In seinem ersten Lebensjahr lernt ihr Kind so viel wie später nie mehr in seinem Leben. Vom hilflosen, vollständig auf Sie angewiesenem Säugling entwickelt es sich bis zu seinem ersten Geburtstag höchstwahrscheinlich zu einem laufenden und überaus neugierigen Kleinkind, welches viele Dinge schon ganz alleine kann. Dabei geht die motorische Entwicklung Hand in Hand mit der kognitiven, denn das Gehirn aktiver Babys ist mehr Eindrücken und Einflüssen ausgesetzt als das eher «fauler» Kinder. Sie können Ihr Baby jedoch mit viel Spass zum Bewegen animieren.

Tragen Sie Ihr Kind nicht ständig mit sich herum

Keine Frage: Säuglinge sind Traglinge und fühlen sich, gerade wenn sie noch frisch auf der Welt sind, bei den Eltern auf dem Arm am wohlsten. Dennoch sollten Sie auch die Kleinsten auf eine dicke Krabbeldecke legen (natürlich nur, wenn diese gerade satt, ausgeschlafen und gut gelaunt sind) und beschäftigen Sie sich dort am Boden mit ihm. Sehr gut für die Förderung der Motorik sind für Babys ab etwa zwei bis drei Monaten so genannte Activity-Center geeignet, die das Kind zum Schauen und Greifen animieren.

Streicheln und massieren Sie Ihr Kind beim Wickeln – das fördert die Körperwahrnehmung

Ein gutes Körpergefühl sowie -wahrnehmung ist wichtig für die Motorik. Dieses können Sie fördern, indem Sie Ihr Baby beim Wickeln oder auf der Krabbeldecke am ganzen Körper streicheln und massieren.

Drehen Sie Ihr Kind frühzeitig auf den Bauch – aber richtig

Kinder müssen erst lernen, ihren Kopf selbstständig zu halten. Mit Neugeborenen trainieren Sie die Kopfhaltung auf dem Arm, etwa indem Sie das Kind im so genannten «Fliegergriff» tragen. Ältere Babys ab ca. zwei Monaten drehen Sie täglich mehrere Male für kurze Zeit auf den Bauch. Zeigen Sie dabei dem Kind, wie es sich selber drehen kann, indem Sie seine Arme und Beine entsprechend führen. Positionieren Sie seine Arme als Stützen.

Reichen Sie Ihrem Kind interessantes Spielzeug zum Greifen

Buntes, klingendes und klapperndes Spielzeug animiert Ihr Kind zum Greifen. Hierfür gibt es im Handel geeignetes Greifspielzeug bzw. Greiflinge zu kaufen. Bei älteren Babys in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres legen Sie das begehrte Spielzeug leicht ausserhalb der Reichweite des Kindes. Dann muss sich das Kind bewegen, um dorthin zu gelangen.

Setzen Sie das Kind nicht zu früh hin

Kinder, die zu früh von ihren Eltern hingesetzt werden, hinken später ihren Altersgenossen motorisch hinterher und brauchen in vielen Fällen eine Physiotherapie – sie haben nämlich nicht gelernt, sich selbst hinzusetzen und konnten die entsprechenden Bewegungsabläufe nicht üben. Deshalb: Üben Sie sich in Geduld! Kurzzeitig können Sie Ihr Baby jedoch zum Füttern in den Hochstuhl o. ä. setzen.

Setzen Sie Ihr Kind nicht in eine Gehhilfe! Animieren Sie es lieber zum Krabbeln

Nicht alle Kinder krabbeln bevor sie anfangen, sich aufzurichten und an den Möbeln entlangzulaufen. Das Krabbeln jedoch ist für die weitere motorische Entwicklung immens wichtig – und hat beispielsweise sogar Einfluss darauf, wie leicht (oder schwer) Ihrem Kind später das Schreibenlernen in der Schule fällt. Machen Sie daher nicht den Fehler, Ihr Kind etwa in eine Gehhilfe (wie z. B. das Gehfrei) zu setzen und so von diesem wichtigen Entwicklungsschritt abzuhalten.

Geben Sie Ihrem Lauflerner lieber etwas zum Schieben, anstatt ihn ständig an der Hand zu halten

Kinder, die vor allem an der Hand ihrer Eltern laufen, lernen das freie Gehen später als Kinder, die sich möglichst selbst festhalten. Letztere können ihr Gleichgewichtssystem eher trainieren und gewinnen so schneller Sicherheit. Bei dieser Entwicklung können so genannte Lauflernwagen, die das Baby selbst schieben kann, helfen.