten Männer gehen nur ungern shoppen und machen einen Bogen um Kleiderläden und Umkleidekabinen. Wenn es aber um das Hochzeitsoutfit geht, hilft alles nichts: Der Hochzeitsanzug wird weder online bestellt, noch kommt der erstbeste in die Einkaufstasche. Damit der künftige Ehemann eine gute Figur an seinem grossen Tag macht, muss er unweigerlich ein hochwertiges Herrenbekleidungsgeschäft aufsuchen. Das ist aber gar nicht so schlimm: Spätestens, wenn er sein Spiegelbild sieht, wird er überrascht sein – Kleider machen schliesslich Leute. Und vor allem Herren, die sich normalerweise eher sportlich kleiden, werden eine ganz neue Seite an sich entdecken. Bei einem guten Herrenausstatter findet der Bräutigam bestens geschultes, motiviertes Verkaufspersonal, welches sich die Zeit nimmt, mit ihm gemeinsam den perfekten Anzug für seine Hochzeit zu finden. Auch manche Brautmodengeschäfte führen Anzüge, und haben sich natürlich ganz auf das Thema Hochzeitsbekleidung spezialisiert.
Nützliche Tipps für den Kauf des Hochzeitsanzuges
Das Hochzeitsoutfit des Bräutigams soll ihm nicht nur gefallen, sondern muss auch mit dem Kleid seiner Braut harmonieren.
- Brautmodengeschäfte geben beim Kauf eines Hochzeitskleides oft eine Stoffprobe dazu. Ist dies nicht der Fall, darf man natürlich darum bitten. Diese Probe nimmt der Herr mit zum Einkauf seines Anzuges.
- Ausserdem sollten ihn zwei oder drei Personen begleiten, die ihn ehrlich beraten und von denen eine im Idealfall das Brautkleid bereits gesehen hat.
- Nicht nur Farbe und Material des Brautkleides spielt bei der Auswahl des Herrenanzuges eine Rolle: Auch der Stil ist entscheidend. Trägt sie ein modernes Kleid, benötigt er einen ebensolchen Hochzeitsanzug. Mag sie es romantisch, muss sein Outfit auch darauf abgestimmt werden.
- Auf jeden Fall sollte sich das Brautpaar vor dem Kauf der Hochzeitskleidung abstimmen, ob es an ihrem Hochzeitstag eher leger oder mehr förmlich zugehen soll.
Herrenanzug ist nicht gleich Herrenanzug
Ein Anzug besteht aus Hose und Jackett? Im Grunde genommen stimmt das, aber es gibt verschiedene Anzugsarten und nicht jede passt zu jedem Anlass und zu jeder Tageszeit. Wer nicht den ganz grossen Auftritt sucht, ist mit dem Klassiker gut beraten: Ein dunkler Anzug mit einem weissen Hemd und Krawatte oder Fliege passt immer und kann sowohl tagsüber als auch am Abend getragen werden. Damit das gesamte Erscheinungsbild stimmt, werden schwarze Socken und schwarze Schuhe zu jedem Anzug kombiniert. Dass die Schuhe neu sein sollten, versteht sich von selbst. Wenn der Anzug eleganter und festlicher sein soll, sind folgende Hochzeitsoutfits empfehlenswert:
Der Cutaway
Dieser hochoffizielle Tagesanzug wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in England entwickelt und ist bis heute unverändert geblieben. Er besteht meist aus einer schwarzen oder graugestreiften Hose, einer helleren Weste, einem weissen Hemd und einem schwarzen, anthrazitfarbenen oder grauen Gehrock. Die Krawatte sollte für das perfekte Outfit silbergrau sein. Gut zu wissen: Den schwarzen Cutaway sieht man in der Schweiz vor allem bei Beisetzungen. Zu Hochzeiten ist ein hellgrauer oder anthrazitfarbener Cut passend. Wer ihn ganz stilecht tragen möchte, ergänzt diesen Hochzeitsanzug mit einem Zylinder und einer Chrysantheme im Knopfloch.
Der Stresemann
Hierbei handelt es sich um einen Anzug, der dem Cutaway ähnelt, jedoch weniger offiziell wirkt. Er wird üblicherweise nur tagsüber getragen und hat als Hochzeitsanzug kaum Bedeutung. Man sieht ihn vor allem bei Banketten, Trauerfeiern oder Staatsempfängen, weshalb wir hier nicht weiter darauf eingehen.
Der Frack
Am Abend werden Stresemann oder Cutaway beispielsweise gegen einen Frack getauscht. Dieser festliche Herrenanzug wird nur abends, ab ca. 18 Uhr, getragen. Eine Ausnahme bilden Abendhochzeiten, die erst am späteren Nachmittag beginnen. Die Bezeichnung Frack meint eigentlich die taillenkurze Jacke, mit ihren typischen «Schwalbenschwänzen» auf er Rückseite. Umgangssprachlich ist damit aber meist der ganze Frackanzug gemeint. Er gilt als das Highlight unter den Herrenanzügen und ist nur an besonders festlichen Anlässen zu sehen. Zur schwarzen Jacke sollten auch eine schwarze Frackhose und schwarze Schuhe, möglichst Lackschuhe, getragen werden. Ergänzt mit weissem Frackhemd mit Stehkragen sowie weisser Fliege und heller Weste wird der Bräutigam bei seinem Auftritt möglicherweise der Braut für einen Moment die Show stehlen. Wer alles richtigmachen möchte, wählt noch die passenden Accessoires: Eine goldene Taschenuhr in der Westentasche und ein Zylinder machen das Outfit perfekt.
Der Smoking
Der Smoking ist nicht so formell wie der Frack, wird aber ebenfalls nicht vor dem Abend getragen. Dieser elegante Anzug besteht aus einem ein- oder zweireihigen dunkelblauen oder schwarzen Jackett ohne Rückenschlitz. Dieses besitzt nur einen Schliessknopf und ein mit gerippter Seide oder Seidensatin besetztes Revers. Auf Kreuzfahrten und in südlichen Ländern sind weisse oder cremefarbene Smokingjacketts, die sogenannten Dinnerjackets, üblich. Das ist auch eine zurzeit angesagte Variante für das Hochzeitsoutfit. Traditionell trägt der Herr zum Smoking eine schwarze Fliege. Im Trend sind auch einfarbige schwarze oder dunkle Krawatten. Ein Pochette gehört zum Smoking ebenso, wie eine Taschenuhr oder eine schlichte, klassische Uhr. Die Schuhe sollten aus Lackleder sein oder auf Hochglanz poliert werden.
Ein Tipp: Zum Hochzeitsanzug gehört ein festlicher Krawattenknoten, wie zum Beispiel der Manhattanknoten. Herren, die selten Krawatte tragen, sollten das perfekte Binden rechtzeitig üben. Im Internet gibt es Videos, die diesen Knoten Schritt-für-Schritt erklären.
Text: Sabine Itting