Ein Hauch Film-Glamour in Luzern: Lucerne International Film Festival LiFF

Am Freitag Abend fand die Eröffnungsfeier des zweiten Lucerne International Film Festivals (LiFF) im Verkehrshaus Luzern statt. Marktindex war für Sie vor Ort und berichtet über den Auftakt einer Reihe spannender Geschichten und eindrucksvoller Bilder.

Will man das filmerische Programm des LiFF beschreiben, sind «abwechslungsreich» und «vielfältig» wohl die passendsten Adjektive dafür. Vom Dokumentarfilm über die emotionale Vergangenheitsbewältigung des Zweiten Weltkriegs bis hin zur Verfilmung einer bizarren Traumwelt bot der Freitag Abend etwas für jeden Filmgeschmack.

Eindrucksvoll und äusserst realistisch dargestellte ist beispielsweise die Produktion des jungen Filmemachers Oliver Schwarz. Sein Kurzfilm Traumfrau handelt von einem Mann der in Jenny, einer lebensechten Silikonpuppe, endlich seine Wunsch-Partnerin gefunden hat. Geplagt durch ein Burnout, isoliert und einsam, sieht er in ihr die letzte Möglichkeit, glücklich zu sein. Der Film stellt eindrucksvoll dar, wie die Grenzen zwischen Realität und Phantasie verschwimmen und reflektiert über Wahrnehmung und Illusion.

Leidenschaft der Filmemacher

Die Leidenschaft der Filmemacher fasziniert. So zum Beispiel der unermüdliche Elan von Christoph von Toggenburg, der für sein Filmprojekt Alegria – A Humanitarian Expedition über 3’000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hat.

Auch Oliver Schwarz hat für seinen Kurzfilm Traumfrau viel investiert. Umfangreiche Recherchen sind essentiell und zeitaufwändig. Für den Kurzfilm Traumfrau hat er eineinhalb Jahre intensiv gearbeitet. Herzblut wird jedoch belohnt: Der Film wurde an fast hundert Festivals auf der ganzen Welt gezeigt. Nach Auftritten in Australien, China und Amerika bildete das LiFF 2014 das Ende seiner Filmtournee.

Ein kleiner aber feiner Anlass

Insgesamt betrachtet, war die Eröffnung des LiFF 2014 eine spannende und unterhaltende Vorstellung mit packenden Bildern und tiefgreifenden Geschichten. Das Verkehrshaus Luzern hatte sich mit rotem Teppich, Fotowand und schnittigen Sportwagen für das Festival herausgeputzt.

Ein kleiner aber feiner Anlass für Film- und Kulturfans aller Art. Wie bereits imInterview mit Guido Bächler, Organisator des LiFF, angetönt (Marktindex berichtete), geht es bei diesem Event nicht um prominente Gäste. Im Mittelpunkt stehen die Filme und ihre Schöpfer selbst. Dennoch – der rote Teppich, die Fotowand und gute Unterhaltung brachten einen Hauch Glamour aus der Filmwelt nach Luzern.

Blick in die Vergangenheit

Der herzlichen Begrüssung durch Moderator Gilles Tschudi und Organisator Guido Bächler folgte eine Präsentation der Ausstellung vom Stummfilm zu 3D, welche das Verkehrshaus seit September beherbergt. Die Exposition zeigt verschiedene Bilder, Requisiten und andere Trouvaillen aus der Welt des Films. Philipp Portmann, Film-Experte und Sammler der Ausstellungsobjekte, gewährte dem Publikum einen kurzen Einblick in 120 Jahre Filmgeschichte.