Klettern und Bouldern ist mehr als nur ein Trendsport

Die Kletterei erfordert durchaus komplexe Bewegungen, trainiert neben der Muskulatur auch die Körperkoordination, die Beweglichkeit und nicht zuletzt die Reaktionsfähigkeit. Der Sport kann von Kindern im Alter von fünf Jahren schon ausgeübt werden, hält bis ins hohe Alter mobil und macht einfach Spass.

Warum ausgerechnet Klettern?

Fitness ist keine rein körperliche Angelegenheit. Zu einem gesunden, harmonischen Körpergefühl gehören immer Körper und Geist, das Gehirn muss involviert sein. Gleichmässiges Laufen ist zwar geistig entspannend, tut aber nicht wirklich viel für die Fitness. Sie sollten also grundsätzlich mit dem Kopf dabei sein, wenn Sie Sport treiben und das Ganze als Workout bezeichnen wollen. Klettern bietet in dieser Hinsicht eine Menge: Sowohl beim Sportklettern an der Wand als auch beim Bouldern werden nicht nur Muskeln und Kondition trainiert. Die ungewohnten Herausforderungen in der Vertikalen fordern Ihre Balance ebenso heraus. Denn es ist gar nicht so einfach, auf schmalen Leisten zu balancieren und sich dabei auch noch fortzubewegen.

Sportklettern fordert zudem Ihr räumliches Vorstellungsvermögen heraus. Während Sie die in der Halle vorgeschraubten Routen anfangs in erster Linie überhaupt erst einmal irgendwie bewältigen wollen, werden Sie mit der Zeit anfangen, die jeweils passenden, für Ihre persönliche Konstitution optimalen Bewegungsabläufe herauslesen können. Und Sie werden sehr schnell merken, wo Ihre Grenzen liegen. Sportklettern fordert dazu heraus, diese Grenzen immer wieder zu verschieben – auch das ist ein Beitrag zur körperlichen und geistigen Gesundheit.

Von klein auf und bis ins hohe Alter

Kletterhallen sind ideal, denn sie sind wohnortnah gelegen und stehen bei jedem Wetter zur Verfügung. Selbstverständlich macht das Klettern im natürlichen Fels auch Spass, und die Schweiz ist geradezu gesegnet mit geeigneten Spots. Aber wer kann sich schon erlauben, zweimal wöchentlich in die Felsen zu fahren, einfach mal so abends nach der Arbeit, mit Kindern? Kletter- und Boulderhallen bieten ausreichend Abwechslung für Grosse und Kleine. Kinder haben beim Klettern ebenfalls eine Menge Spass, sie sind es noch gewohnt, sich die Welt nicht nur laufend zu erschliessen. Und wer im Alter von vier oder fünf Jahren beginnt, hat schnell ausreichend Kraft und Mut.

Der vertikale Sport ist aber auch interessant für Menschen in höheren Altersstufen. Bei bestehenden, wiederkehrenden Verspannungen im Rückenbereich beispielsweise können die ungewohnten Bewegungsabläufe die Muskulatur soweit lockern, dass die Lebensqualität dauerhaft steigt. Therapeutisches Klettern wird in verschiedenen Kletterhallen in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten angeboten. Dabei ist das gesicherte Klettern mit Partner an der Wand eher ein Bewegungs- und Koordinationstraining. Wer gezielt Kraft und Geschicklichkeit trainieren will, ist eher in der Boulderhalle zu finden. Dort wird auf Absprunghöhe geklettert, ohne Sicherung, und bis ins Dach hinein. Starke Überhänge zielen auf die tiefliegende Muskulatur, so dass der Körper insgesamt gesund erhalten wird. Gutes Aufwärmen und respektvollen Umgang mit den eigenen Ressourcen sind natürlich Voraussetzungen, um frei von Verletzungen zu bleiben.