Tipps für Restaurantbesuche mit Hund

In vielen Schweizer Restaurants stehen nicht nur gut gefüllte Teller: Auch Hundenäpfe sind hierzulande häufig anzutreffen. Damit Wirte die Offenheit gegenüber den Vierbeinern nicht bereuen, bringen Herrchen und Frauchen idealerweise Verständnis für den laufenden Restaurantbetrieb und die Bedürfnisse hundeloser Restaurantbesucher mit.

Bis vor einigen Jahren war unter Schweizer Gastronomen kaum ein Wirt anzutreffen, der vor Hundebesitzern konsequent die Tür verschloss. Heutzutage spricht sich ein wachsender Anteil gegen Restaurantgäste mit Vierbeinern aus. Das nicht etwa, weil das Gastgewerbe keine Hunde mag. Man beschwert sich vor allem über mangelnde Hundeerziehung und Ignoranz.

Hundeverbot hat seine Gründe

Schweizer Gastronomiebetriebe stehen aktuell vor einer schwierigen Aufgabe. Der Kosten- und Konkurrenzdruck wächst, während man sich an immer strengere Vorschriften halten muss. Das betrifft einerseits Inhaltsstoffe und Qualitätsstandards und auf der anderen Seite die Betriebshygiene. Während betriebliche Hygienestandards für sämtliche Branchen eine Rolle spielen, gelten bei der Lebensmittelverarbeitung im Kontext der Lebensmittelsicherheit besonders strenge Vorgaben.

Laut Hygieneverordnung darf man in Küchen und anderen Räumen, in denen mit Lebensmitteln verfahren wird, keine Tiere halten oder mitführen. Jedoch erlaubt der Gesetzgeber Hunde zumindest in Gästeräumen, sofern kein Kontaminationsrisiko für die Lebensmittel besteht.

Obwohl offiziell also kein Gesetz die tierische Restaurantbegleitung verhindert, verhängen immer mehr Schweizer Wirte ein Hundeverbot. Neben fehlendem Hygienebewusstsein aufseiten vieler Hundebesitzer bemängeln sie antiautoritäre Hundeerziehung, die sich mittlerweile zu einem Trend entwickelt.

An der kurzen Leine

Gute Schweizer Hundeschulen gibt es zur Genüge. Trotzdem berichten Wirte immer häufiger, dass Herrchen und Frauchen ihren Vierbeinern mehr erlauben als noch vor Jahren. Kläffer brachte man früher nicht mit ins Restaurant. Bei Ungezogenheiten wurde durchgegriffen und losgerissene Hunde auf Nahrungssuche in der Restaurantküche traf man so gut wie niemals. An der kurzen Leine führte man die Vierbeiner in den Gastraum, wo sie unter den Tischen schliefen. Mittlerweile erleben Gastwirte immer häufiger ausser Kontrolle geratene Hunde und Besitzer, die in aller Ruhe weiteressen.

Nur stressresistente Hunde

Nicht jeder Hund bleibt in Menschenmengen, konfrontiert mit anderen Vierbeinern, Hektik und Essensgerüchen, ruhig. Die Restaurant-Umgebung ist für Hunde nicht ideal und lässt die Stresspegel der tierischen Begleiter steigen. Das ist einerseits eine unnötige Belastung für die Hunde und belastet auf der anderen Seite auch andere Restaurantbesucher, sofern sich der Vierbeiner die Unruhe anmerken lässt. Je niedriger die Stressresistenz, desto unruhiger werden die Tiere. Deshalb nimmt man stressanfällige Hunde lieber nicht mit ins Gasthaus.

Restaurantbesuche vorbereiten

Obwohl einige Restaurants mittlerweile nur ungern Hunde einlassen, machen viele Wirte noch immer Ausnahmen oder gehen Kompromisse ein. Deshalb ist nichts verloren, wenn Hundebesitzer vorab unverbindlich bei den Restaurantbetreibern nachfragen. Insbesondere in Biergärten spricht kaum etwas gegen den tierischen Begleiter, solange man stets ein Auge auf das Verhalten hat und den eigenen Hund bestens einzuschätzen weiss. Die meisten Wirte treffen noch immer Einzelfallentscheidungen. Wer erzogene Hunde vorab durch regelmässige Stadtaufenthalte und Essensbesuche in fremden Haushalten auf das richtige Verhalten in Restaurant-Situationen vorbereitet, hat entsprechend gute Chancen.