Wie Sie Ihr Fahrzeug vor der Reise fitmachen

Vor den Ferien gibt es viel zu tun: Koffer packen, Proviant für die Fahrt einkaufen und das Auto auf die lange Tour vorbereiten. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten, wenn Sie mit dem Wagen in die Ferien fahren. Der ultimative Feriencheck.

Am einfachsten ist es, Ihr Auto vor der Reise in die Garage Ihres Vertrauens zu bringen und dort einen Feriencheck durchführen zu lassen. Dabei prüft der Garagist die Reifen, die Bremsen, sämtliche Flüssigkeiten (Öl, Scheibenwasser, Kühlmittel) und macht einen Lichtcheck. Zusätzlich kontrolliert er die Batterie, die Scheibenwischer und die Schlauchverbindungen.

Reicht die Zeit vorab nicht oder möchten Sie den Feriencheck lieber möglichst viel selbst machen, gehen Sie folgendermassen vor:

Reifen und Luftdruck

  • Profil kontrollieren: Schauen Sie sich zunächst das Profil Ihrer Reifen an. Neue Pneus besitzen eine Profiltiefe von 8 bis 9 mm. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe für Sommerreifen liegt in der Schweiz bei 1,6 mm. Sicherer ist allerdings eine Profiltiefe von mindestens 3 mm. Ist diese noch gegeben? Wie ist der Gesamtzustand der Reifen? Fallen Ihnen Beschädigungen an den Pneus auf?
  • Luftdruck prüfen: Die Reifen tragen das gesamte Gewicht Ihres Fahrzeugs inklusive Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem Feriengepäck. Darum sollten Sie unbedingt den Reifendruck vor Fahrtantritt anpassen. Er beeinflusst das Fahrverhalten Ihres Autos massgeblich. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Verschleiss und den Benzinverbrauch, sondern auch auf Ihre Sicherheit. Geraten Sie mit beispielsweise 0,4 bar zu wenig in eine Situation, in der Sie scharf bremsen müssen, verlängert sich der Bremsweg. Das liegt daran, dass die Pneus bei zu wenig Luftdruck nicht komplett auf der Fahrbahn aufliegen.

Den richtigen Luftdruck herausfinden

Wie hoch der optimale Reifenluftdruck ist, geben die Automobilhersteller vor. Ihr Pkw ist voll beladen und Sie planen, eine längere Strecke mit (vermutlich) hoher Geschwindigkeit zurückzulegen. Darum ist für Sie der Volllastdruck massgeblich. Nach der Fahrt sollten Sie den Reifendruck wieder auf Teillast reduzieren.

Hier finden die Angaben zum Reifendruck unter Volllast:

  • in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs
  • an der Innenseite des Tankdeckels
  • am Einstieg der Fahrer- oder Beifahrertür
  • in den Reifendrucktabellen der Reifenhersteller

Motoröl

Checken Sie den Ölstand. Ist genug Motoröl vorhanden? Falls nicht, füllen Sie Öl nach. Bei einem zu niedrigen Ölstand besteht die Gefahr einer Motorpanne. Nehmen Sie sicherheitshalber Reserveöl mit in die Ferien. Im Idealfall weist es die gleiche Spezifikation auf wie das, was Ihre Werkstatt beim letzten Ölwechsel verwendet hat.

Ist die Farbe des Motoröls bei der Kontrolle am Peilstab sehr dunkel? Das könnte auf eine schlechte Verbrennung des Motos hinweisen. Wie lange ist der letzte Ölwechsel her?

Klimaanlage

Wenn bei sommerlicher Hitze die Klimaanlage ausfällt, verwandelt sich das Auto in einen Backofen. Das macht die Fahrt für Sie und Ihre Familie zur Qual. Prüfen Sie darum vorher, ob eventuell Kühlmittel aufgefüllt werden sollte.

Scheibenwischer und Scheibenwasser

Freie Sicht ist wichtig. Wie sehen Ihre Wischerblätter aus? Ersetzen Sie defekte Exemplare. Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich das Scheibenwasser auffüllen.

Kühlwasser

Das Kühlwasser sorgt für die richtige Betriebstemperatur des Motors. Schauen Sie auf die Markierungen am Reservoir. Steht das Wasser unterhalb der unteren Kennzeichnung, füllen Sie destilliertes Wasser nach. Achtung: Dazu muss der Motor kalt sein. Sonst besteht Verletzungsgefahr.

Lichttest

Prüfen Sie mit einer zweiten Person, ob Blinker, Scheinwerfer und Rücklichter ordnungsgemäss funktionieren.

Batterie und Bremsen

Kälte, Hitze und das Alter setzen der Fahrzeugbatterie zu. Sie können als Fahrzeugbesitzer zwar viele Wartungsarbeiten in Eigenregie übernehmen. Den Zustand der Batterie sollten Sie trotzdem in der Garage Ihres Vertrauens kontrollieren lassen. Bei der Gelegenheit können die Fachkräfte auch gleich einen Blick auf die Bremsen werfen und, falls nötig, die Bremsscheiben austauschen.

Erste-Hilfe- und Sicherheitsausrüstung

Welche Pannenausrüstung Sie mitführen müssen, unterscheidet sich von Land zu Land. Informieren Sie sich vorab über die Bestimmungen, die in Ihrem Urlaubsland gelten. Im Wagen sollten der Verbandskasten und ein Warndreieck vorhanden sein. In den meisten europäischen Ländern brauchen Sie zusätzlich Warnwesten (EN 471 Klasse 2) für jeden Fahrzeuginsassen. Falls Sie die Türkei reisen, sind sogar zwei Pannendreiecke und ein Feuerlöscher Pflicht. Ein passendes Abschleppseil, ein Überbrückungskabel und ein Kanister mit Reservebenzin sind weitere sinnvolle Ergänzungen.

Das Auto beladen

Ist der Feriencheck durchgeführt und Wagen fit für die Ferien, kann es ans Beladen gehen. Platzieren Sie schwere Dinge unten im Kofferraum. Sichern Sie die Ladung. Das verhindert, dass beim Bremsen Gegenstände durch den Wagen schleudern. Dachträger und Dachboxen bieten zusätzlichen Stauraum. Auf einem Fahrradträger lassen sich Ihre Velos bequem und sicher transportieren. Achten Sie unbedingt auf die für Ihr Fahrzeug zulässige Dachlast und das zulässige Gesamtgewicht!

Reisetipps

Um sicher ans Ziel zu kommen, sind bei weiten Fahrten Pausen unumgänglich. Alle zwei bis drei Stunden sollten Sie einen Stopp einlegen, sich die Beine vertreten oder eine Kleinigkeit essen. Das sorgt für eine gleichbleibend hohe Konzentration. Mit Kindern sind lange Etappen ohnehin schwer umzusetzen. Nehmen Sie sich lieber bewusst etwas mehr Zeit.

Wir wünschen Ihnen eine gute, sichere Fahrt!