650 Luzernerinnen und Luzerner poltern via Facebook gegen das Luzerner Fest.

Das Luzerner Fest sei zu gross, zu anonym, zu wenig gemütlich. Das moniert eine kürzlich gegründete Facebook-Gruppe und fordert die Gemütlichkeit des Altstadtfestes, wie es früher war, zurück. Was meinen Sie? Ist grösser immer besser oder vermissen auch Sie das Gemütliche?

Über 650 Mitglieder zählt die Facebook-Gruppe „Lozärner Altstadtfäscht“ mittlerweile. Ziel der Gruppe ist es, die Verantwortlichen des Luzerner Fests zum Nachdenken zu bewegen und das Konzept eines Grossanlasses zu überdenken. Gemütlicher soll es wieder werden und das zurückgewinnen, was das Altstadtfest ausmachte: der Charme, den städtischen Dorfcharakter, die Festlaune, das einander Treffen, das zärtlich Verschmuste, das Liebliche, das Einzigartige.

„Viele Luzernerinnen und Luzerner bleiben dem Fest seit längerer Zeit fern“

Alceo Benedetti (44), Gründer der Facebook-Gruppe
Gruppen-Gründer Alceo Benedetti ist überwältig von der zahlreichen Resonanz auf seinen Aufruf, aber ganz überraschend kam es für ihn nicht. „Ich wusste, dass sehr viele Luzernerinnen und Luzerner mit dem neuen Konzept nicht einverstanden sind und dem Fest seit längerer Zeit fern bleiben. Mit diesem Unmut wurde ich persönlich schon oft konfrontiert“, so Benedetti.

Dass sich das OK nun entschieden hat, das Luzerner Fest aus der Altstadt ans Seebecken zu verlegen, bestätigt die Befürchtung Benedettis, dass der Charme des ursprünglichen Altstadtfests gänzlich verloren gehen wird.

 

Schweizerhofquai wird zur Flaniermeile

OK-Präsident Oliver Furrer ist, erstaunlicherweise, der gleichen Meinung wie sein Kritiker Alceo Benedetti. „Es ist tatsächlich auch unser Ziel, das Luzerner Fest wieder gemütlicher und persönlicher zu gestalten“, sagt Furrer. Dazu werde man beispielsweise nächstes Jahr beispielsweise den Schweizerhofquai zur gemütlichen Flaniermeile umgestalten, die jung und alt zum Verweilen einladen soll.

„Es ist gut, dass es diese Facebook-Gruppe gibt“

Furrer stellt aber auch den karitativen Zweck des Luzerner Fests klar: „Ziel ist es, Geld für die Stiftung „Luzerner helfen Luzernern“ zu sammeln. Diese Stiftung ist auch unser Auftraggeber – und nicht, wie viele meinen, die Stadt Luzern.“ Dass auch möglichst viel Geld zusammenkommen kann, müssten nun mal auch viele Menschen am Fest teilnehmen. Dennoch verfolgt Oliver Furrer die Gruppe mit freudiger Aufmerksamkeit. „Die Anliegen der Luzernerinnen und Luzerner sind uns sehr wichtig. Es ist gut, dass es diese Facebook-Gruppe gibt und wir sind offen für Kritik und Anregungen. Auch wir wollen ein gemütliches Luzerner Fest. Aber ein Altstadtfest, wie es früher war, wird es nicht mehr geben“, so der OK-Präsident.

Das Luzerner Fest wurde vor sechs Jahren zum ersten Mal durchgeführt. Es vereinigt das ehemalige Altstadtfest und das Seenachtsfest. Das letzte Luzerner Fest fand Ende Juni dieses Jahres statt und zählte über 70’000 Besucher.

Und was denken Sie, liebe Leserinnen und Leser? Darf das Fest ruhig etwas grösser und anonymer sein oder vermissen auch Sie den dörflichen, persönlichen Charakter des Altstadtfests? Ihre Meinung interessiert uns! Schreiben Sie jetzt einen Kommentar und teilen Ihre Gedanken mit unserer Community!