Die Vereinigung der Stadtluzerner Krämer war es, aus welcher um 1400 die Zunft zu Safran hervorging

Im 16. und 17. Jahrhundert schlossen sich in der Stadt Luzern verschiedene Handwerker-Innungen zur «Gesellschaft zum Fritschi und zum Safran» zusammen. Dank dem damaligen Gewürzmonopol und der eigenen Pulverstampfe gewann diese Gesellschaft in der Folge ein beachtliches Ansehen und kam entsprechend auch zu einem gewissen Reichtum. Das frühere Zunfthaus an der Reuss – welches einem Teil des heutigen Hotels Balance entspricht – wurde 1836 von der Zunft verkauft. Aus dem erlangten Verkaufserlös zeichnete die Zunft zu Safran Aktien der Stadttheater AG, die damals neugegründet wurde.


Seit 1922 dient der Nölliturm als Zunftlokal. Der Turm konnte von der Stadt Luzern gemietet werden und wurde im Laufe der Jahre ausgebaut. Aktuell zählt die Zunft zu Safran rund 450 Mitglieder. Geführt wird sie vom Zunftmeister, der gleichzeitig das Amt des Fritschivaters bekleidet, sowie von sieben Zunfträten. Neuzünftler, welche die Kriterien erfüllen, werden am sogenannten Jahres-BOT gewählt und aufgenommen. Laut diesen Kriterien müssen diese Neuzünftler Stadtbürger von Luzern sein und eine politisch gutbürgerliche Gesinnung mitbringen.


Gemäss einer alten Tradition fährt am «Schmotzige Donnschtig» der Fritschiwagen dreimal um den Fritschibrunnen. Diese Umrundung ist eine Ehrenbezeugung an «Bruder Fritschi», der hier begraben sein soll und der während Jahrhunderten als beliebtester Luzerner die Gemütlichkeit an der Fasnacht prägte. Dieser «Bruder Fritschi» ist mit seiner «Fritschene» denn auch die legendäre Symbolfigur der Zunft zu Safran.


Bilder: Heinz Steimann  /  www.zunft-zu-safran.ch