Wissenswertes rund um das wichtige B-Vitamin Folsäure

Folsäure gehört zur Gruppe der wasserlöslichen B-Vitamine. Die natürlich vorkommende Folsäure wird als Folat bezeichnet. Ein latenter Mangel ist in der Bevölkerung weit verbreitet und zeigt sich in Müdigkeit, Nervosität oder Schwächegefühl. In der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Bedarf an Folsäure, der sich nicht über die Ernährung decken lässt, jedoch für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes notwendig ist. Deshalb wird Ihnen Ihr Arzt zu Beginn einer Schwangerschaft die Einnahme von Folsäure empfehlen.

Ein Folsäuremangel in der Schwangerschaft ist gefährlich

Zur Entwicklung des Nervensystems benötigt das Ungeborene eine ausreichende Menge an Folsäure. Möglicherweise haben Sie bereits von Kindern gehört, die mit einem offenen Rücken (Spina bifida) zur Welt kamen. Von Folat ist bekannt, dass es als einziges Vitamin in der Lage ist, einen sogenannten Neuralrohrdefekt zu verhindern. Damit erklärt sich die Empfehlung einer Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft.

Doch Folsäure kann mehr! Das Vitamin ist an der Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) beteiligt. Es fördert die Produktion von Hormonen (Noradrenalin, Serotonin), die im Nervensystem wirksam sind und entscheidend zum Wohlbefinden beitragen können. Folsäure unterstützt die Gehirnfunktion, bestimmt die Zusammensetzung des menschlichen Erbgutes und ist ein Bestandteil der Flüssigkeit im Rückenmark.

Die benötigte Tagesmenge an Folsäure

In den ersten 3 Monaten Ihrer Schwangerschaft sind 600 Mikrogramm Folsäure erforderlich. Schwangeren, die bereits ein Kind mit offenem Rücken geboren haben, wird eine Tagesmenge von 4 Milligramm empfohlen. Es ist nicht gefährlich, ab der 13. Schwangerschaftswoche weiterhin ein Präparat mit Folsäure einzunehmen, doch dazu sollten Sie sich von Ihrem Arzt individuell beraten lassen.

Folsäurereiche Lebensmittel essen

Nicht nur in der Schwangerschaft sollten Sie Ihrem Körper genügend Folsäure zur Verfügung stellen. Hauptlieferant ist grünes Blattgemüse. Deshalb können Sie Ihren Speiseplan je nach Jahreszeit mit einem Salat ergänzen. Andere Nahrungsmittel, die Sie je nach Vorliebe oder Bekömmlichkeit wählen sollten, sind Weizenkleie, Sonnenblumenkerne, Linsen, Pellkartoffeln, Rosenkohl, Spargel, Spinat, Brokkoli, Petersilie, Gartenkresse, Bombeeren oder Orangen. Zu den tierischen Produkten, die Folat enthalten, gehören Eigelb, sowie Kalb- und Rindfleisch.

Wie jedes Vitamin reagiert Folsäure empfindlich auf Licht und Hitze. Was Sie nicht als Rohkost verzehren können, sollten Sie in etwas Olivenöl dünsten. Wenn Sie Gemüse lieber in Wasser kochen möchten, dann ist nur wenig Flüssigkeit erforderlich. Noch schonender ist Dampfgaren im Umgang mit wasserlöslichen Vitaminen, wie dem Folat.

Folsäure vorsorglich einnehmen

Manche Ernährungsmediziner empfehlen Frauen mit Kinderwunsch eine vorbeugende Einnahme von Folsäure. Sie raten zu 400 Milligramm pro Tag. Mit dieser Menge können sich die körpereigenen Speicher bereits vor der Schwangerschaft füllen, so dass Ihr Baby in den ersten Wochen der Gravidität gut versorgt ist. Denn bis zur Bestätigung des freudigen Ereignisses dauert es in der Regel einen Monatszyklus. Ist der Schwangerschaftstest positiv, sollten Sie mit der Einnahme von Folsäure sofort beginnen. Wenden Sie sich dazu vertrauensvoll an Ihren behandelnden Arzt!