Zwei traumhafte Bergtouren in der Alpsteinregion

In St. Gallen und Appenzell lassen sich wunderschöne Tagestouren unternehmen. Die Alpensteinregion mit ihrem höchsten Gipfel, dem Säntis, gehört zu den beliebtesten Wandergebieten der Schweiz. Hier finden Wanderfreunde sowohl gemütliche Genusswanderungen als auch abwechslungsreiche Routen für Familien. Und natürlich lädt der Säntis Bergwanderer zu schweisstreibenden Touren ein.

Wir stellen Ihnen zwei Wanderungen vor, für die es etwas Kondition braucht. Eine gute Ausrüstung, vor allem Bergschuhe und eventuell Wanderstöcke sind die Voraussetzung, damit Sie sicher und mit viel Vergnügen diese herrlichen Bergtouren geniessen können.

Am Fusse des Säntis über die Hochalp zur Schwägalp

Die Wanderung startet in Hemberg auf 945 m. Schon hier gibt es einen grossartigen Blick über das Neckertal und das eindrückliche Säntis-Massiv. Zuerst geht es 145 m abwärts zur Neckerbrücke. Sanft führt der Weg hinunter zum Fluss. Am anderen Ufer angelangt, geht’s es nun stets bergauf: Oberhalb des Talgrundes wandern wir über herrliche Wiesen. Entlang der Kantonsgrenze von St. Gallen und Appenzell steigen wir steil hinauf bis zum Sattel auf 1130 m. Der nächste Abschnitt führt nur leicht ansteigend über einen Bergrücken und über mehrere Alpen zum Bergrestaurant Hochalp. Hier auf 1519 m legen wir eine Pause ein und geniessen die Aussicht weit über das Toggenburg und das Appenzellerland. Der höchste Punkt der Wanderung ist erreicht. Ein schöner Höhenweg führt uns über das Älpli, das sich auf 1361 m befindet, in Richtung Chräzerenpass. Dabei haben wir die imposante Wand des Säntis im Blick. Auf abwechslungsreichem Wege, teilweise durch Waldstücke, kommen wir zum Ziel der Tour: zur Schwägalp auf 1278 m.

Für diese Wanderung sind rund 6 Stunden plus Pausen einzuplanen. Auf einer Distanz von 15 Kilometern sind bergauf 850 und bergab 500 Höhenmeter zu bewältigen. Für grössere Gruppen empfiehlt es sich, die Rückfahrt von der Schwägalp Passhöhe zu reservieren, da die Region vor allem bei schönem Wetter sehr gut besucht ist und die Busse oft überfüllt sind.

Von Wasserauen zur Ebenalp – Wanderung über die vorderste Alpsteinkette

Wasserauen befindet sich auf 868 m. Vor uns liegen 1200 Höhenmeter, die es bergauf zu erklimmen gilt. An heissen Tagen empfiehlt es sich daher, möglichst früh zu starten. Es handelt sich um eine Rundwanderung, sodass die Anreise auch mit dem Pkw möglich ist. Bis zum wunderschön gelegenen Seealpsee wandern wir durchs Hüttentobel und über die Hüttenalp auf teils schattigen Wegen. Im Restaurant Seealpsee, auf 1165 m, empfiehlt sich ein Kaffeestopp, bevor der anstrengende Teil der Tour in Angriff genommen wird: hinauf zur auf 1614 m gelegenen Untermesmeralp und von dort weiter nach rechts auf dem Weg, der über den vordersten Felsenkamm des Alpsteins führt. Bald sehen wir schon den Schäfler, den höchsten Punkt dieser Tour. Dieser Wegabschnitt erfordert Trittsicherheit und besondere Aufmerksamkeit. Er ist stellenweise mit Seilen gesichert. Der Schäfler liegt auf 1923 m und bietet eine atemberaubende Rundsicht. Auf bequemen Weg wandern wir der Ebenalp entgegen, wo wir uns Zeit für einen Abstecher zum Wildkirchli nehmen. Hier befindet sich die vom Kapuzinerpater Phillip Tanner 1621 gegründete Höhlenkapelle. Dieser Ort übte schon immer eine besondere Anziehungskraft aus und gilt als wundervoller Kraftort. Von der Ebenalp bringt uns die Seilbahn hinunter nach Wasserauen.

Auf 12 Kilometern sind bei dieser Bergwanderung bergauf 1200 und bergab 400 Höhenmeter zu bewältigen. Man sollte 5 bis 6 Stunden Wanderzeit einplanen, zuzüglich Pausen.

Text: Sabine Itting