Lässige Ferien müssen nicht teuer sein

Trotz Frühbucherrabatt und Last Minute Angeboten kann sich längst nicht jeder eine Pauschalreise leisten. Vor allem Familien und Alleinerziehenden fehlt oft das Geld für eine Reise. Schnäppchenangebote der Reisebüros sind aber längst nicht die einzige Möglichkeit, um in den Ferien ein paar Tage etwas anderes zu erleben, als nur die eigenen vier Wände. Wir sagen Ihnen, wie und wo Sie auch mit kleinem Budget willkommen sind. Und das Beste: Sie tun gleichzeitig etwas für die Umwelt, denn unsere Tipps kommen fast alle ohne Flugreisen aus und sind weitestgehend mit Bus, Bahn, Velo oder zu Fuss machbar.

Fernwanderungen

Es gibt in der Schweiz viele Fernwanderungen für ganz unterschiedliche Ansprüche. Einige sind auch für sportliche Familien geeignet. Abwechslungsreiche Strecken und echte Naturabenteuer begeistern Kinder vor allem dann, wenn am Etappenziel eine Hüttenübernachtung oder das Zelt warten. Wo das nicht möglich ist, übernachten Sie je nach Budget günstig in gastfreundlichen Wirtshäusern, die auf Wanderer eingestellt sind.
Wichtig ist, dass Sie die Länge der Tagesetappen sowie Ansprüche an die Kondition dem jüngsten Familienmitglied anpassen.
Zu den schönsten, für Familien mit Schulkindern geeigneten, Weitwanderungen der Schweiz gehören:

  • Alpenkranz Uri – von Hütte zu Hütte im Kanton Uri. Teilabschnitte sind nur für erfahrene Bergwanderer geeignet, andere problemlos von Klein und Gross zu bewältigen.
  • Der Aargauer Weg – er ist weniger anstrengend als eine Bergtour, aber gewiss nicht langweilig! Unterwegs gibt es Spannendes zu entdecken, wie zum Beispiel mehrere Schlösser und Burgen sowie das Legionärslager Windisch.
  • Appenzeller Kulturspur – hier gibt es auf drei Etappen nicht nur schöne Landschaften und vielleicht sogar eine Abkühlung im Rhein, sondern auch Heimatkunde, die interessant vermittelt wird. Ein Besuch in der Appenzeller Schaukäserei sollte auch auf dem Programm stehen.
  • Senda Sursilvana – Sie wandern inmitten einer herrlichen, intakten Bergwelt, hören das Pfeifen der Murmeltiere und können sogar einen Abstecher zur Rheinquelle machen. Am Ende kommen Sie in der ältesten Stadt der Schweiz, in Chur, an.

Ferien gegen Hand

Wahrscheinlich ist die Idee, Urlaub gegen Hand anzubieten oder zu nutzen, aus der weltweiten Community «Living without money» (Leben ohne Geld.) entstanden. In der Schweiz ist diese Möglichkeit noch nicht ganz so bekannt, aber das dürfte sich bald ändern. Auch bei uns gibt es immer mehr Menschen mit kleinem Budget, die sich kaum Ferien leisten können. Ob allein, mit Kindern, als Paar oder Familie ein paar Tage oder Wochen gegen freie Kost und Logis bei anderen Menschen zu leben, wenn man sich sonst keine Ferien leisten kann, findet grossen Anklang. Im Austausch wird eine helfende Hand für ein paar Stunden täglich angeboten. Sei es beispielsweise Hilfe im Garten, am Computer, beim Renovieren oder Tiere hüten, damit deren Besitzer selbst auch ein paar Tage oder Stunden freinehmen können. Die Angebote sind sehr unterschiedlich.

Das ist eine gute Sache, hilf man sich hier doch gegenseitig und begegnet sich dadurch auf Augenhöhe. Neu ist diese Art Entlöhnung allerdings nicht, es gab sie bereits: nämlich im frühen Mittelalter und in der Zeit davor. Wurde damals direkt an die Türe geklopft, verabredet man sich heute im Internet. Sie können auf diese Weise auch fremde Länder und vor allem deren Bewohner hautnah kennenlernen. Oft werden dabei neue, dauerhafte Freundschaften geschlossen.

Wichtig ist, dass Sie offen sind, sich auf diese Begegnungen einzulassen und nicht in erster Linie darauf achten, wie viel Geld sie doch sparen können, wenn Sie gratis bei fremden Menschen unterkommen. Gesinnung, Alter und Herkunft sollten bei diesem Angebot auf beiden Seiten keine Rolle spielen. Dann sind unvergessliche Ferien beinahe schon garantiert!

Wie Sie solche Angebote finden können? Es gibt im Internet verschiedene Gruppen, die meisten treffen sich auf Facebook. Über Google finden Sie eine grosse Auswahl. Das trifft auch auf Folgendes zu:

Urlaub ohne Gegenleistung

Auf Facebook hat sich innerhalb kürzester Zeit eine sehr grosse Gruppe gebildet, in der Ferien ohne Gegenleistung angeboten oder gesucht werden können. Ganz gleich, ob für eine Nacht eine Unterkunft benötigt wird oder für längere Zeit: In erster Linie sollen Menschen, die kein Geld für Ferien haben, unterstützt werden. Es dürfen Anfragen gestellt und natürlich auch Angebote gepostet werden.

Reka – Budget Ferien für Familien

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in allen 13 Reka-Feriendörfern überdurchschnittlich gut. Der Mietservice für Babyartikel, wie beispielsweise Rückentragen, Badewannen, Buggys oder Kinderbitten wird sogar kostenlos angeboten. Im Rekalino Club ist immer was los und während die Kinder bestens betreut sind und viel Spass haben, können die Eltern in Ruhe ausspannen. Reka bietet ausserdem in acht Ländern in Europa Ferienwohnungen zu familienfreundlichen Budget Preisen an und das ist noch längst nicht alles: Auch Camping, Ferien auf dem Bauernhof sowie eine Feriensiedlung in einem alten Tessiner Dorf sind im Angebot.

Wo wildes Campen in Europa erlaubt ist

Schön wäre es, könnte man einfach sein Zelt aufschlagen, wo immer man möchte und gratis unter dem Sternenhimmel übernachten. Aber aufgepasst: In einigen Ländern ist dies streng verboten! Keine Probleme wird es in Norwegen und Schweden geben, für zumindest eine Nacht, darf überall gezeltet werden. Ob Wanderer, Biker oder Kanufahrer: im Norden sieht man das campen locker, erwartet aber natürlich, dass kein Feuer gemacht wird und der Abfall wieder mitgenommen wird. Auch Schottland erlaubt Wildcampen, allerdings nicht überall. Also besser vor den Ferien informieren! Rechtzeitig Informationen einholen, gilt für alle europäischen Länder, denn das Zelten ist nicht grundsätzlich verboten, es gibt nur unterschiedlich strenge Regelungen.

Sabine Itting