Wie schütze ich mein Auto bei eisigen Temperaturen?

Streusalze und Feuchtigkeit setzen der Karosserie und dem Lack zu. Wer jetzt sein Fahrzeug nicht ausreichend pflegt, muss mit Rostschäden rechnen. Aber das ist noch nicht alles, worauf Sie im Winter achten sollten. Wir zeigen Ihnen, was Ihr Auto braucht, um Sie wohlbehalten durch die kalte Jahreszeit bringen zu können.

Die Lebensdauer der Winterreifen verlängern

Obwohl der Winter längst Einzug gehalten hat und viele Regionen der Schweiz unter einer dicken Schneedecke liegen, liest man immer wieder, dass Unfälle passiert sind, weil Autofahrer noch immer mit Sommerreifen unterwegs waren. Ein solcher Leichtsinn ist natürlich unverantwortlich. Wahrscheinlich haben Sie aber längst die Winterreifen montiert und sind sicher unterwegs. Um die Lebensdauer der Reifen zu erhöhen, sollten Sie beachten, dass hohe Geschwindigkeit mehr Kraft auf die Pneus überträgt, sodass diese schneller verschleissen. Raser werden also früher neue Winterreifen kaufen müssen.  Auch abruptes Bremsen oder zu frühes Hochschalten tun dem Reifenprofil nicht gut. Überprüfen Sie regelmässig, am besten alle zwei Wochen, den Reifendruck. Fällt das Thermometer auf minus 20 Grad, haben die Winterreifen rund 0.5 bar weniger Druck als bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Tipps für Ihr Auto bei Eiseskälte

Nicht jeder kann seinen Pkw in einer Garage abstellen. Dort, wo das Auto bei minus 20 Grad im Freien steht, sind einige Massnahmen notwendig, um gut durch den Winter zu kommen:

  • Achten Sie am Morgen, bevor Sie mit dem Eiskratzer kräftig die Scheibe befreien, darauf, dass keine Reste von Streumitteln darauf gelandet sind, sonst kann es störende Kratzer im Glas geben.
  • Kommen Sie besser nicht auf die Idee, während des Eiskratzens den Motor laufen zu lassen, denn dann könnten Sie sich eine Busse einfangen. Zeigen Nachbarn die Ruhestörung an, wird eine Busse fällig. Nur in Extremfällen darf während des Freikratzens die Hilfe des Motors in Anspruch genommen werden.
  • Eine Standheizung ist nicht billig, aber erlöst Sie ein für allemal von dem mühsamen Scheibenkratzen. Falls Sie Ihr Fahrzeug stets über Nacht im Freien parkieren müssen, lohnt sich die Anschaffung.
  • Pannen aufgrund unzureichend geladener Batterien sind bei tiefen Temperaturen häufig. Lassen Sie rechtzeitig in Ihrer Garage den Ladezustand überprüfen. Gleichzeitig sollten die Kontakte gesäubert und getrocknet werden.
  • Für den Fall, dass die Batterie doch einmal schlapp macht, gehört zur Winterausrüstung immer auch ein Starthilfekabel in Ihr Auto.
  • Nicht jedes Motoröl ist für Temperatur von minus 20 Grad und mehr geeignet. Beim Ölwechsel sollte vor Winterbeginn unbedingt ein Motoröl verwendet werden, das bezüglich Kälteverhalten ausreichende Sicherheitsreserve besitzt. Normalerweise finden Sie diesbezüglich Hinweise in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeuges. Wenn nicht, fragen Sie am besten in Ihrer Garage danach.
  • Bei Minustemperaturen gehört ein Anti-Frost-Konzentrat in die Scheiben-Waschanlage. Spiritus ist ungeeignet. Leeren Sie das Wasser komplett und befüllen Sie die Waschanlage anschliessend mit einem für Frost geeigneten Scheibenreiniger. Es ist empfehlenswert, im Winter immer einen Kanister mit Frostschutz für Ihre Scheibenwischanlage als Reserve dabeizuhaben. Sollte der Reiniger unterwegs ausgehen, sollten Sie niemals einfach nur Wasser nachfüllen, da dieses rasch gefrieren würde.
  • Auch der Frostschutz im Kühlwasser muss für extreme Kältegrade ausreichen. Ist dies nicht der Fall, können Kühlerschäden auftreten.
  • Schon um den Gefrierpunkt können Türschlösser zufrieren und Scheiben vereisen. Stellen Sie deshalb die Wischer des parkierten Autos auf und legen Sie eine Isolationsfolie über die Scheibe. Ein Türschlossenteiser leistet im Winter gute Dienste – allerdings nur dann, wenn er nicht im Auto liegt, sondern in Ihrer Tasche steckt.
  • Dichtungen an Heckklappe und Autotüren können bei tiefen Temperaturen anfrieren und lassen sich nicht mehr öffnen. Damit es soweit nicht kommt, gibt es spezielle Pflegemittel für Gummidichtungen.
  • In einigen Regionen sind Schneeketten im Winter vorgeschrieben, in vielen auf jeden Fall nützlich. Wenn Sie öfter auf Bergstrassen unterwegs sind, kommen Sie ohne Schneeketten kaum durch den Winter. Diese müssen natürlich auf Ihre Reifen passen, mehr dazu erfahren Sie in den Fahrzeugpapieren.

Schützen Sie nicht nur Ihr Auto im Winter

Eine Panne, ein Stau oder unpassierbare Strassen, zum Beispiel nach einem Lawinenabgang, sind immer ärgerlich. Umso mehr, wenn Sie auf Hilfe warten müssen und in der Kälte festsitzen. Im Winter gehören, vor allem bei Fahrten ausserhalb von Ortschaften, immer eine Decke und eine Thermoskanne mit einem heissen Getränk ins Auto. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Handy immer ausreichend geladen ist oder nehmen Sie eine Powerbank mit.

Kommen Sie gut durch den Winter!

Text: Sabine Itting