Front-, Heck oder Allradantrieb – Vor- und Nachteile der einzelnen Antriebsarten

Wenn es um den Markt der Automobile geht, wird grundsätzlich zwischen den drei unterschiedlichen Antriebsarten unterschieden: Heck-, Front und Allradantrieb. Dabei bringt jede Antriebsart ihre Vorteile, wie auch Nachteile mit sich – nicht nur, wenn es um das Fahren im Winter geht. Und die sollen an dieser Stelle einmal beleuchtet werden.

Allradantrieb – der Antrieb, der für Geländewagen konzipiert wurde

Der (permanente) Allradantrieb ist die Antriebsart, die mit den höchsten Kosten verbunden ist. Die Kraft des Motors wird auf alle Räder übertragen. Dieser Antrieb zahlt sich dann aus, wenn die Strassenbedingungen eher schlecht oder die Witterungsverhältnisse widrig sind. Wer bereits einmal ein Allradfahrzeug im Winter auf Schnee- oder eisglatter Fahrbahn an einer zu bewältigenden Steigung gefahren ist, der wird dies nie wieder missen wollen. Doch auch der Allradantrieb bringt natürlich seine Nachteile mit. Es muss ein weiteres Getriebe als Verteiler verbaut werden, es muss ein zweites Differential her und es sind vier Antriebswellen notwendig. Auch eine Fahrwerkmodifikation wird nötig, denn es entstehen Längskräfte bei dieser Antriebsart, die es zu regulieren gilt. Das heisst, Allradantriebe kosten ein Mehr an Geld, haben ein Mehr an Gewicht, der Reibungsverlust erhöht sich signifikant und dadurch steigt immer auch gleichzeitig der Kraftstoffverbrauch an.

Frontantrieb – rund 70 % aller Pkw bringen ihn mit

Bei Fahrzeugen, die mit einem Frontantrieb ausgerüstet sind, wird die Kraftübertragung des Motors durch die Vorderräder auf die Strasse gebracht. Die weite Verbreitung – rund 70 % aller Fahrzeuge sind mit Frontantrieb ausgerüstet – lässt sich auf den geringen Leistungsverlust und die Herstellungskosten zurückführen. Die Kraft wird da, wo der Motor im Pkw verbaut ist, auf die Strasse übertragen und sorgt damit dafür, dass eine überschaubare Teilezahl benötigt wird. Frontmotorisierung und Frontantrieb harmonieren gut zusammen. Der Nachteil beim Frontantrieb liegt in der Neigung zum Untersteuern und darin, dass bei scharfen Beschleunigungen der Gripp verloren gehen kann wenn das Fahrwerk nicht optimiert und das Gewicht perfekt verteilt ist.

Heckantrieb – der Klassiker der Antriebsarten

Beim Fahrzeug, das heckgetrieben operiert, wird die Leistung des Motors auf die Hinterräder übertragen und dort auf die Strasse gebracht. Da der Motor in der Regel im Frontbereich verbaut ist, muss mit Wellen dafür gesorgt werden dass die Motor-Power nach hinten transportiert wird. Das bedeutet: mehr an Gewicht, mehr an Kosten, da «Wege» mit Wellen zu überbrücken sind und die Kardanwelle mit einem Tunnel geschützt werden muss. Der Vorteil der Hecktriebler liegt dabei darin, dass die Lenkungsachse durch Beschleunigungen nicht belastet wird und der da das Fahrzeug geschoben und nicht gezogen wird. Klassische Hecktriebler neigten – im Gegensatz zum Untersteuern beim Fronttriebler – zum Übersteuern. Darum wurden die Fahrzeuge die vom Heck aus angetrieben werden früher Heckschleudern genannt, was das Ausbrechen beim Übersteuern charakterisiert. Das Ausbrechen lässt sich jedoch durch die moderne Technik – ESP und ASR – hervorragend ausgleichen.

Sicherheit im Winter – welcher Antrieb soll es sein?

Nachdem nun all drei Antriebsarten analysiert wurden, ist ein eindeutiger Sieger nicht auszumachen. Allradantrieb steht für ein hohes Mass an Traktion, Wendigkeit und Sicherheit, bringt jedoch preisliche Nachteile mit. Der Fronttriebler ist günstig gehalten und weist solide Fahrleistungen auch im Winter auf. Unter Normalbedingungen kommt man mit ihm immer an. Die Vorteile der Fahrzeuge, die heckgetrieben sind – das hohe Mass an Kraftentwicklung durch Vorschub sowie die hohe Agilität und Power – lassen sich im Winter eher schlecht ausspielen. Und im Grunde liegt die Antwort auf die Frage, welche Antriebsart richtig ist, am Fahrer selbst. Probefahren und der Antrieb, der sich für einen selbst am besten anfühlt, ist der richtige.