B&B-Statistik: kontinuierlicher Anstieg von Angebot und Nachfrage

Ob als günstige Alternative zum Hotelaufenthalt, aufgrund der familiären Atmosphäre oder um Schweizer Sitten und Gebräche hautnah mitzuerleben – Bed and Breakfasts (B&Bs) erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit. Das verraten neben Mund-zu Mund-Propaganda und zahlreichen Gästebewertungen auf Onlineplattformen auch die Zahlen des Bundesamtes für Statistik.

Im Jahr 2013 existieren in der Schweiz mehr als 1’000 verschiedene B&Bs – rund 46 Prozent mehr, als noch im Jahr 2007. Und auch die Anzahl Gäste und Übernachtungen steigen stetig an: Waren es vor acht Jahren noch rund 111’500 Gäste mit 263’600 Übernachtungen, sind es sechs Jahre später bereits 186’500 Gäste mit 445’400 Übernachtungen – ein Zuwachs von 67 Prozent der Personen beziehungsweise 69 Prozent der Übernachtungen.

Stattliche Zahlen, soviel steht fest. Aber wo in der Schweiz existieren die meisten B&Bs? In welchen Regionen steigen die Touristen am liebsten ab und wer übernachtet überhaupt in den begehrten Privatunterkünften? Marktindex hat für Sie die markantesten Zahlen herausgepickt.

B&B-Betriebe: grosses Angebot in den Regionen Genfersee, Zürich und Wallis

Mit 136 B&B-Betrieben ist die Region Genfersee inklusive Genf der grösste Anbieter von Bed and Breakfasts in der Schweiz. Auch die Region Zürich weist mit 112 Betrieben ein stolzes Angebot auf, dicht gefolgt vom Wallis mit 111 B&Bs. Betrachtet man die Anzahl Betten, ist das Wallis sogar Spitzenreiter: Hier finden knapp 850 Personen – die halbe Gemeinde Römerswil – einen Schlafplatz in den gemütlichen Privatunterkünften.

Wallis, Vierwaldstättersee- und Genferseegebiet als beliebte Ausflugsziele

Sei es aufgrund des guten Schweizer Weines, der traumhaften Wanderwege oder den vielen beliebten Skigebieten – auch in puncto Logiernächte ist der Kanton Wallis vorne mit dabei. Gesamthaft übernachten dort im Jahr 2013 25’500 Personen – etwa so viele, wie die Gemeinde Kriens Einwohner zählt.

Aber auch die Nachfrage im Raum Vierwaldstättersee und der Region Genfersee zeigen, dass diese Gebiete bei den Bed-and-Breakfast-Gästen sehr beliebt sind. Im Raum Vierwaldstättersee inklusive Luzern sind 2013 rund 21’700 Personen bei Einheimischen zuhause oder einer Pension abgestiegen und haben dort gesamthaft rund 49’000 Nächte verbracht. Im Genferseegebiet waren es rund 18’600 Personen mit 50’700 Übernachtungen. 50’700 Übernachtungen – eine immense Zahl. Würde man die Übernachtungen in Leben ausdrücken, müssten zwei Personen je 70 Jahre lang Nacht für Nacht in einem B&B verbringen.

Woher stammen die Gäste?

Die Schweiz verzeichnet 2013 rund 186’500 Personen, die in einem Bed and Breakfast übernachtet haben. Etwa so viele Menschen, wie die Region Winterthur bewohnen. Dass die meisten B&B-Gäste aus der Schweiz (49 Prozent) und Deutschland (knapp 19 Prozent) kommen, ist nachvollziehbar: Keine oder kaum spürbare Sprachbarrieren sowie ähnliche Gepflogenheiten machen das Reisen besonders einfach und angenehm.

Überraschender hingegen ist, dass neben Franzosen, Italienern und Holländer auch die als eher verschlossen bekannten Chinesen gerne zu Gast in Schweizer B&Bs sind. So übernachten 2013 rund 2’500 chinesische Touristen in einem Bed and Breakfast.

Mit nur 1.25 Prozent aller Übernachtungen ist es eher unwahrscheinlich, dass die beliebten Bed and Breakfasts der Schweizer Hotellerie gefährlich werden könnten. Dennoch sind die kleinen aber feinen Gasthäuser nicht zu unterschätzen – die Zahlen belegen es.

Quelle: HESTA, Bundesamt für Statistik