Himmel und Hölle – Spiele und Speisen

«Himmel und Hölle» ist ein Fingerspiel aus einer Papierbastelei und bei Kindern sehr beliebt. In der Schweiz ist dieses Spiel als «Schnipp-Schnapp» bekannt. Ein Hüpfspiel, bei dem mit Strassenmalkreide Himmel und Hölle auf den Asphalt gemalt werden, heisst ebenfalls «Himmel und Hölle». Hierbei muss mit den Füssen ein Stein von der Hölle in den Himmel gekickt werden, ohne die Linien zu berühren. Doch was hat die Bezeichnung «Himmel und Hölle» mit Essen zu tun?

«Himmel und Hölle» oder auch «Himmel und Erde» ist ein traditionelles Gericht aus dem deutschsprachigen Raum und besteht hauptsächlich aus Kartoffeln (Erdäpfeln) und Äpfeln. Als Fleischbeilage dienen Blutwurst, Grützwurst, Leberwurst oder Bauchspeck. Statt Äpfel kann man auch Birnen verwenden. Im Rheinland heisst diese seit dem 18. Jahrhundert bekannte Hausmannskost «Himmel und Äad». Der Name geht auf die alte Bezeichnung Erdapfel für Kartoffel zurück. Die in der Erde wachsende Knolle steht für Hölle beziehungsweise Erde, der an den Bäumen wachsende Apfel steht für den Himmel.

Bei «Himmel und Hölle» handelt es sich ursprünglich um ein Ein-Pfannen-Gericht. Diese Zubereitungsmethode spart Zeit, minimiert den Wasserverbrauch und schont den Geschirrspüler. Die Variationen bei der Zubereitung sind regional verschieden. Jede Nanny hat ihr eigenes Rezept, das in der Familie weitergeben wird. Inzwischen ist das schmackhafte Gericht fast in Vergessenheit geraten und steht kaum noch auf dem Speisezettel der Schweizer. Das ist sehr schade, denn es ist wirklich kinderleicht zu kochen. Wir haben «Himmel und Hölle» für Sie wieder ausgegraben und präsentieren Ihnen zwei sehr einfache, unterschiedliche Rezepte.

Himmel und Hölle mit Speck für die Auflaufform (4 – 5 Personen)

  • 1 kg Kartoffeln
  • 1 kg Äpfel (oder Birnen)
  • 500 g Bauchspeck in Streifen
  • 50 g Butter
  • 0,3 l Milch
  • 1 Ei
  • 1 grosse Gemüsezwiebel oder 2 mittlere Zwiebeln
  • Pfeffer, Salz, Zucker, etwas Muskat

Legen Sie mit dem Bauchspeck eine grosse Auflaufform aus. Die rohen, geschälten Kartoffen schneiden Sie in fingerdicke Scheiben, die geschälten und entkernten Äpfel in Spalten, die Zwiebeln in Ringe. Schichten Sie Kartoffelscheiben, Apfelspalten und Zwiebelringe so lange auf, bis die Auflaufform zu drei Viertel gefüllt ist. Würzen Sie kräftig mit Salz und Pfeffer. Geben Sie Butterflocken und paar Zwiebelringe darüber. Alternativ können Sie auch fertig geröstete Zwiebeln nehmen. Die Milch wird mit einer Prise Zucker, Muskat und dem Ei verquirlt und über dem Schichtgemüse verteilt. Die Auflaufform kommt für etwa 20 Minuten in den auf 200 Grad Celsius vorgeheizten Herd. «Himmel und Hölle» ist fertig zubereitet, wenn die Kartoffeln weich sind. Probieren Sie auch die Variante mit Birnen. Lecker!


Himmel und Hölle mit Blutwurst (Einzelzubereitung für 1 – 2 Personen)

  • 300 g Kartoffeln
  • 300 g Apfelkompott
  • 300 g Blutwurst
  • 3 Esslöffel TK-Mischgemüse (Erbsen und Möhren)
  • 2 Esslöffel Butter
  • 1 gehackte Zwiebel
  • Pfeffer, Salz, Zucker, etwas Muskat

Kartoffeln und Mischgemüse gar kochen, abgiessen und mit Butter und Milch zu einem Stampf verrühren. Würzen Sie den Kartoffelbrei mit Salz, einer Prise Zucker und Muskat. Während diese Zutaten kochen, erhitzen Sie in einer Pfanne die in Stücke geschnittene Blutwurst mit den gehackten Zwiebeln und einer Prise Pfeffer. Bitte nicht braten, die Wurst wird sonst bitter. Dieser sanfte Vorgang nennt sich schmelzen. Das (fertige) Apfelkompott wird einfach im Topf oder in der Mikrowelle erwärmt. Kartoffelstampf, Blutwurst und Apfelkompott richten Sie anschliessend auf einem vorgewärmten Teller an. Dieses extrem einfache «Himmel und Hölle»-Gericht gelingt jedem und ist die richtige Mahlzeit für den schnellen Hunger zwischendurch.

Guten Appetit!