Kenner bezeichnen die Schweiz gerne als das Veloland, in dem für jeden Velo-Typ die passende Wegstrecke ausgewiesen ist – egal ob für die Familie, mit dem E-Bike, mit dem Rennvelo oder im Öffentlichen Verkehr. Wer sich jedoch aufmachen möchte, um eben dieses Veloland auf einer der vielseitigen Routen zu erleben, der braucht dazu auch das passende Gefährt. Mit der Auswahl, die gerade im Velo-Bereich immer grösser wird, wird auch die Entscheidung der Verbraucher schwieriger, welcher Velo-Typ denn wohl der Passende ist.

Der folgende Beitrag beleuchtet nicht nur die unterschiedlichen Velo-Varianten, sondern auch Besonderheiten, Eignung sowie Vor- und Nachteile. Das allseits beliebte E-Bike wird im Folgenden ausgeklammert, obgleich es bereits Argumente dafür gibt, wie das Velofahren mit dem E-Bike zur Therapie werden kann.

Das Citybike: Für Kurzstrecken und den Stadtverkehr die beste Wahl

Das Citybike ist das umweltbewusste und sportliche Fortbewegungsmittel in der Stadt. Es ist komfortabel und so konzipiert, dass es seinen Fahrer auf ausgewiesenen, asphaltierten Velo-Wegen gut und sicher von A nach B bringt. Häufig verfügen Citybikes über praktische Details, wie etwa einen Korb, der es den Fahrern ermöglicht, kleinere Einkäufe unterzubringen, den Aktenkoffer fürs Büro oder die Tasche für Uni oder Schule. Typisch für ein Citybike ist die aufrechte Sitzposition, die für entspanntes Radeln sorgt. Rein technisch betrachtet sind gute Nabenschaltungen bei diesen Modellen häufig zu sehen, weil der Wartungsaufwand hierbei vergleichsweise gering ist. Auch verfügen Citybikes über eine Grundausstattung, die das Velo verkehrstauglich macht – inkl. fest montierter Lichtanlage, Nabendynamo, Ständer, Schutzblech und Klingel.

Das Citybike ist das Fortbewegungsmittel in der Stadt. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Die Fortbewegung via Citybike ist gut für die Gesundheit, schont die Umwelt und erspart einem die lästige Parkplatzsuche.

Das Trekkingbike: Der Allrounder für Stadt- und Landtouren

Wer nicht ausschliessen kann, dass das Velo nicht nur zur Fortbewegung von A nach B dienen soll, sondern dass nachmittags, abends oder an den Wochenenden auch einmal ein Ausflug in einfaches Gelände ansteht, der ist mit einem Trekkingbike gut beraten. Im Fachhandel stehen Trekkingbikes häufig Seite an Seite mit sogenannten Crossbikes, die noch einen Tick sportlicher ausgerichtet sind als das Trekkingvelo.

Der Unterschied zwischen Trekking- und Crossbike liegt in den Details: Während ein Trekkingbike auch noch im Stadtverkehr funktioniert, fehlen bei einem Crossbike wichtige, verkehrstechnische Details.

Das sind die Unterschiede:

  • Trekkingbikes sind gut fahrbar auf Asphalt und im einfachen Gelände. Damit ist das Trekkingvelo ein beliebtes Familienvelo, denn gerade mit kleinen Kindern führen die Velowegstrecken in aller Regel noch nicht über steile, schwierige Feldwege.
  • Crossbikes verfolgen einen sportlicheren Ansatz und taugen einerseits, um damit befestigte und unbefestigte Wege zu befahren, andererseits aber auch, um damit mit hohen Geschwindigkeiten über eine Asphaltstrecke zu düsen. Was fehlt, ist die alltagstaugliche Ausstattung. Schutzblech, Ständer, Beleuchtung und Gepäckträger fehlen bei diesem Velo-Typ, was auch bedeutet: Für den Alltagsgebrauch taugt das Crossbike nicht. Stattdessen erinnert es technisch ein wenig an ein Mountainbike: mit Scheibenbremsen, Kettenschaltung und gefederter Gabelung.

Das Rennvelo: Konzipiert für den Geschwindigkeitsrausch auf zwei Rädern

Das Rennvelo hat einen ganz bestimmten Zweck: Es soll möglichst schnell fahrbar sein und muss deswegen auf alles verzichten, was das Velo zusätzlich beschweren würde. Damit wird das Rennvelo auch zum puristischsten Modell, das es im Handel gibt. Der Nachteil: Die Minimalausstattung lässt das Rennvelo zwar schnell fahren, erlaubt es ihm aber nicht, auf der Strasse zu fahren, denn einige für die Verkehrssicherheit wichtige Details fehlen. Obgleich das Rennvelo auf den ersten Blick vielleicht sogar etwa gebrechlich wirkt, weil die Reifen besonders schlank sind, taugt es doch dazu, Pässe durchs Gebirge zu erklimmen und im rasanten Tempo bergab zu düsen. Wer mit dem Kauf eines Rennvelos liebäugelt, sollte sich seiner eigenen Fahrvorlieben bewusst sein, denn es gibt Modelle für die Langstrecke, Aero-Modelle, die ein Plus an Geschwindigkeit herausholen und auch Rennvelos, die für Triathleten gebaut wurden.

Ein Rennvelo wirkt auf den ersten Blick fast schon zerbrechlich. Im Handel wird dieses Modell als puristisch bezeichnet, schliesslich wurde bei der Konzeption des Velos alles daran gesetzt, dass das Velo möglichst leicht ist, um schnell vorankommen zu können.

Das Mountainbike: Sportlich, aber nicht zerbrechlich

Das Mountainbike erfordert nicht weniger sportliche Kondition als beispielsweise das Rennrad, allerdings ist es bei Weitem nicht so puristisch und beinahe schon zerbrechlich anmutend wie eben dieses. Das Mountainbike ist ein Sportvelo, dass auf Offroad-Strecken für richtig viel Fahrspass sorgt. Im Fachhandel wird unterschieden in Full Suspension Bikes und Hardtails. Der Haupt-Unterschied dieser beiden Mountainbike-Varianten ist die Federung.

Ein Mountainbike gehört in die Berge: Es ist wie dafür gemacht, damit Offroad-Trails zu bezwingen.
  • Als Einstiegsvelo im Bereich Offroad empfehlen Experten ein Hardtail Mountainbike. Es ist leicht, günstig und braucht nur wenig Wartung und Pflege. Die Herausforderung: Nur wer sich gut auf dem Bike halten kann und Freude an der Bewegung hat, hat auf einem Hardtail-Velo Spass im Gelände.
  • Wer bereits das Downhill-Fahren als seinen präferierten Velo-Sport ausgemacht hat, der ist mit dem Full Suspension Bike gut beraten. Fullys, wie sie von Insidern genannt werden, sind vollgefedert und sorgen dadurch für ein Höchstmass an Komfort. Der Nachteil: Die bessere Federung schlägt sich auch im Preis nieder, denn der Anschaffungspreis liegt über dem Preis eines Hardtail-Mountainbikes.

Zum richtigen Mountainbike finden passionierte Velofahrer vor allem deswegen, weil diese Velos bis ins Detail individuell abgestimmt werden können – Gewicht, Ausstattung, Geometrien, Federwege und Radgrössen lassen sich aufeinander abstimmen, um damit ein individuell passendes Velo zu kreieren. Eine Übersicht über passende Freedride-Trails und Bikeparks in der Schweiz gibt es online.