Im Kopf beginnt die Traumschwangerschaft

Der Gedanke an die absolute neun monatige Komplikationslosigkeit gepaart mit schöner Haut, vollem, glänzendem Haar, Glückseligkeit bei Tag und Nacht sowie einer geringen Gewichtszunahme ist wohl der Wunsch, vielleicht auch die wunderschöne Vorstellung einer jeden schwangeren Frau – die Traumschwangerschaft – für die einen eine wunderbare Realität, für die anderen eine völlige Illusion.

Meistens fehlt nichts

In vielen Fällen sind diese Sorgen und Unbefindlichkeiten selbst herbeigeführt und nur selten liegt tatsächlich ein medizinisch fundierter Befund vor, der Anlass zur Sorge geben müsste. Morgendliche Übelkeit, Blutungen – wie so oft im Leben, ist es der eigene Kopf, der hier einem einen Streich spielt und anstelle der Freude über den kommenden Familienzuwachs gehörig den Angstschweiss auf die Stirn treiben kann.

Die Gesellschaft und ihr guter Rat

Bereits bei der Äusserung nach einem Kinderwunsch werden viele Frauen von allen Seiten unter Druck gesetzt. Gleich ist von künstlicher Befruchtung die Rede, ein Spermiogramm muss her, Nahrungsergänzung, Akupunktur oder Basaltemperaturmessungen ersetzen nun den Spass im Alltag. Schlägt das Glück dann endlich zu, dann wird die Euphorie ganz schnell ersetzt von allen möglichen Beschwerden, denn zurückgegriffen wird im Falle einer Frühschwangerschaft nicht mehr auf den Hausverstand, der einem sagt: „freu‘ Dich einfach und entspann Dich“, sondern vielfach auf irgendwelche Foren, wo im Mantel der Anonymität Erfahrungen ausgetauscht werden und ganz häufig vom worst case berichtet wird. Angestachelt von dem guten Rat einer Mitleidenden irgendwo in dieser Welt, teilt man ganz schnell die Überzeugung – es muss wohl etwas Schlimmes sein und so verbringt man lieber den halben Tag auf der gynäkologischen Ambulanz.

Traumschwangerschaft ist eine Sache des Kopfes

Gibt es ein Rezept für eine Traumschwangerschaft? Ja gibt es – es heisst Gelassenheit und Vertrauen auf die Medizin. Die vielfachen Untersuchungen während einer Schwangerschaft sind tolle Begleiter, auf die man sich verlassen kann. Anstelle sinnentleerte Ratgeber und Internetforen zu lesen, sollte man gerade jetzt ein Gespür für seinen eigenen Körper entwickeln und auch zulassen. Es ist völlig unerheblich, welche Beschwerden andere Frauen durchmachen mussten. Jeder ist ein Individuum. Es ist viel wichtiger sich in der Schwangerschaft mit seinem Kind unter dem Herzen zu synchronisieren, als mit vermeintlichen Leidgenossen im Internet oder irgendwelchen Büchern.

Eine positive Einstellung im Kopf hält vielen Wehwehchen die Tür verschlossen. Schwanger zu sein bedeutet nicht, dass man sofort das Leben nicht mehr geniessen darf. Im Gegenteil – jetzt ist der Zeitpunkt gekommen um sich in seiner Familie und Partnerschaft richtig fallen zu lassen und sich was Gutes zu tun. Das heisst übersetzt – man darf Essen, man darf Sport machen, man darf lachen, reisen, und auch bei Freunden sein. Schwanger zu sein bedeutet Leben! Es ist ein Geschenk, ein Privileg und ein ganz persönliches Erlebnis. Was zählt ist die eigene Einstellung.

Und bei all den gutgemeinten Ratschlägen aus dem Umfeld sollte man vielleicht nur eines – nicht hinhören.