Peter Kilchenmann: «Wir haben Ketchup im Blut»

Sympathisch, innovativ und voller Tatendrang: Das ist der Unternehmer Peter Kilchenmann. Mit seinen drei McDonald’s-Restaurants in Luzern und Seewen (SZ) versorgt der Inhaber seine Gäste täglich mit «Good Food Fast». Marktindex.ch hat den Visionär besucht und ihm einige persönliche Fragen gestellt: Im Interview erfahren Sie, warum er seinen Gästen Kaffee für Fr. 1.90 anbietet, warum ihm die Ronald-McDonald-Kinderstiftung am Herzen liegt und warum er mit Begeisterung die regionalen Nachwuchssportler fördert.

Peter Kilchenmann, der Basler. Was hat sie nach Luzern getrieben?

Wie so oft war es die Liebe, die mich bewegt hat – meine Liebe zu McDonald’s. Ich hatte die Möglichkeit, hier tolle Restaurants zu eröffnen und habe keinen Moment gezögert, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen. Der Brand hat mich schon immer fasziniert! Ausserdem mochte ich Luzern schon immer: Ich war vorher oft geschäftlich hier und habe diese wunderschöne Stadt lieben gelernt.

Peter Kilchenmann, der Franchisenehmer von McDonald’s. Betreiber der McDonald’s Restaurants in Luzern und Seewen. Was gefällt Ihnen an McDonald’s?

Ich bin nun seit fast 20 Jahren in diesem Geschäft, durfte in der Südostschweiz erfolgreich 16 McDonald‘-Restaurants als Joint Venture Partner betreiben… Ich mag meine Arbeit sehr! Jeder Tag an meinen aktuellen Standorten in Luzern und Seewen bringen mir neue, interessante Herausforderungen. So kann ich ohne Übertreibung feststellen, dass ich ein ungemein abwechslungsreiches und interessantes Arbeitsfeld gefunden habe. An meinem Job gefällt mir wirklich alles.

Peter Kilchenmann, der Sport-Unterstützer und -Förderer. Wieso?

Ja, ich fördere und unterstütze Sport – und zwar sehr gerne und sehr aktiv. Da mein Geschäft erfolgreich verläuft, kann und will ich der Gesellschaft etwas zurückgeben. Ich habe einige «anstrengende» Mandate als Verwaltungsrat in Sportclubs… jedoch hat für mich die Unterstützung des Nachwuchses seit jeher oberste Priorität. Meine täglichen Erfahrungen und Begegnungen mit der Jugend zeigen mir, dass sportliche Aktivitäten das Engagement, die eigene Disziplin und das Teamwork fördern können. Diese Lebensschule bieten unter anderem die verschiedensten Sportclubs den Jugendlichen an. Dementsprechend liegt mir die Unterstützung des sportlichen Nachwuchses stets sehr am Herzen.

Peter Kilchenmanns soziales Engagement: Ronald-McDonald-Kinderstiftung

Die Ronald McDonald Kinderstiftung betreibt in der Schweiz seit 1994 in der Nähe von Spezialkliniken wertvolle Häuser. In ihnen finden Eltern während des Spitalaufenthalts ihrer kranken Kinder ein Zuhause auf Zeit. Das Angebot ist sehr wichtig, weil die Infrastruktur eines Krankenhauses in vielen Fällen nicht zulässt, dass Eltern bei ihren Kindern übernachten. Als Stiftungsratspräsident freut es mich, dass in Luzern auch eines dieser Häuser steht. Es wurde im Dezember 2013 als siebtes Elternhaus der Schweiz mit zahlreichen Persönlichkeiten eröffnet. Wie wertvoll diese Häuser für die Eltern von hospitalisierten Kindern sind, konnte ich als Vater einer Tochter übrigens selber erfahren: Als sie hospitalisiert war, mussten wir auf dem Gang schlafen, weil es vor Ort keinen Platz für die Eltern hatte. Anders im Elternhaus: Die schöne, gemütliche Liegenschaft mit sechs Schlafzimmern und insgesamt 14 Betten bietet Angehörigen, deren Kinder in Luzern behandelt werden, eine unkomplizierte und zugleich sehr kostengünstige Unterkunft. Sie können sich erholen und mit anderen Familien austauschen – unweit der kranken Kinder. Eine Erfolgsstory und eine tolle Sache.

McDonald’s Luzern sagt: «Wir haben Ketchup im Blut». Wie wirkt sich das aus?

Es fühlt sich gut an! Ich lebe das! Aber nicht nur ich habe Ketchup im Blut, sondern auch meine Mitarbeitenden. Das entspringt auch der Philosophie unseres Unternehmens, QSS gleich Qualität, Service, Sauberkeit.

McDonald’s Luzern sagt: Wir übernehmen Verantwortung. Ist das so und wie zeigt sich das?

Ja, klar, das tun wir! Und zwar entlang der ganzen Wertschöpfungskette: vom Anbau bis zur Verarbeitung der Zutaten, zum Transport der Güter, vom Energieverbrauch im Restaurant bis zur Förderung der Mitarbeitenden, vom Recycling in der Küche bis zu unseren Aufräumtouren im Quartier. Meine Mitarbeiter beseitigen zum Beispiel jeden Tag im «Vögaligärtli» die Spuren von Picknicks, und zwar alle, nicht nur unser Verpackungsmaterial. Ich zahle auch einen Betrag an die Stadt, und das freiwillig, denn es ist mir wichtig, dass unsere Stadt glänzt. Da sind wir Vorreiter und Vorbild zugleich.

