Wir gehen der Sache auf den Grund

Falls Ihr nächstes Ausflugsziel im Aargau liegt, lassen Sie Ihre Vorurteile zu Hause.

Über wohl keine anderen Schweizer gibt es so viele Vorurteile wie über die Aargauer. Ihnen wird nachgesagt, dass sie alle weisse Socken tragen und unglaublich schlecht Autofahren. Stimmt das wirklich?

Fangen wir gleich mit dem Vorurteil übers Autofahren an. Sind Aargauer wirklich so gefährliche Autofahrer? Gemäss dem Bundesamt für Statistik nicht. Liest man dort die Statistik zur Anzahl der Autounfälle mit Personenschäden pro Kanton, verteidigt Bern mit 2452 Verkehrsunfällen unangefochten Platz 1. Gefolgt vom Kanton Waadt mit 1782 Unfällen. Aargau landet, mit „nur“ 1191 Unfällen, erst auf Platz 3.

Der dritte Platz ist bestimmt nicht etwas worauf man bei Unfallstatistiken stolz sein kann, aber es zeigt: Aargauer scheinen nicht die schlechtesten Autofahrer der Schweiz zu sein. Zumindest die Berner und Waadtländer sollten sich also in Zukunft mit den kantonsbezogenen Beschimpfungen zurückhalten, wenn auf der Autobahn mal wieder ein Auto mit Aargauer Nummernschild zu nahe auffährt… Aber bevor jemand behauptet, dass wir hier neue Vorurteile kreieren: Natürlich gibt es überall gute und schlechte Autofahrer.

Woher das Vorurteil mit den weissen Socken stammt, bleibt weiterhin ein Mysterium. Interessant ist aber, dass die Welschen darüber witzeln, dass alle Deutschschweizer weisse Socken tragen – nicht nur die Aargauer. Dieses Vorurteil ist sicher mindestens genauso wahr wie das über die Aargauer. Nämlich gar nicht. Übrigens geniessen die Aargauer in der französischsprachigen Schweiz lange keinen so schlechten Ruf geniessen wie bei uns in der Deutschschweiz.