In der Schweiz finden sich rund 2000 Schlösser und Burgen, wovon manche wunderbar erhalten und heute als Museum oder Hotel gepflegt werden. Viele andere wiederum – vor allem die aus dem frühen und hohen Mittelalter stammenden Burgen – sind nur noch als Ruinen erhalten. Die stattliche Anzahl der Befestigungsanlagen ergibt sich aus der Lage der Schweiz: Das Land war schon immer ein militärisch wichtiges und damit bei den umgebenden mächtigen Königen und Kaisern begehrtes Gebiet. Heutzutage dienen die einstigen Wehranlagen vor allem als Ausflugsziele.

1. Schloss Gruyères

Das im 13. Jahrhundert erbaute Grafenschloss sitzt oben auf einem Berg und überragt das liebliche mittelalterliche Städtchen Gruyères. Doch nicht nur Schloss und Städtchen, auch die herrliche barocke Inneneinrichtung sowie die wunderschönen, aus der Spätromantik stammenden Malereien sind einen intensiven Blick wert. Heute wird das Schloss vor allem als Museum genutzt und bietet eine Fülle an Informationen zur Geschichte der Region.

2. Schloss Chillon

Diese zauberhafte Wasserburg gehört zu den am meisten besuchten Ausflugszielen der Schweiz. Rund 300.000 Menschen kommen pro Jahr hierher und tauchen in die faszinierende Geschichte dieses Kleinods ein. Das auf einer Felseninsel am Ostufer des Genfersees gelegene Schloss Chillon war einst die Heimstätte der Grafen von Savoyen, heute können Sie in seinen Mauern klassischen Klängen lauschen oder einer Theateraufführung beiwohnen. Die ältesten Teile der Burg stammen aus dem 11. Jahrhundert, andere aus späteren Zeiten.

3. Die Burgen von Bellinzona

Im Tessiner Bellinzona hat sich eine imposante Wehranlage erhalten, die insgesamt aus drei Burgen sowie einer Stadtmauer und den dazu gehörigen Wehranlagen besteht. Schon die alten Römer bewachten die Talenge von Bellinzona, da es sich hier um ein strategisch wichtiges Gebiet handelt. Die drei Burgen Castelgrande, Castello di Sasso Corbaro sowie Castello di Montebello stammen jedoch aus deutlich späterer Zeit – dem 15. Jahrhundert – und gehören heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

4. Schloss und Museum Valangin

Wer das Leben der mittelalterlichen Ritter nachempfinden möchte, dem sei ein Besuch des Schlosses Valangin empfohlen. Der wehrhafte Bau beherbergt heute ein Museum, in dem Sie sich eine Küche aus dem frühen 16. Jahrhundert, den Rittersaal, viele original möblierte Räume sowie sogar den ehemaligen Kerker anschauen können. Geschichtsinteressierte können auch Führungen für Gruppen (bis zu 25 Personen) und Einzelpersonen buchen.

5. Schloss Prangins – Schweizerisches Nationalmuseum

Im Kanton Waadt befindet sich das Barockschloss Prangins, das seit 1998 das Schweizerische Nationalmuseum beherbergt. In dem aufwändig restaurierten Gebäude können Sie Kunst und Alltagsgegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert bewundern – und in dem herrlich angelegten Englischen Garten lustwandeln.

6. Schloss und Burgmuseum Kyburg

Südlich von Winterthur befindet sich das Dorf Kyburg mit dem gleichnamigen mittelalterlichen Schloss. Dessen älteste Teile stammen bereits aus dem 11. Jahrhundert, wobei kontinuierlich über Jahrhunderte an der Burg gebaut wurde. Heute gilt die Burg mit dem darin befindlichen Burgmuseum als «Kulturgut von nationaler Bedeutung».

Die aufgezählten Burgen und Schlösser sind natürlich lediglich eine sehr subjektiv getroffene Auswahl. Die Schweiz hat noch zahlreiche nicht weniger faszinierende Gebäude zu bieten, von denen sich viele in den Kantonen Aargau, Graubünden, St. Gallen und im Tessin sowie rund um Bern und Basel befinden.