Fast Food – ein Problem für die Menschen und die Umwelt?

Nein – auf keinen Fall. Im Gegenteil: McDonald’s Schweiz bietet kein «Fast Food», sondern «Good Food Fast». Das bedeutet hochwertige Schweizer Zutaten. Wussten Sie, dass insgesamt 8000 Schweizer Bauern die Zutaten für McDonald’s herstellen? Wir bieten sehr viele ausgewogene Menüs an und sind immer transparent. Auf jeder Packung, jedem Servicetablett oder im Internet, finden unsere Gäste alle Angaben über Kalorien, Eiweiss, Fett oder Nährwert. Wer statt Pommes lieber Salat mag, findet bei uns ein abwechslungsreiches Angebot. Der kleine Salat kann zum Beispiel kann zu jedem Menu anstelle von Pommes Frites als Beilage gewählt werden.

Stichworte: Glutenfrei, Vegetarier, Veganer. Was bietet da McDonald’s?

Wir haben Produkte für Vegetarier und bieten auch glutenfreie Produkte an. Eben erst haben wir einen glutenfreien Burger eingeführt. Man muss sich aber bewusst sein, dass die meisten Kunden zu uns kommen, weil sie einen Big Mac oder einen Big Tasty geniessen wollen. Unsere Gäste mögen Burger – darauf konzentrieren wir uns.

In Amerika ist McDonald’s der grösste Fleischabnehmer. Wie sieht das in der Schweiz aus?

In der Schweiz trifft dies in Bezug auf das Rindfleisch zu. Wir beziehen unser Fleisch ausschliesslich von der Firma BELL AG. Zahlreiche Schweizer Bauern beliefern uns, viele auch aus der Region Luzern. 83% aller Produkte beziehen wir von der Schweizer Landwirtschaft. Dass heisst alle Kartoffeln, den Weizen für unser Brote, das Rapsöl und, zum grössten Teil, den Salat und Käse beziehen wir von Schweizer Produzenten. Dies, weil McDonald’s sehr grosse Ansprüche an das Tierwohl und eine nachhaltige Landwirtschaft hat. Da sind wir vermutlich führend in der Gastronomie.

Wie viele Gäste bedienen Sie pro Tag in Ihren Betrieben?

Das ist unterschiedlich und sehr wetterabhängig. McDonald’s Schweiz darf durchschnittlich rund 275‘000 Gäste pro Tag begrüssen… also da geht was… (lacht). Der Rekordtag 2016 bezifferte gar 390‘000 Gäste.

Bei so vielen Gästen braucht es sicher grosse Anstrengungen, um absolute Hygiene zu gewährleisten?

Mein Vater, er war oberster Chef der Bell AG, hat immer gesagt: es gibt Euro-Normen, ISO-Normen und zuoberst gibt es die Normen von McDonald’s. Wenn man Lieferant von McDonald’s sein darf, ist das ein Gewinn. Das ist kein Witz, die Qualitätsnormen von McDonald’s gehören zu den strengsten, die es gibt. Das gilt auch für die Umsetzung in unseren Restaurants. Auch hier gelten strenge Standards, die mit unangemeldeten Kontrollen geprüft werden. Dank unserer exakter Geräte ist es ausserdem unmöglich, ein Stück Fleisch oder Chicken-Produkte zu servieren, die nicht exakt den Normen entsprechen. Schon die kleinste Abweichung wird sofort gemeldet und automatisch korrigiert. Das funktioniert hundertprozentig.

McDonald’s preist auf grossen Plakaten neuerdings Kaffee für Fr. 1.90 an. Gibt das keine bösen Reaktionen von spezialisierten Mitbewerbern?

Unser Kaffee, aus dem Hause Rast Kaffee in Ebikon, ist ohne Übertreibung ein Weltklasse-Produkt. Der attraktive Preis hat uns geholfen, die neuen McCafés bekannt zu machen und zu zeigen, dass wir nicht nur Burger, sondern auch Kaffee und Kuchen in einer sehr gemütlichen Umgebung verkaufen. Unser Angebot hat sich bestens bewährt: Neue Gäste haben uns entdeckt und kommen am Morgen und am Nachmittag zu Zeiten zu uns, in denen Kaffee und Kuchen beliebt sind. Damit verbunden hat sich auch die Altersstruktur etwas verändert. Heute kommen nun auch ältere Gäste in unsere McCafés, wovon viele sogar zu Stammgästen wurden.

Was sagen Sie zu einem Gast, wenn er bei Ihnen einen Burger King bestellt?

(lacht) Dann biete ich ihm sofort einen Bic Mac oder Big Tasty an und bin überzeugt, dass er mit dieser Wahl absolut zufrieden ist.

Interview und Frontbild: Heinz Steimann


marktindex.ch und Heinz Steimann danken Peter Kilchenmann herzlich für das Interview und wünschen ihm weiterhin viel «Innovation» und gutes Gelingen!

 

 

 

 

 


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