Das Europäische Forschungszentrum für Teilchenphysik (CERN) ist eine gigantische Anlage, die allein durch ihre schiere Grösse unglaublich beeindruckend ist. Nach Anmeldung können Besucher durch meist ehemalige Physiker und Ingenieure eine faszinierende Führung erleben, ausserdem die eigens für interessierte Laien konzipierte Ausstellungen «Univers de particules» («Das Universum der Partikel») und «Microcosm» («Mikrokosmos») besuchen.

Was ist das CERN?

In vielen Wissenschaftskrimis, ob nun bei Dan Brown oder anderen Autoren, spielt unweigerlich das CERN in Genf eine Rolle. Im Europäischen Forschungszentrum für Teilchenphysik erforschen Physiker die Ursprünge unseres Universums: Wie ist der Kosmos entstanden? Welche geheimnisvollen Rätsel bergen die Tiefen des Weltalls, die es heute und in Zukunft zu lösen gilt? Und welche Rolle spielen die kleinsten Bausteine des Seins, die Teilchen, dabei? Diese und andere Fragen der modernen Physik versuchen die Forscher im CERN zu ergründen. Mit Hilfe des weltweit grössten Teilchenbeschleunigers simulieren sie so genannte Schwarze Löcher, um so die Geheimnisse des Universums zu ergründen.

Eintauchen in den Ursprung des Universums

Interessierte Laien können den Wissenschaftlern dabei über die Schulter schauen. Eigens zu diesem Zweck installierte das CERN die beiden interaktiven Dauerausstellungen «Das Universum der Partikel» sowie «Mikrokosmos», die montags bis freitags von 08:30 bis 17:30 Uhr sowie samstags von 09:00 bis 17:00 Uhr besucht werden können. Der Eintritt ist übrigens gratis.

In der Ausstellung «Mikrokosmos» erfahren Sie, wie der riesige 27 Kilometer lange Teilchenbeschleuniger eigentlich funktioniert und welche Fragestellungen die Physiker mit seiner Hilfe zu lösen versuchen. In dem 27 Meter hohen, hölzernen Ausstellungsraum «Globe de la science et de l’innovation» – der übrigens ursprünglich für die Expo 2002 gefertigt wurde – finden Sie dagegen die gerade erst neu gestaltete Dauerausstellung «Das Universum der Partikel», in dem Sie in die Welt der kleinsten Teilchen entführt werden: Woher kommen diese Teilchen? Und warum verhalten sie sich so, wie sie sich verhalten?

Wem das noch nicht genügt, der kann auf einer geführten Velo-Tour durch den Ringtunnel des Teilchenbeschleunigers («Passport to the Big Bang») tiefer in die Materie eindringen. Dafür jedoch müssen Sie fit sein, denn die Strecke ist ganze 54 Kilometer lang. Wer nicht soviel radeln möchte, kann dagegen an zwei- oder dreistündigen Führungen teilnehmen, auf denen nicht nur das CERN vorgestellt wird, sondern Sie auch einen Einblick in die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Einrichtung erhalten. Auf dem Programm steht in der Regel auch der Besuch eines Experimentes, welches Sie beispielsweise aus einem Kontrollraum verfolgen können.

Die Ausstellungen sowie die Führungen sind in französischer sowie englischer Sprache.

Anfahrt und Buchung

Während Sie die Ausstellungen während der angegebenen Öffnungszeiten jederzeit besuchen können, ist die Teilnahme an einer Führung nur nach Voranmeldung möglich. Diese sollte mehrere Wochen im Voraus beim CERN Visits Service erfolgen, wobei Sie den Antrag auch online ausfüllen sowie abschicken können.

Zum CERN selbst gelangen Sie mit der Tram Nr. 18, wo Sie an der gleichnamigen Haltestelle aussteigen. Sollten Sie dagegen mit dem Auto anreisen, so finden Sie selbstverständlich mehrere Parkplätze vor Ort vor.