Wissenswertes rund um das beliebteste Gewürz

Kein anderes Gewürz wird in unseren Küchen so häufig und selbstverständlich verwendet, wie Salz. Das war nicht immer so: In früheren Zeiten fanden sogar kriegerische Auseinandersetzungen um das «weisse Gold», wie das Salz genannt wurde, statt. Es war einst sehr teuer und längst nicht jeder Haushalt konnte sich leisten, seine Speisen damit zu würzen.

Ein paar Zahlen und Fakten rund um das Salz

Eigentlich ist der Salzkonsum umstritten, denn Ärzte warnen: Zu viel Salz hat gesundheitsschädigende Folgen. Es steigert das Risiko, einen Schlaganfall oder Infarkt zu erleiden und ist besonders bei hohem Blutdruck mit Vorsicht zu geniessen. Gleichzeitig wird aber auch sein positiver Nutzen für unseren Körper erwähnt: Salz ist wichtig für das Nervensystem, die Verdauung und den Knochenaufbau und es reguliert den Wasserhaushalt. Wussten Sie, dass der menschliche Körper rund 200 g Salz speichert? Sicher ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass Tränen salzig schmecken. Auch wenn wir schwitzen, scheiden wir unter anderem Salz aus.

Während Menschen sich immer mehr mit gesunder Ernährung und den darin enthaltenen lebenswichtigen Stoffen befassen, handeln Tiere aus Instinkt. Besonders ein Natriummangel macht Vierbeiner erfinderisch. Vielleicht ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie schwitzend an einem Bauernhof vorbeikommen und eine Ziege versuchte, Sie abzuschlecken. Sie hat es dann auf das Salz abgesehen, welches sich durch den Schweiss auf Ihrer Haut gebildet hat. Landwirte stellen für ihre Tiere Lecksteine parat oder mischen Salz unter das Futter.

Damit der Körper die nötige Salzsäure für die Verdauung bilden kann, ist Salz unerlässlich. Wie viel wir benötigen, dafür gibt es keine generellen Regeln. Gesundheitszustand, Alter und Lebensumstände spielen eine Rolle. Sollten Sie zu einer Risikogruppe zählen und beispielsweise unter Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen leiden, besprechen Sie den Salzkonsum am besten mit Ihrem Hausarzt. Ansonsten sind mit Vernunft gesalzene Speisen nicht schädlich. Legen Sie aber beim Salz Wert auf gute Qualität. In Reformhäusern und Supermärkten finden Sie die unterschiedlichsten Sorten.

Die wichtigsten Salzsorten kurz erklärt

Jodiertes Salz wird am häufigsten zum Würzen verwendet. Allgemein heisst es, wir Schweizer würden zu wenig Jod zu uns nehmen, weshalb das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen die Empfehlung herausgab, mehr jodiertes Salz zum Würzen zu verwenden. Gleichzeitig gibt es aber auch kritische Stimmen, die davon abraten. Leider ist Jod heute oft auch in Milchprodukten, Fleisch, Eiern und Brot enthalten und eine Überversorgung kann Nebenwirkungen wie Hautprobleme, Schlafstörungen oder Herzrasen auslösen. Geniessen Sie jodiertes Salz besser mit Vorsicht und fragen Sie bei Unsicherheit Ihren Hausarzt oder einen Heilpraktiker. Glücklicherweise gibt es einige Alternativen, die wir im Folgenden aufführen.

Salinensalz stammt aus den im Boden lagernden Salzvorkommen. Das Salz wird durch das Eindampfen in Salinen gewonnen. Es ist fein- oder grobkörnig als Speisesalz erhältlich. Salinensalz würzt Ihre Speisen sehr mild.

Steinsalz wird durch Abbau von Steinsalzbrocken im Bergbau gewonnen. In den Handel kommt es grobkörnig und ist damit ideal für die Salzmühle. Bevorzugen Sie das unraffinierte Tafelsalz, welches Sie an der grauen Farbe erkennen. Es enthält noch alle Mineralien, die beim Raffinieren verloren gehen.

Kristallsalz aus dem Himalaya gehört zu den hochwertigsten Natursalzen überhaupt. Sie erkennen es an seinen rosafarbenen, kristallinen Körnern. Kristallsalz ist nicht industriell bearbeitet, sondern ein echtes Naturprodukt. Es enthält viel Kalium, Magnesium, Zink und Kalzium in reinster Form

Kräuter- und Gewürzsalz besteht aus Kochsalz, Kräutern und Gewürzen. Es gibt die verschiedensten Sorten für Suppen, Salate, internationale Küchen oder spezielle Gerichte. Sie können es auch selbst nach Ihrem Geschmack aus getrockneten Kräutern und Gewürzen herstellen.

Bärlauchsalz selber machen

Derzeit duftet es bereits in manchen Wäldern wieder lecker nach Bärlauch. Die Wildpflanze findet immer mehr Liebhaber. Da die Zeit, in der sie frisch gesammelt werden kann, relativ kurz ist, möchten wir ihr feines Aroma für das restliche Jahr einfangen. Unser Tipp dazu ist würziges Bärlauchsalz. Sie brauchen keine Kochkünste, um dieses selber herzustellen.

Machen Sie am besten gleich etwas mehr, so haben Sie immer ein willkommenes Mitbringsel, wenn Sie zum Essen oder Grillieren eingeladen werden. Es gibt viele Möglichkeiten, Bärlauchsalz selber zu machen. Die meisten Rezepte empfehlen, das Wildkraut vor der Verarbeitung zu trocknen. Leider verliert der Bärlauch dabei aber sehr schnell sein beliebtes Aroma. Deshalb machen wir es so:

  • Etwa 200 g frisch gesammelten Bärlauch gut abwaschen und mit Küchenpapier trocken tupfen.
  • Eine Zwiebel fein hacken und 2 TL Pfeffer mischen.
  • Alle Zutaten in einem Mixer pürieren.
  • Ein Kilogramm Salz dazugeben, gut vermengen.
  • In einem geschlossenen Behälter einen Tag lang durchziehen lassen.
  • Nun den Backofen auf 30 – 40 Grad vorheizen.
  • Das Salz auf ein Backblech verteilen und zum Trocknen in den Ofen schieben.
  • Es empfiehlt sich, die Ofentür nicht ganz zu schliessen. Klemmen Sie einfach ein zusammengefaltetes Geschirrtuch dazwischen, damit sie einen Spalt offen bleibt.
  • Während das Salz trocknet, immer wieder mit einer Holzkelle mischen, damit es streufähig wird.
  • Das fertige Bärlauchsalz in gut schliessende Dosen oder Gläser umfüllen und möglichst dunkel aufbewahren.

Text: Sabine Itting