Die Weihnachtszeit unterbricht den Alltag auf beschauliche Art und Weise. Sie hinterlässt aber auch deutliche Spuren in der Statistik. Bei den meisten Zahlen, Fakten, Anekdoten und Ereignissen werden Sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen können, andere erstaunen und einige erschrecken sogar. Nahezu unfassbar ist zum Beispiel, dass rund zehn Prozent der Bevölkerung laut einer Stern-Studie überhaupt nicht wissen, warum Weihnachten gefeiert wird…

Einfache Gaben sind teuren Präsenten gewichen

Gerade das Brauchtum sollte eigentlich eng mit Weihnachten verknüpft sein. Ist es auch, allerdings anders als Sie meinen. So werden »Schenken« und »Dekorieren« als beliebteste Bräuche in der Weihnachtszeit genannt. Laut Umfragen verbinden über 70 Prozent der Menschen im deutschsprachigen Raum Weihnachten mit Geschenken. Die altehrwürdige Tradition, einfache Gaben an Heiligabend seinen Liebsten zu schenken, geht dabei aufs frühe Mittelalter zurück. Erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts werden teure Präsente gekauft.

Der weihnachtliche Kirchgang findet demgegenüber immer weniger statt – noch nicht einmal 30 Prozent verbinden Weihnachten mit einem Kirchgang. Auch das Singen von Weihnachtsliedern hat erheblich nachgelassen. Stattdessen werden Weihnachtslieder bevorzugt aus dem Internet heruntergeladen. In der Beliebtheitsskala steht dabei mit einer Download-Quote von 60 Prozent der Song «Last Christmas» einsam an der Spitze. Wenn das die Franziskaner wüssten. Schliesslich gelten die Ordensbrüder als Komponisten des beliebten Weihnachtsliedes «Stille Nacht, heilige Nacht», das vor rund 190 Jahren im österreichischen Oberndorf entstanden ist.

Der Weihnachtsmann ist gerade einmal 200 Jahre alt

Das Christkind bzw. der Weihnachtsmann als imaginäre Wesen sind zur Weihnachtszeit heutzutage allgegenwärtig. Das war aber nicht immer so. Erst seit etwa 200 Jahren bringen diese imaginären Wesen die Geschenke. Zuvor wurden die Gaben an Weihnachten vorzugsweise mit der Samichlaus-Legende in Verbindung gebracht. Oder Kobolde, Elfen und Weihnachtshexen als die Überbringer von Gaben ausgemacht. Damals ging es vor allem um Backwerk und Naschereien, da ein üppig gedeckter Tisch weitgehend die Ausnahme bildete. In der Moderne wird beim Essen zu Weihnachten allerdings nicht gegeizt. Es wird geschätzt, dass bei rund zwei Drittel aller Haushalte, die Weihnachten feiern, eine Gans auf dem Speiseplan steht. Dazu passt, das rund 76 Prozent der Tiere zwischen Oktober und Dezember geschlachtet werden.

Vorsicht vor und auf Weihnachtsfeiern

Nebst Nächstenliebe und Besinnlichkeit hat die Weihnachtszeit aber auch ihre dunklen Seiten: Streit, Brände und Diebstähle gehören ebenfalls zur Weihnachtszeit. Laut der Statistik nehmen auch die Fälle von häuslicher Gewalt zu. So verdoppeln sich direkt nach Weihnachten die Zugriffszahlen bei Internetseiten über Unterhaltsrechner und Scheidungsrecht. Andererseits: Im September werden statistisch die meisten Kinder geboren (9 Prozent) – gezeugt werden sie also im Dezember zur Weihnachtszeit. Weihnachtsfeiern haben kaum noch etwas mit Brauchtum zu tun, obwohl sie Tradition haben. Eine britische Studie enthüllte, dass sich ein Drittel der Gäste einer Weihnachtsfeier im Suff grundsätzlich prügelt, 9 Prozent kündigen spontan und  25 Prozent fordern eine Gehaltserhöhung. Das sind dann wohl Weihnachtstraditionen der anderen Art. Na dann, frohe Weihnachten.

Das Marktindex.ch Team wünscht Ihnen frohe Weihnachten!