Säntis – der Berg

Rund 30 Kilometer südlich von Rorschach, am Ufer des Bodensees gelegen, liegt der Alpstein. Dieses markante Kalksteinmassiv ist ein Teil der Appenzeller Alpen, welches zu drei Schweizer Kantonen gehört – St. Gallen, Innerrhoden und Ausserrhoden. Die höchste Erhebung bildet der Säntis mit einer Höhe von 2502 m. Dieser Gipfel ist eine von Weitem sichtbare Landmarke und besticht gleichermassen durch seine grandiose Aussicht. Bei klarer Wetterlage geniesst man hier oben einen fantastischen Panoramablick auf gleich 6 verschiedene Länder – Schweiz, Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Italien und Frankreich. Der Säntisgipfel ist somit eine beliebte Touristenattraktion, aber ebenso Ziel und Ausgangspunkt von zahlreichen Bergtouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsklassen. Aufgrund seines Bekanntheitsgrades wird der Alpstein auch oft als Säntismassiv bezeichnet.

Die bequeme Variante

Seit 1935 gelangt man per Luftseilbahn von der Schwägalp hinauf zum Säntisgipfel, wobei für die 1123 Höhenmeter nur rund 10 Minuten benötigt werden. Oben erwarten Sie dann gleich zwei Panorama-Restaurants, wettergeschützte Aussichtshallen, weitläufige Sonnenterrassen, das traditionelle Berggasthaus Alter Säntis mit Übernachtungsmöglichkeiten und natürlich die freundliche Appenzeller Gastfreundschaft. Die Seilbahn ist ganzjährig in Betrieb und wird auch gern für besondere Anlässe genutzt – erleben Sie hier einen beeindruckenden Sonnenaufgang oder auch faszinierende sternenklare Nächte bei Vollmond.

Der Säntisweg

Alternativ zur Seilbahn lässt sich der Gipfel des Säntis, von der Schwägalp aus, auch zu Fuss erreichen. Bei einem mittlerem Schwierigkeitsgrad muss man für die knapp 1200 Höhenmeter einen Zeitbedarf von ca. 3 bis 4 Stunden einplanen. Rund 400 Meter südwestlich der Talstation beginnt der Säntisweg, der sogleich steil in Serpentinen hinauf zur Felsbastion Musfalle führt. Auf drahtseilgesicherten Pfaden erreicht man den Ellbogen und nachdem Sie die Blauschneelücke passiert haben erreichen Sie eine Felsentreppe, welche final am Säntisgipfel endet. Hier können Sie dann die traumhafte Aussicht geniessen, anschliessend gemütlich mit der Seilbahn wieder hinunterfahren oder weitere Touren Richtung Norden bzw. Osten unternehmen.

Die Gratwanderung

Eine der vielen möglichen Bergtouren im Säntisgebiet ist der Weg entlang des Gratverlaufes. Wie ein riesiges Hufeisen liegt dieses Kalkriff im Appenzeller Land, wobei die offene Seite Richtung Norden zeigt. In mehreren Etappen lässt sich dieser eindrucksvolle Gebirgszug umrunden, wobei unterwegs unzählige Abstecher und Talabstiege in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden möglich sind. Auch landschaftlich bietet diese Tour alles, was man von einer anspruchsvollen Bergwanderung erwartet – Waldpassagen, Wiesenbereiche, romantische Bergseen und natürlich zahlreiche, teils gesicherte, Felsenwege. Als Startpunkt wählen Sie am besten das westliche Ende des Hufeisens bei Weissbad oder Wasserauen. Die erste Etappe führt nun auf die Ebenalp. Entweder absolvieren Sie diese 800 Höhenmeter mit der kleinen Seilbahn in wenigen Minuten von Wasserauen aus oder Sie starten zu Fuss in Weissbad. Von hier aus gelangt man in knapp 3 Stunden zur Bergstation der Seilbahn.

Von der Ebenalp auf den Säntis und weiter zum Rotsteinpass

Nach einem schönen Fernblick zum Bodensee folgt man nun dem Gratverlauf in südwestlicher Richtung. Bald erreichen Sie das hübsche Berggasthaus auf dem Schäfler mit Tiefblick auf den blauen Seealpsee unten im Tal. Gesicherte Pfade führen jetzt zum Lötzlisalpsattel und nach insgesamt knapp 5 Stunden und ca. 1000 Höhenmetern gelangen Sie über ein paar Felsstufen hinauf zum Säntisgipfel. Richtung Osten geht es anschliessend wieder 300 Höhenmeter abwärts. Über den luftigen Lisengrat, der mit ein paar leichten Kletterstellen aufwartet, erreichen Sie ca. 1,5 Stunden später den Rotsteinpass, wo ebenfalls ein kleines Gasthaus zu einer Pause einlädt.

Vom Rotsteinpass nach Bollenwies

Weiterhin folgt man dem Gratverlauf Richtung Osten und erreicht nach kurzer Zeit den Abzweig zum Altmann. Dieser Abstecher beinhaltet jedoch einige Kletterei im 1. und 2. Grad. Anschliessend steigen Sie weiterhin ab und passieren den Zwinglipass sowie den Mutschensattel und gelangen insgesamt rund 5 Stunden später und 1000 Höhenmeter tiefer zur Saxerlücke. Hier lohnt ein weiterer kleiner Abstieg nach Bollenwees, wo das gleichnamige Gasthaus für seine gute Küche bekannt ist und die imposanten Türme der Kreuzberge aus dem Rheintal emporragen.

Von der Saxerlücke zurück zum Ausgangspunkt

Die letzte Etappe der Säntisumrundung dauert komplett, inklusive dem Anstieg von Bollenwees, ungefähr 5 Stunden und folgt nun einem geologischen Wanderweg in nördlicher Richtung. Unterwegs trifft man auf das fantastisch gelegene Gasthaus Stauberen, wo Sie herrliche Blicke zurück zum Säntis geniessen können. Danach kann man zwischen zwei Varianten wählen: Sie steigen nochmals 200 Höhenmeter hinauf zum Hohen Kasten und fahren per Seilbahn runter ins Tal nach Brülisau. Alternativ können Sie sofort knapp 1000 Höhenmeter absteigen und entlang des reizvollen Sämtisersees zu Fuss nach Brülisau gelangen. Von dort wandern Sie dann noch jeweils in rund einer Stunde wieder nach Weissbad oder Wasserauen.