Originalität ist wichtig

Das Spannende an Oldtimern ist, dass es praktisch kein Fahrzeug, kein noch so heruntergekommenes Wrack gibt, das sich nicht wieder aufbauen lässt. Dementsprechend klassifizieren Liebhaber ihre Klassiker nach einem speziellen Bewertungssystem, dessen Skala von 1 (makellos, perfekt) bis 5 (nicht mehr fahrbereit, defekt, fehlende Teile) reicht. Dennoch gilt: Selbst ein Fahrzeug mit Note 5 kann man komplettieren, schweissen, lackieren und neu aufbauen. Das lohnt sich jedoch häufig nur dann, wenn der Wert des fertigen Autos höher ist, als die Restaurationskosten.

Perfektes Original oder neu aufgebaut?

Unberührte Klassiker mit vollständiger Historie und Originallack sind ausgesprochen selten. Wer so ein Auto besitzt, gibt es selten wieder her. Die meisten Oldtimer-Liebhaber definieren «Original» liberaler. Sie meinen damit Fahrzeuge, die sich optisch und technisch in einem passablen Zustand befinden, fahrbereit sind und nicht von Grund auf restauriert wurden. Idealerweise besitzt das «Schätzchen» eine unfallfreie Karosserie und Bauteile, die im Grossen und Ganzen dem Auslieferungszustand entsprechen.

Das Problem ist, dass es bei bestimmten Fahrzeugtypen nur noch sehr wenige, einigermassen gut erhaltene Originale gibt. Findige Enthusiasten denken sich dann etwas aus. Sie nehmen einfach, was sie bekommen können und bauen um. Kurzerhand wird die Karosse heruntergenommen und neu aufgebaut. So lässt sich auch erklären, dass immer mehr Umbauten und Oldtimer-Replika auf den Markt drängen, die von einem Nichtfachmann kaum zu unterscheiden sind.

Doch Achtung! Der Gesetzgeber ist streng! Wer Pech hat, bekommt seine neue Errungenschaft nicht einmal zugelassen. Deshalb empfiehlt es sich, zur Besichtigung einen autorisierten Gutachter mitzunehmen, der sich mit dem avisierten Oldtimer-Typ auskennt.

Ausnahme Sicherheitsgurt

Bei der Sicherheit hört die Liebhaberei auf. Obwohl Originalität für Oldtimer ein wesentliches Wertkriterium ist, gefährden Sicherheitsgurte die Zulassung nicht. Etliche Oldtimer, die nach dem Krieg gebaut wurden, verfügen sogar werkseitig über Befestigungsmöglichkeiten für Sicherheitsgurte. Der moderne Dreipunktgurt ist eine schwedische Erfindung. Schon 1963 hatten nahezu alle Volvo-Modelle Sicherheitsgurte.