Lieber «Samichlaus», wer bist Du eigentlich?

Bald ist es soweit: Am 6. Dezember ist Nikolaustag. Mit Fackelzügen und bunten Laternen wird der liebe «Samichlaus» bereits in diesen Tagen überall in der Schweiz willkommen geheissen. Aber Moment mal: Wen begrüssen wir denn da eigentlich genau?

Für Gross und Klein gibt es in diesen Tagen Grund zur Freude: Denn der «Samichlaus» besucht das Land und geht überall auf Hausbesuche. Wer das Jahr über brav war, darf sich bei dieser Gelegenheit sogar ein ordentliches Stück von seinem köstlichen Reiseproviant abzwacken. Aber auch für die weniger Braven unter uns ist noch nicht alle Hoffnung verloren: Denn möglicherweise lässt sich der gütige «Samichlaus» noch versöhnlich stimmen, wenn sich die «Luusbuebe» und «Luusmeitschi» wenigstens bei seinem Empfang so richtig ins Zeug legen. Aber nun Moment mal: Wer ist eigentlich dieser «gueti Maa», dem alljährlich eine derart pompöse Begrüssung gebührt? Auf Spurensuche sind wir auf folgende, beeindruckende und durchaus plausible Geschichte gestossen:

Die ganze Tradition rund um den Mann mit dem schneeweissen Bart findet ihren Ursprung im 3. Jahrhundert: In dieser Zeit wurde in Petras Lykien ein Junge namens Niklaus geboren. Der kleine Niklaus stammte aus einem wohlhabenden Elternhause und gelangte – nach dem frühen Tode seiner Eltern – schon früh zu grossem Reichtum. Das ganze Geld behielt er aber nicht etwa für sich, sondern verteilte es grosszügig an die Armen. Niklaus tat dies in geheimer Mission, sodass es letztlich der Zufall war, der ihn für seine Taten belohnte: Nach dem Tod des Bischofs von Myra erschien Niklaus als erster zum Frühgottesdienst und wurde in der Folge zum neuen Bischof und Vater von Myra. Als solcher kümmerte er sich nun ganz offiziell um das Wohl seiner Mitmenschen. Sogar eine gravierende Hungersnot, die das Land Jahre später heimsuchte, meisterte der fromme Niklaus mit Bravur: Durch geschickte – und zugleich etwas mysteriöse – Verhandlungen mit Seemännern aus der Stadt Alexandria gelang es ihm, den Kornvorrat im Lande und damit das Überleben seiner Mitmenschen zu sichern.

Aber jetzt einmal ernsthaft: Was ist wirklich dran an dieser Legende und was entsprang lediglich der Phantasie eines kreativen Schreiberlings? Diese Frage kann wohl einzig und allein der «Samichlaus» selbst beantworten. Eins steht aber auf jeden Fall bereits fest: Eine herzerwärmende Geschichte ist es allemal. Und ob Legende oder nicht: Über die leckeren «Schnausereien» freuen wir uns sowieso!

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